Florian Stryeck und Martin Schaller bei der Jahresauftakt-PK
© RLB Steiermark/Peter Riedler

Die Zeichen stehen auf Zinssenkung

Zum Jahresbeginn unternahmen RLB-Generaldirektor Martin Schaller und Vorstand Florian Stryeck einen Aus- und Rückblick.

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Aktualisiert am 14.09.2024

Die Konjunktur ist eingebrochen, die Inflation ist so hoch wie lange nicht, die Zinsen sind kräftig nach oben geklettert: Was heißt das für die finanzielle Stabilität von Betrieben und Privaten? Wie hat sich die Vermögenssituation der Kunden in den turbulenten Zeiten verändert? Antworten auf all diese Fragen lieferten Martin Schaller, Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank Steiermark, sowie RLB-Risikovorstand Florian Stryeck beim traditionellen Jahresauftaktgespräch.

Trotz der wirtschaftlich angespannten Lage konnten die beiden Manager aber vorsichtige Entwarnung geben. Eine Pleitewelle sei nicht in Sicht, denn die Wirtschaft sei stabiler als prognostiziert, meint Stryeck: „Unsere Monitorings zeigen sehr wohl, dass der Anteil der ausfallgefährdeten Kredite zunehmen wird, allerdings in einem überschaubaren Ausmaß. Wir sind intensiv mit unseren Kunden in Kontakt, damit die Bonitäten gut bleiben und mögliche Ausfälle tunlichst nicht zum Tragen kommen.“ Laut KSV-Insolvenzstatistik gab es 2023 um 5,7 Prozent mehr Insolvenzen als im Jahr davor, bei Raiffeisen waren es nur um 1,4 Prozent mehr. 

Breite Veranlagung sinnvoll

Die Summe der von Raiffeisen Steiermark verwalteten Kundengeldern beläuft sich mittlerweile auf 52,8 Milliarden Euro. Davon entfallen 28,1 Milliarden Euro auf Kundenvermögen – sprich Spar- und Giroeinlagen, Wertpapiere, Bausparen und Lebensversicherungen. „Unsere Kunden haben damit einen guten Polster für 2024. Wir sehen in allen Bereichen positive Tendenzen, es macht also Sinn, breit zu veranlagen“, sagt Schaller. Aktuell führt man bei Raiffeisen Steiermark rund 840.000 Kundenbeziehungen.

Spannend ist auch ein Blick auf die Digitalisierung im Bankgeschäft: Bei Raiffeisen werden bereits 99,36 Prozent der Transaktionen digital getätigt, nur mehr 0,64 Prozent werden am Schalter erledigt. Auch das bargeldlose Zahlen ist mit einem Plus von zehn Prozent weiter auf dem Vormarsch. Allerdings haben die Steirer im Vorjahr auch um fünf Prozent mehr Bargeld abgehoben.

Wie sich die Zinsen weiter entwickeln werden? Vom Markt würden erste Zinssenkungen Mitte des Jahres erwartet. „Die Aussicht ist, dass die Leitzinsen ab der ersten Senkung kontinuierlich weiter gesenkt werden“, so Schaller. Auch die konjunkturelle Lage werde sich  entspannen, glaubt Stryeck: „2024 sollten steigende Realeinkommen, getragen durch den Inflationsrückgang, die Konjunktur stützen.“