WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk
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"Leistung muss sich lohnen"

Am 9. Jänner lud die WKO Steiermark zum traditionellen Neujahrsempfang, das "Who is Who" der Steiermark lauschte den klaren Worten von Präsident Josef Herk.

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Aktualisiert am 18.01.2024

Rund 260 prominente Gäste aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verwaltung folgten am Dienstagabend der Einladung der WKO-Steiermark-Führungsspitze rund um Präsident Josef Herk, den Vizepräsidenten Herbert Ritter, Gabi Lechner und Andreas Herz sowie Direktor Karl-Heinz Dernoscheg und seinem Stellvertreter Gerhard Kienzl, zum traditionellen Neujahrsempfang der Wirtschaftskammer (siehe Fotogalerie). Im Fokus stand dabei die Präsentation einer neuen Leistungsagenda. „Wir müssen alles daransetzen, den Grundwasserspiegel von Leistungswillen und Eigenverantwortung in unserem Land wieder zu heben“, betonte Herk in seiner Ansprache. Denn Solidarität sei keine Einbahnstraße und Wohlstand kein Bürgerrecht. „Dieser muss täglich erarbeitet werden“, so Herk. Allerdings „fördere“ unser Steuersystem weniger arbeiten. „Wer seine Arbeitszeit um 100 Prozent erhöht, bekommt nur 72 Prozent mehr Lohn. Den Rest des Einkommenszuwachses kassiert der Staat.“ Nicht zuletzt darum entscheide sich in Österreich mittlerweile jeder und jede Dritte – auch ohne Betreuungspflichten – für Teilzeit.  „Zu hinterfragen ist nicht die individuelle Entscheidung, sondern ein System, das solche Phänomene fördert“, kritisierte Herk in seiner Rede. Denn dadurch werde unser Sozialsystem über kurz oder lang unleistbar – zumindest, wenn es jeder „Vollzeit“ nutzen will. Statistisch gesehen arbeiten die Österreicher nämlich nur mehr 32,4 Stunden pro Woche. Und das auch nicht besonders lange. Aktuell arbeiten gerade einmal 32 Prozent der 60- bis 64-Jährigen, während es in Deutschland 63,2 Prozent sind. Aus diesem Grund präsentierte Herk die Leistungs-Agenda als neues Schwerpunktthema der WKO für 2024, diese beinhaltet folgende Grundsätze:   

  •   Mehr Leistung muss belohnt werden! Denn: Wer in Österreich mehr arbeiten möchte, wird mit zu hohen Steuern und Abgaben bestraft.
  •    Weg mit überflüssigen Gesetzen und Verordnungen! Denn: Unternehmerinnen und Unternehmer sind allzu oft Spielball von bürokratischen Fantasien.
  •   Wer nur fordert und wenig beiträgt, gefährdet unseren Wohlstand! Denn: Die staatliche Vollkasko-Mentalität und ein überbordendes Sozialsystem können wir uns schon heute nicht mehr leisten.
  •   Unser Bildungssystem muss endlich im 21. Jahrhundert ankommen! Denn: Nach wie vor werden junge Menschen mit Wissen vollgestopft, statt Eigenverantwortung und Talente zu fördern.
  •   Unternehmen statt unterlassen! Denn: Immer öfter wird vermittelt, dass Arbeit leidvoll, Wettbewerb furchtbar und Freizeit alles ist.


Josef Herk und das WKO-Präsidium empfangen zahlreiche Gäste.
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Unter den Gästen waren u.a. Landeshauptmann Christopher Drexler, die Landesräte, Barbara Eibinger-Miedl und Doris Kampus, Bildungsminister Martin Polaschek, AK-Präsident Josef Pesserl, ÖGB-Präsident Horst Schachner, IV-Geschäftsführer Gernot Pagger, Militärkommandant Heinz Zöllner, die Rektoren Peter Riedler (Uni Graz), Horst Bischof (TU Graz), Karl Pfeiffer (FH Joanneum) und Kristina Edlinger-Ploder (FH Campus 02), die Grazer Stadträte Kurt Hohensinner und Günter Riegler sowie zahlreiche Top-Unternehmer wie Klaus Scheitegel (Grawe), Martin Schaller (RLB Steiermark) oder Hans Roth.