Frau beim Autofahren
© Dragana Gordic/stock.adobe.com

"Richtig eingesetzt, ist jeder Antrieb legitim"

Beim Tag der Kfz-Wirtschaft – der jährlichen Tagung von Autohandel und Kfz-Technik – forderten Branchenvertreter Technologieoffenheit ein. 

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 14.09.2024

„Es geht wieder aufwärts!“ Die Worte von Klaus Edelsbrunner, Obmann des steirischen Fahrzeughandels, angesichts der zuletzt um 15 Prozent gestiegenen Pkw-Neuzulassungszahlen wurden beim heurigen „Tag der Kfz-Wirtschaft“ eindrucksvoll bestätigt. Rund 250 Gäste waren der Einladung zur Branchentagung von Fahrzeughandel, Kfz-Technik und Karosseriebautechnik im Schloss Vasoldsberg gefolgt – um sich auszutauschen und sich aus erster Hand zu informieren. 

Edelsbrunner, heuer das letzte Mal als Obmann vor Ort – „nächstes Jahr sitze ich selbst im Publikum“ –, zeigte sich höchst zuversichtlich: „Die Kunden kommen wieder in unsere Schauräume.“ Auch, weil die Firmen und Hersteller auf die hohen Zinsen reagiert hätten. „Jetzt können wir beginnen, die Früchte zu ernten.“ Sorge bereitet hingegen der Sektor der E-Mobilität. „Die Nachfrage ist eingebrochen, im April gab es ein Minus von knapp fünf Prozent“, so Edelsbrunner. Der Grund liege auch in den politischen Rahmenbedingungen, etwa weil Förderungen eingestellt wurden.       Positiv sei indes, dass gebrauchte E-Autos aktuell günstig zu haben seien. „Unsere Tests zeigen, dass die Batterien viel langlebiger sind als angenommen“, betont er. Unterm Strich blicke er optimistisch in die Zukunft, auch wenn er sich mehr Klarheit seitens der Politik wünsche. „Wir brauchen Technologieoffenheit. Jeder Antrieb hat seine Berechtigung – man muss ihn nur richtig einsetzen.“

Erfreuliches Plus bei Lehrlingszahlen

Ähnliches wusste auch Thomas  Marichhofer, Innungsmeister der Kfz-Technik, zu berichten: „Unsere Werkstätten blühen auf.“ Kein Wunder – zeigt sich doch der Trend, dass die Menschen ihre Fahrzeuge immer länger behalten und nutzen. Auch er hatte einige Neuerungen aus der Branche zu berichten: Bei der Pickerlüberprüfung nach §57a etwa müssen Betriebe darauf achten, dass kein Naheverhältnis zu Kunden vorliegt. Erfreuliches konstatierte Marichhofer in Sachen Lehrausbildung: „In der Kfz-Technik konnten wir von 2023 auf 2024 bei der Lehrlingsanzahl eine Steigerung von drei Prozent verzeichnen.“ Mittlerweile habe man rund 1.000 Lehrlinge. „Je mehr, desto besser – wir brauchen die gut qualifizierten Fachkräfte“, so Marichhofer.  

Zeisberger, Edelsbrunner, Marichhofer, Niegelhell (v.l.)
© Oliver Wolf Oliver Zeisberger, Klaus Edelsbrunner, Thomas Marichhofer und Josef Niegelhell (v.l.)

Weiters informierte Innungsmeister-Stellvertreter Josef Niegelhell über die unverbindlichen Versicherungsrichtlinien für die optimierte Schadensabwicklung und die seit 1. Mai gültige neue Nebenkostenpauschale. Da es zuletzt immer wieder zu Problemen mit Versicherungen aufgrund gestiegener Stundensätze gekommen war, wird außerdem ein neues Service bereitgestellt: Niegelhell: „Die Bundesinnung bietet einen Stundensatzrechner an, mit dem die Unternehmen alles vorab genau kalkulieren können.“

Im Anschluss wurden zahlreiche – 37 an der Zahl –  verdiente Betriebe der Branchen geehrt, bevor der bekannte Kriminalpsychologe Thomas Müller mit einem spannenden Vortrag über psychologische Sicherheit in Unternehmen begeisterte.