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Sparte Industrie

Betriebe sind mit der Bürokratiebelastung am Limit

Lesedauer: 1 Minute

02.07.2024

Die Bürokratiebelastung stellt für die Wirtschaft in (Ober-)Österreich und der Europäischen Union eine erhebliche Herausforderung dar. Eine überwältigende Mehrheit von 98 Prozent der Unternehmen beschreibt die Bürokratiebelastung in einer Umfrage der sparte.industrie im Mai 2024 als zu hoch und daher nicht mehr verhältnismäßig. „Dieses Resultat verdeutlicht die Dringlichkeit, mit der Maßnahmen zur Entbürokratisierung ergriffen werden müssen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und zu stärken,“ fordert der Obmann der sparte.industrie der WKOÖ Erich Frommwald.

Für 43 Prozent der Betriebe ist die Bürokratiebelastung seit langem (über 10 Jahre) ein Thema. Bemerkenswerterweise gaben jedoch 25 Prozent der Unternehmen an, dass die Problematik der Bürokratie erst in den letzten drei bis fünf Jahren verstärkt aufgekommen ist. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass neue gesetzliche Vorgaben und Regelungen in jüngerer Zeit die Bürokratie weiter verschärft haben.

Insbesondere bei den Lieferkettengesetzen sowie in der Abfallregulatorik fehlt es an praxistauglichen Umsetzungsgesetzen. Hier sind klare, einfache und umsetzbare Regelungen notwendig, um den Verwaltungsaufwand für Unternehmen zu reduzieren und die Einhaltung zu erleichtern. Auch ist für viele Betriebe die verpflichtende Mitwirkung an der Erhebung von Statistiken, eine massive Belastung ohne direkten Mehrwert.

Die massive Belastung durch Bürokratie hat direkte negative Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit von österreichischen und europäischen Unternehmen. Die komplexen und teilweise schwer nachvollziehbaren Vorschriften, lassen Unternehmen und Mitarbeiter nicht nur die Sinnhaftigkeit und Verhältnismäßigkeit von Vorschriften hinterfragen, sondern verursachen erhebliche Kostensteigerungen in der Gegenwart. Auch die Innovationstätigkeit der Betriebe wird in Mitleidenschaft gezogen. So führt die Bürokratie zu Frustration bei Unternehmern und oft auch bei Mitarbeitern.

„Die Entbürokratisierung in der EU und in Österreich ist daher dringend notwendig. Ein Verlust der Wettbewerbsfähigkeit hat weitreichende Konsequenzen: Es kommt zu einem Vertrauensverlust in die Gesetzgebung und die allgemeine Stimmung in der Wirtschaft verschlechtert sich. Unternehmen benötigen einen verlässlichen und einfachen Rechtsrahmen, der ihnen ermöglicht, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren und innovativ zu bleiben,“ so Frommwald..