Arbeit, Pensionen, Wohnraum: Die Finanzmarkttrends 2024
Im Jahr 2024 warten einige Herausforderungen. In der WKO Steiermark blickten Experten auf die heurigen Finanzmarkttrends
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Eine alternde Bevölkerung, eine größer werdende Pensionslücke und der zunehmende Fachkräftemangel – die Herausforderungen für Österreich sind groß. Und entsprechend groß war auch der Diskussionsbedarf bei den „Finanzmarkttrends 2024“, dem Branchentreff, zu dem Obmann Markus Kohlmeier und die Fachgruppe Finanzdienstleister Ende Jänner in die WKO Steiermark einluden.
Vor allem fehle es am politischen Umsetzungswillen, betonte Keynoter Wolfgang Schwarzbauer, Finanz- und Personalvorstand von EcoAustria. So sei die zunehmende Entkoppelung von Unternehmensstandort und Arbeitsplatz eine große Herausforderung: „Reagiert man nicht darauf, könnten dem Bundeshaushalt künftig jährlich hunderte Millionen Euro an Lohnsteuer entgehen“, so der Experte. Im Standortwettbewerb um die Ansiedlung von internationalen Fachkräften müsse sich Österreich schnell positionieren.
Im Umgang mit dem demographischen Wandel vermisst der Ökonom tiefgreifende Reformen: „Gilt weiterhin ,Die Pension ist sicher‘, dann wird es auf Dauer das Budget nicht sein können. Das Geld fehlt an anderer Stelle.“ Die Lösung: „Wir müssen länger arbeiten, das gesetzliche Antrittsalter muss erhöht werden.“ Zugleich brauche es flexiblere Pensionsmodelle, etwa die Koppelung des Antrittsalters ans tatsächliche Lebensalter.
Gleichzeitig empfiehlt Schwarzbauer, Körperschafts- und Kapitalertragssteuer zu senken, im Energiebereich müsse man regulatorische Unsicherheiten abbauen. Besonders wichtig sei Planungssicherheit: „Das bedeutet, einen eingeschlagenen Weg auch konsequent weiterzugehen und nicht beim ersten Schluckauf beschlossene Maßnahmen wie die CO2-Klimasteuer sofort zu verschieben.“
Susanne Riess-Hahn, Generaldirektorin der Wüstenrot AG, wiederum betonte in ihrer Keynote den weiterhin großen Wunsch nach Wohnraum. Entsprechend forderte sie den Entfall der Grunderwerbssteuer und der Eintragungsgebühr in das Grundbuch beim Ersterwerb einer Immobilie bis zu einem Betrag von 500.000 Euro. Bei einer Immobilie, die 300.000 Euro kostet, sei das eine Ersparnis von 13.800 Euro. „Das wäre machbar“, so Riess-Hahn.