175 Jahre - 1860
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Leise Revolution am Babybett

Teil 2/1. Die Demografie in der Steiermark ist eng mit den wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen des Landes verbunden. 

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Aktualisiert am 06.02.2025

Es geht bergab. Die Zahl der Geburten sank im Jahr 2023 auf 10.375 – ein Minus von drei Prozent gegenüber dem Wert von 2022. Damit setzt sich ein Trend fort, der in fast allen sich industrialisierenden und modernisierenden Gesellschaften Europas bereits seit 170 Jahren feststellbar ist: Die sogenannte Fertilität – also die durchschnittliche Zahl von Lebendgeburten pro Frau – geht zurück. Lag sie um 1870 in der Steiermark noch bei vier bis fünf Kindern pro Frau, betrug sie am Höhepunkt der sogenannten „Baby Boomer“-Generation Mitte der 1960er-Jahre noch drei Kinder. Mittlerweile ist sie allerdings von 1,38 (2022) auf nur noch 1,33 weiter abgesackt. 

Peter Teibenbacher, Professor am Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte der Universität Graz, spricht in diesem Zusammenhang von einer „quiet revolution“. Diese „leise Revolution“ stehe seit 1860 nämlich in einem rezi­proken Verhältnis zur ökonomischen und gesellschaftlichen Modernisierung: Je höher der soziale Wohlstand, desto niedriger die Geburtenrate.

Altes schwarz-weiß Foto einer Geburtenstation
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Seit den späten 1990er-Jahren fällt die Geburtenbilanz überhaupt negativ aus. So lag die Zahl der Lebendgeborenen 2023 um 3.160 unter jener der im gleichen Zeitraum Verstorbenen – das dritthöchs­te Minus seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Einwohnerzahl der Steiermark stieg und steigt dennoch stetig. „Das lag zunächst am Zurückdrängen des frühzeitigen Sterbens durch eine Verbesserung der hygienischen Bedingungen und der Ernährungssituation sowie den Fortschritten in der Medizin“, so Teibenbacher. „In den letzten 50 Jahren liegt es dagegen fast ausschließlich an der Zuwanderung.“ 

Das spiegelt sich in weiterer Folge auch in der Geburtenstatistik wider: Die Zahl der inländischen Geburten erreichte 2023 mit 8.403 einen neuen Tiefststand (4,9 Prozent weniger als 2022). Umgekehrt machten die 1.972 Lebendgeborenen mit ausländischer Staatsangehörigkeit mit 19 Prozent schon fast ein Fünftel der gesamten Lebendgeburten eines Jahres in der Steiermark aus. Damit wird automatisch auch der Bevölkerungsanteil der ausländischen Wohnbevölkerung (derzeit 14,2) anwachsen. 


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