"Innovationskraft muss alles überstrahlen"
Volles Haus bei der 34. Auflage des Raiffeisen-Konjunkturgesprächs: Rund 500 Gäste lauschten hochkarätigen Vorträgen von Experten.
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Einmal mehr wurde das Headquarter der Raiffeisen Landesbank Steiermark (RLB) in Raaba-Grambach zum Treffpunkt für namhafte Gäste aus Wirtschaft, Politik, Interessenvertretungen, Wissenschaft und Medien. Anlässlich der 34. Auflage des Raiffeisen-Konjunkturgesprächs, das kürzlich unter dem Motto „Wirtschaftspolitischer Kompass für die nächste Legislaturperiode“ stand, konnte Generaldirektor Martin Schaller rund 500 Teilnehmer begrüßen. In seinem Statement betonte er die Innovationskraft der Steiermark, aber auch die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Blicks auf Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft. „Es braucht ein Umdenken und eine Abkehr von althergebrachten Denkweisen. Innovation und Weiterentwicklung brauchen Anreize und keine Verbote.“
Im Anschluss sprach Christian Helmenstein, Chefökonom der Industriellenvereinigung (IV), in seiner Keynote über die Innovationskraft der heimischen Unternehmen: „Unsere Betriebe machen es vor und innovieren auf höchstem Niveau – dabei stets den internationalen Vergleich mit den jeweiligen Spitzenreitern im Blick. So gelingt Höchstleistung.“
Positionierung als Investitionsstandort
Für Helmenstein ist es „an der Zeit, diese Haltung auch für unsere Positionierung als Investitionsstandort einzunehmen“. In diesem Zusammenhang stellte der IV-Chefökonom die Frage: „Auf welche Länder sollen wir blicken, die vorzeigen, wie Wirtschaftswachstum sowie die digitale und ökologische Transformation gleichermaßen auch in schwierigen Gemengelagen gelingen können?“ Auch wenn das in einigen Themenfeldern nicht die üblichen Vorbilder seien, solle sich Österreich wirtschaftspolitisch an ihnen orientieren.
Um das Superwahljahr 2024 und die Auswirkungen auf die Wirtschaft ging es in der Keynote von Politikberater Thomas Hofer: „Der Fokus auf Negativität in der politischen Kommunikation hat auch Auswirkungen auf die Wirtschaft.“ Nicht nur, dass Unternehmen bzw. Branchen aufs politische Spielfeld geraten würden: „Auch das Narrativ der Zweiten Republik – die Aufstiegserzählung – leidet. Gewisse Zukunftsthemen sollten entideologisiert und möglich überparteilich behandelt werden.“
Europa-Ministerin Karoline Edtstadler appellierte schließlich, dass „die EU die besten Rahmenbedingungen für Innovationskraft schaffen muss“. Europa solle nicht Weltmeister der Bürokratie und Überregulierung bleiben, sondern „Champion der Wertschöpfung und Innovation werden“, sagte sie.