Gelbes Sparschwein vor einer Schultafel
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Der Bedarf an Finanzbildung für Schüler und Lehrlinge steigt

Über 350 steirische Schüler wurden heuer schon über die „Initiative für Finanzbildung“ informiert. Mehr Helfer werden gesucht.

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Aktualisiert am 06.03.2025

Österreichs Wirtschaft schwächelt, die Inflation ist nach Rekordhöhe in den letzten Jahren zwar auf ein mehr oder minder „normales“ Niveau gefallen, zuletzt gab es aber wieder ein Plus. Auch der Goldpreis ist in den vergangenen Monaten massiv angestiegen, gleichzeitig engagieren sich immer mehr Menschen aufgrund anhaltend niedriger Sparzinsen selbst am Aktienmarkt. 

Kein Wunder also, dass das Interesse an Finanzthemen bei Schülern größer wird – fehlt es im Lehrplan doch noch an entsprechenden Inhalten, während auf Social Media so mancher (selbsternannte) Experte nicht mit Tipps zum schnellen Reichtum geizt. Seit 2016 gehen die steirischen Finanzdienstleister daher proaktiv an Schulen, um junge Menschen im Zuge der „Initiative für Finanzbildung Steiermark“ gezielt zu beraten. Jetzt, kurz nach Start des zweiten Semesters, nehmen die Workshops wieder an Fahrt auf.

„Wir sind der Meinung, dass jeder ein Anrecht auf eine gute finanzielle Bildung hat“, erzählt Anton Maresch, der die Initiative der Fachgruppe Finanzdienstleis­ter der WKO Steiermark leitet. Entsprechend sei das Angebot auch stark nachgefragt: „Wir haben heuer schon mehr als 350 Schüler informiert – dabei sind erst zwei Monate um. Und die Anfragen werden auch im zweiten Semester nicht weniger.“ 

Nah an der Praxis

Konkret richtet sich das Angebot an Schulen, aber auch an Unternehmen, die einen Workshop für ihre Lehrlinge buchen wollen. Wie das Ganze abläuft? Maresch: „Man fragt einfach über unsere Website an und bucht einen Workshop – der dann von einem unserer freiwilligen Trainer abgewickelt wird.“ Der Vorteil: Die steirischen Finanzdienstleister sind unabhängige Experten, die kein Produkt verkaufen wollen, sondern reine Information bieten. „Besonders wichtig ist uns, praxis­orientiert zu arbeiten. Wir gehen mit den Schülern und Lehrlingen Themen durch, die in der Realität auf sie zukommen“, so Maresch. Die Inhalte umfassen etwa Haushaltsrechnung, Sozialversicherung, Steuern, aber auch Altersvorsorge und Sparen. „Die jungen Menschen interessieren sich stark für Themen wie ETFs oder Investmentfonds – da braucht es aber auch einiges an Informationen und Wissen!“

Aktuell sind 15 steirische Experten bei der Initiative beteiligt. „Aber wir sind ständig auf der Suche nach mehr freiwilligen Helfern“, ruft Maresch auf. Immerhin könne man so auch das Bild der Finanzdienstleister in der Öffentlichkeit stärken. Auch der Bedarf sei da: „Momentan stehen wir eher vor einer Personal- als einer Nachfrageproblematik – wir sind stärker gefragt, als wir Kapazitäten haben“, betont Maresch. Und: „Wir sehen die Ergebnisse, wir merken, was es unseren Teilnehmern bringt. Bei Bewertungen nach den Workshops bekommen wir fast immer die Bestnoten. Das beste Feedback ist aber, dass wir immer wieder gebucht werden!“