Anlagen aus Gleisdorf filtern weltweit aus Abfall Rohstoffe
Binder+Co entwickelt und produziert weltweit führende Systeme zur Abfallsortierung – eine Basis für die Kreislaufwirtschaft.
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Jörg Rosegger und Martin Pfeffer sprechen von einem „Durchbruch“. Das Vorstandsduo von Binder+Co meint damit eine Sortieranlage, die unlängst an das größte Metallrecycling-Unternehmen in den USA verkauft und geliefert wurde. Dank Laser- und Sensortechnologie erkennt die Maschine in Sekundenbruchteilen verschiedene Metalllegierungen im Abfall, die damit herausgelöst und als wertvoller sortenreiner Sekundärrohstoff wiederverwertet werden können. „Allein bei Aluminium können so durch Recycling statt Neuproduktion 95 Prozent Energie eingespart werden“, rechnet Rosegger vor.
Der nordamerikanische Markt ist weiterhin eine der tragenden Säulen des Auslandsgeschäfts von Binder+Co. Bei einer Exportquote von 90 Prozent und 90 Ländern, in denen Anlagen des Gleisdorfer Unternehmens stehen, stechen aktuell vor allem Indien, Japan, Vietnam und Südkorea als Wachstumsmärkte heraus. Der EU-Raum liegt indes stabil bei 50 Prozent Exportanteil, während das Russlandgeschäft nach Kriegsausbruch völlig weggebrochen ist. Insgesamt erwartet Martin Pfeffer nach – gegenüber 2023 – leichten Einbrüchen in den ersten sechs Monaten dennoch ein wirtschaftlich „starkes 2024er-Jahr“. Man spüre aber die hohen Energie- und Rohstoffkosten, die Inflation und die um ein Drittel signifikant gestiegenen Personalkosten. „Daraus ergibt sich im internationalen Wettbewerb mit Asien ein klarer Standortnachteil“, so das Führungsduo des vor 130 Jahren gegründeten Unternehmens, das heute mit rund 450 Beschäftigten unter anderem siebtechnische Lösungen für Schüttgüter, Trocknungstechnologien für Kali- und Steinsalze, Verfahren zur Nassaufbereitung und Entwässerung von Baurohstoffen und Verpackungslösungen herstellt.
Auch selbst setzt Binder+Co auf Nachhaltigkeit. Erst vor wenigen Tagen hat man die Erdgasversorgung durch einen Fernwärmeanschluss ersetzt. Dank PV-Anlagen auf den Hallendächern können zudem rund 40 Prozent des Energiebedarfs selbst am Standort erzeugt werden. Darüber hinaus wird der Einsatz von wiederverwertbaren Maschinenteilen forciert. Umgekehrt kämpfe man aber mit den umfangreichen Vorgaben bezüglich Nachhaltigkeitsreporting, so Pfeffer.