Buchhändlerin mit Herzblut ist "Durchhalterin des Jahres"
Die Südoststeirerin Christina Domittner wurde als „Unternehmerin des Jahres“ in der Kategorie „Durchhalterin“ geehrt.
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„Das bedeutet mir unglaublich viel – und ich bin wahnsinnig stolz auf mich!“ Christina Domittner hatte im Zuge der Ehrung der „Unternehmerinnen des Jahres“ in der WKO Steiermark wahrlich Grund, zu feiern. Die Südoststeirerin, die in Gnas seit mittlerweile elf Jahren „Chribula – Christinas Buchladen“ betreibt, wurde als „Durchhalterin des Jahres“ ausgezeichnet.
Damit steht sie zu einem gewissen Grad stellvertretend für viele kleine Buchhandlungen in der Steiermark. „Es gab schon einige Schwierigkeiten über die Jahre“, erinnert sich Domittner. Kurz nachdem sie das Geschäft übernommen hatte, habe der Online-Handel – Stichwort Amazon – so richtig zu boomen begonnen, drei kleine Schulen hätten zugesperrt – und eine Baustelle direkt vor ihrem Geschäft habe die Situation noch verschärft. „Die größte Herausforderung ist aber sicher die aktuelle Inflation. Man merkt, dass die Menschen ihre Prioritäten teils anders setzen und oft leider gerade bei Büchern sparen.“ Den Schritt in die Selbständigkeit hat die einstige Gastronomie-Fachkraft dennoch nie bereut: „Anfangs bin ich natürlich für verrückt erklärt worden. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich gefragt wurde, ob ich davon überhaupt leben könne“, berichtet die Durchhalterin des Jahres. Sie konnte und kann.
„Mittlerweile habe ich ein riesiges Sortiment aufgebaut, da ist für jeden etwas dabei“, berichtet sie heute mit Stolz. Einen Schwerpunkt legt Domittner auf den Kinderbereich. „Eltern und auch Großeltern legen wieder mehr Wert darauf, ihren Kindern vorzulesen – sie wieder etwas weg von der digitalen Welt zu bringen. Mir wird oft erzählt, dass Bücher bei Kindern beruhigend wirken.“ Das wolle sie fördern: „Es gibt nichts Schöneres, als an eine Schule zu kommen und als die ‚Bücherfrau‘ erkannt zu werden.“
Dementsprechend will sie auch weiter durchhalten: „Es wird immer wieder Höhen und Tiefen geben – aber ich glaube fest an den Buchhandel.“ Denn vor Ort, in ihrem kleinen Geschäft könne sie Miteinander und direkten Service bieten. „Deshalb habe ich auch viele Stammkunden.“ Und so kämpft die „Durchhalterin“ weiter für ihre Vision: „Ich will die Buchhandlung sein, an die Kinder irgendwann als Erwachsene zurückdenken und dann wieder ihrem Nachwuchs erzählen: Da gab es dieses kleine Geschäft, in dem konnte ich stöbern, lesen – und mich einfach wohlfühlen.“