
Digitaler Zwilling zur Optimierung
Das Unternehmen „Improvem“ erstellt für Betriebe digitale Zwillinge. Damit können sie beispielsweise die Produktion optimieren, mögliche Investitionen virtuell durchspielen und Risiken in der Weiterentwicklung minimieren.
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Setze ich meine Mitarbeiter effizient ein, würde sich eine Personal-Aufstockung lohnen, braucht es neue Maschinen, neue Produkte – oder sollte ich gar den ganzen Standort erweitern? Unternehmerin oder Unternehmer zu sein heißt auch, tagtäglich Entscheidungen zu treffen, sich ständig verbessern zu wollen und nach Optimierung zu streben – auch wenn es oft mit Unsicherheiten oder Risiken verbunden ist. Das Unternehmen „Improvem“ aus Zeltweg setzt genau hier an – und unterstützt Betriebe dabei, sich weiterzuentwickeln.
Wie der Name schon sagt, geht es dem jungen Unternehmen vor allem darum, anderen Betrieben bei möglichen Verbesserungen unter die Arme zu greifen. „Wir helfen mit unserer Software dabei, datengetriebene Entscheidungen in Produktion und Logistik zu treffen“, erklärt Matthias Kaltenbrunner. Gemeinsam mit Martin Pernkopf hat er sich nach dem Doktorat an der BOKU Wien – „ich habe mich in meiner Doktorarbeit auf mathematische Optimierung fokussiert, Martin mehr auf den Bereich Simulation“ – 2021 entschieden, ein eigenes Unternehmen zu gründen. „Weil wir schon zuvor sehr eng mit Partnern aus der Industrie zusammengearbeitet und dabei gemerkt haben – es gibt unglaublich viel Optimierungspotential, der Markt ist da!“, erklärt er heute.
Kaum ein Unternehmen stellt sich nicht beizeiten die Frage, was besser gehen könnte. Mit uns kann man ausprobieren und Risiken minimieren.

Matthias Kaltenbrunner
Improvem-Gründer
Konkret hilft Improvem Betrieben bei der Produktionsplanung und erstellt digitale Zwillinge – in einer virtuellen Simulation kann man dann Abläufe und Prozesse unter die Lupe nehmen und mögliche Szenarien durchspielen (Demo-Videos siehe www.improvem.at). Mit dem digitalen Zwilling wird die gesamte Produktion inklusive der Mitarbeiter auch grafisch simuliert. „Man kann sich etwa anschauen, wie sich Mitarbeiter bewegen und wie Aufgaben verteilt sind.“ Der Vorteil: „Mit unserer Software können wir auch dynamische Effekte abbilden – und damit weg vom Durchschnitts-Gedanken. Man kann beispielsweise simulieren, wie sich mögliche Warteschlangen in der Produktion auswirken“, so Kaltenbrunner.

Ungenutztes Potential
„Jede Entscheidung, die ein Mitarbeiter trifft, beeinflusst den weiteren Prozess – wir können das abbilden“, erklärt der Improvem-Gründer. Kunden bekommen eine fertige Software, IT-Expertise ist nicht erforderlich. „Deshalb arbeiten wir mit Animationen, um verschiedenste Prozesse abzubilden – so kann sich jeder etwas vorstellen“, berichtet Kaltenbrunner. „In der Regel melden sich Firmen bei uns mit einem Problem oder einer Fragestellung – und wir schauen uns gemeinsam an, ob und wie wir unterstützen können.“
Hat man das System erworben, kann es auch in Zukunft immer wieder für Experimente und Simulationen eingesetzt werden. „Zum Beispiel, wenn ich mein Produktportfolio verändern möchte oder meine Kundenstruktur.“ Besonders stark nachgefragt sei man laut Kaltenbrunner im Holzbereich – von Industrie- wie auch Gewerbebetrieben. „Gerade bei kleineren Unternehmen gibt es viel zu holen. Oft unterstützen wir auch dabei, Entscheidungen abzusichern – etwa bei Neuinvestitionen für mögliche Erweiterungen oder hinsichtlich eines Maschinenaustauschs.“
Quergefragt
Was ist Ihre Vision?
Kaltenbrunner: Vorhandene Daten für Betriebe nutzbar zu machen, damit sie ihr Potential ausschöpfen können.
Die nächsten Ziele?
Weiter zu wachsen und schrittweise in unterschiedlichen Gewerbe- und Industriezweigen Fuß zu fassen.
Und die größten Herausforderungen?
Bekannt zu werden. Viele können sich bei digitalen Zwillingen wenig vorstellen – im Gespräch klärt es sich dann.