Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl (l.) und WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk (r.) gratulierten Gollenz zum Abschied. Der langjährige Immo-Obmann wurde mit einer eigenen Titelseite der „Steirischen Wirtschaft“ gewürdigt.
© Fischer

25 Jahre für die Immobilien-Branche

Gerald Gollenz zieht zum Ende seiner Obmannschaft Bilanz. Klar ist für ihn eines: Auch in der Zukunft gibt es noch viel zu tu

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 13.02.2025

„Es war immer mein Ziel, das Ansehen unserer Branche zu steigern!“ Mit diesen Worten fasste Gerald Gollenz im Rahmen eines letzten Pressegesprächs seine Motivation in 25 Jahren Interessensvertretung für die steirische Immobilienwirtschaft zusammen. Im Jahr 2000 wurde er erstmals in den Ausschuss der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der WKO Steiermark gewählt – ab 2005 stand er ihr 20 Jahre lang als Obmann vor. Nun, mit der bevorstehenden Wahl, beendet er seine Funktion – als Fachverbands­obmann bleibt er aber noch etwas länger im Amt. 

„Prägend waren dabei vor allem die zahlreichen Krisen – die Zeiten waren und sind zukünftig turbulent und wirken sich sehr unmittelbar auf unsere Branche aus“, konstatierte Gollenz: „Auch Höhen wie die Goldgräberstimmung bei Anlegerwohnungen und der Immoboom waren Teil der Entwicklungen. Und daher kann ich rückblickend auch klar festhalten, dass Immobilien wie ein Fels in der Brandung diese Zeiten krisensicher überstehen!“ 

Gollenz und Kern. Gollenz zeigt zwei Finger hoch, Kern fünf – so symbolisieren sie 25 Jahre.
© Fischer Gerald Gollenz und Andreas Kern (v.l.). Gollenz tritt nach 25 Jahren ab.


Kritische Töne wurden zum Abschied nicht ausgespart – etwa an langen Verfahrensdauern in der Stadt Graz und schwierigen Rahmenbedingungen. „Das Ende der KIM-Verordnung ist wichtig, aber es ist nur ein erster Schritt“, so Gollenz. Noch immer biete der aktuelle Neubaubericht Anlass zur Sorge. Nur etwas über 4.000 Wohnungen stünden aktuell in der Pipeline, für nächstes Jahr sei die Prognose mit etwa 3.600 noch düsterer. „Das ist eine Halbierung gegenüber der Zeit vor der Pandemie“, warnt Gollenz.

Entsprechend wichtig sei es, „dass sich alle Branchen, die rund um eine Immobilie tätig sind, über die Initiative ‚Immobiliensektor‘ austauschen. Eine Krise am Immobilienmarkt hat weitreichende Folgen für unterschiedlichste Wirtschaftszweige. Diese zusammenzubringen und gemeinsame Forderungen aufzustellen, ist unausweichlich für die Stabilität der Unternehmen“, ist Gollenz überzeugt. Umso mehr brauche es eine starke Interessensvertretung: „Selbst wenn wir vor politischen Wendepunkten im Bund und in der Steiermark stehen, die Anliegen unserer Betriebe bleiben dieselben! Auch der Sprecher der steirischen Bauträger, Andreas Kern, ist dafür bestens gerüstet!“ Dieser sieht Handlungsbedarf: „Von Hürden im Bauverfahren über Planungsunsicherheit bis hin zu überbordenden rechtlichen Grundlagen – es braucht weniger Bürokratie, mehr Zusammenarbeit und gute Lösungen.“ 

Damit Gollenz’ Abschlusswunsch nicht allzu lange auf sich warten lässt: „Mit dem Wohnbau geht es wieder bergauf – das wäre doch eine schöne Schlagzeile!“