Geld und Taschenrechner
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Der steirische Mittelstand kränkelt

Laut aktueller Umfrage zeigt sich der steirische Mittelstand noch immer optimistisch, doch viele Investitionen werden auf die lange Bank geschoben.  

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Aktualisiert am 06.06.2024

Die gute Nachricht vorweg: Trotz des schwierigen Umfelds zeigen sich die heimischen klein- und mittelständischen Unternehmen optimistisch. Wie aus einer aktuellen Imas-Umfrage im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen hervorgeht, sehen 59 Prozent der steirischen Unternehmen den nächsten zwei bis drei Jahren sehr oder eher zuversichtlich entgegen. Bundesweit ist der Anteil der Optimisten mit 66 Prozent sogar noch höher. Eine Stimmungslage, die nicht unwesentlich ist, besteht doch das Gros der steirischen Wirtschaft aus KMU. 

Allerdings, und das ist die Kehrseite der Medaille, schlägt sich dieser Optimismus nicht in der Investitionsbereitschaft nieder – ganz im Gegenteil, wie Oliver Kröpfl, Firmenkundenvorstand der Steiermärkischen Sparkasse, bei der Präsentation der Zahlen erklärte: „Es besteht die Sorge, dass die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig geschwächt wird, wenn sich der Investitionsrückstau verlängert. Das kann uns auf den Kopf fallen.“

Der Husten, an dem die steirische Wirtschaft derzeit laboriert, wächst sich leider zu einem Asthma mit chronischem Charakter aus.


Schwieriges Marktumfeld stellt Betriebe vor Herausforderungen

Insbesondere das schwierige Marktumfeld fordert den Mittelstand: „Sechs von zehn Betrieben waren in den letzten Jahren mit diffizilen Rahmenbedingungen konfrontiert“, sagte Kröpfl. Befragt nach den Gründen, geben 25 Prozent Preissteigerungen, Material- und Rohstoffpreise an, 18 Prozent sehen die Ursache in schlechter Auftragslage oder Umsatzrückgängen. Für 17 Prozent sind Konkurrenz und Wettbewerbsdruck ein großes Problem, 15 Prozent kämpfen mit Finanzierungskosten, Kreditvergabe und Zinsentwicklung. Die größten Herausforderungen für die Zukunft orten die steirischen KMU in regulatorischen Anforderungen sowie Bürokratie (82 Prozent), gefolgt vom Arbeitskräftemangel (67 Prozent), gestiegenen Finanzierungskosten und Digitalisierung (je 63 Prozent). 

Positiv sieht Kröpfl indes den zuversichtlichen Umgang mit Krisen:  „Der Mittelstand lässt sich seinen Optimismus nicht austreiben, das ist eine Eigenschaft, die dem Unternehmertum innewohnt.“ Sehr oft seien es über mehrere Generationen familiengeführte Betriebe. „Das macht sie insgesamt widerstandsfähiger“, schließt er.