Häufige Fragen und Antworten zum Klimaportal
Funktionen und Navigation im Überblick
Lesedauer: 9 Minuten
Eignet sich das Klimaportal für mein Unternehmen?
Das Klimaportal ist insbesondere auf die Bedürfnisse von KMU abgestimmt. Im Vordergrund dabei stehen freiwillige Verantwortungsübernahme und die Kommunikation von erzielten Erfolgen. Für die Erfüllung von konkreten regulatorischen bzw. gesetzlichen Vorgaben empfehlen wir, zusätzlich auf die Unterstützung durch CSR-Consultants und andere fachspezifische Rechts- und Compliance-Beratungen zurückzugreifen.
Limitierungen
Das Klimaportal konzentriert sich auf jene Emissionen, die bei österreichischen Unternehmen üblicherweise anfallen und generell einen wesentlichen Teil derer Klimabilanz ausmachen.
Demnach sind unternehmens- bzw. länderspezifische Kriterien von der Erhebung des Klimaportals ausgenommen. Dazu zählen beispielsweise Emissionen von Standorten außerhalb Österreichs. Aber auch Emissionen aus spezifischen Produktionsprozessen und Vorketten können nicht berücksichtigt werden.
Wie kann ich mich im Klimaportal anmelden?
Auf der Seite https://wk.esg-portal.at/ können Sie sich im Bereich „Übersicht“ oder durch Klick auf den Hamburger-Menü-Icon mit Ihrem Wirtschaftskammer-Login anmelden, um Ihre betriebliche Klimabilanz zu erstellen.
Anmeldung im Klimaportal
Welche Rechte muss ich im WKO Benutzerkonto von meinem Admin zugeordnet bekommen, um das WKO Klimaportal zu nutzen?
Das Klimaportal ist der Kategorie „Unternehmensdaten“ zugeordnet. Es ist somit Delegationsnehmer:innen mit Vollberechtigung oder Teilberechtigung auf den Bereich „Unternehmensdaten“ zugänglich.
Welche Funktionen bietet das Klimaportal?
Das Klimaportal umfasst zwei Kernfunktionen:
- Klimabilanzen erstellen
- Daten erheben
- Ergebnisse auswerten
- Bericht downloaden
- Klimabilanzen interpretieren
- Klimabilanzen vergleichen
- Klimaindikator & Pfad zur Klimaneutralität
Tipp: Mit dem Klimaportal können Sie auch mehrere Bilanzen anlegen bzw. vergleichen (z.B. mehrere österreichische Standorte/Jahre).
Welche Daten werden im Rahmen der Klimabilanz erhoben?
- Basisdaten
- Name und Beschreibung für die Klimabilanz sind Pflichtfelder
- Eckdaten
Firmen- und Branchendaten: Kammersystematik und ÖNACE-Branche für das eigene Unternehmen angeben.
Bezugsgrößen: Pflegen Sie die Bezugsgrößen, um im Zuge künftiger Auswertungen verschiedene Klimabilanzen anhand von relativen Werten vergleichen zu können. - Energie
Jahresverbrauch von Energieträgern anhand von Jahresabrechnungen - Mobilität & Transport
- Gefahrene Kilometer ODER genutzten Treibstoff in Liter
- Eigene und „gemietete“ Fahrzeuge unterscheiden
- Bei Flügen und öffentlichem Verkehr geht es um Personenkilometer
- Bei Fahrten mit Fahrzeugen ist die Anzahl der Insassen nicht wesentlich emissionsrelevant, es werden daher nicht Personenkilometer, sondern gefahrene km bzw. Treibstoffmengen erhoben
- Material
- Umfasst die Bereiche IT und Verbrauchsmaterial
- Die Logik der Einmalverbuchung zum Investitionszeitpunkt führt zwar zu höheren Emissionen im Anschaffungsjahr, ist aber meist einfacher umsetzbar. Bitte daher Ihre Geräte nicht jedes Jahr wieder, sondern nur im Anschaffungsjahr bilanzieren.
- Abfall
Untergliedert in gefährlich bzw. nicht gefährlich
Tipps:
- Sie können die Klimabilanz jederzeit zwischenspeichern und zu einem späteren Zeitpunkt ergänzen bzw. weiterbearbeiten. Falls Sie mit ersten Überlegungen lieber außerhalb des Klimaportals beginnen möchten, können Sie die Excel-Vorlage aus dem Portal-Bereich „Unterlagen“ verwenden.
- Nutzen Sie die Hilfetexte im Portal – hier finden Sie zusätzliche Erläuterungen
Wenn Sie alle Daten einer Klimabilanz eingegeben haben, können Sie
- direkt die Auswertung ansehen
- zu einer Bearbeitungsseite zurückspringen
- oder zur Übersichtsseite „Meine Klimabilanzen“ wechseln
Wie erstelle ich eine Klimabilanz?
Die Erstellung einer Klimabilanz erfolgt in nur wenigen Schritten.
- Klicken Sie im oberen Bereich des Bildschirms auf Übersicht. Wählen Sie „Zu meinen Klimabilanzen“ oder wählen Sie den Menüpunkt „Meine Klimabilanzen“ im oberen Bereich Ihres Bildschirms
- Klicken Sie auf „Neue Klimabilanz-Daten erheben“
- Sie können auch bestehende Bilanzen duplizieren, falls Sie auf bestehende Daten aufbauen wollen.
Erstellung einer Klimabilanz durch Neuanlage oder Duplikation
Wie ändere ich eine bestehende Klimabilanz?
Um neue Daten hinzuzufügen oder Daten zu ändern, klicken Sie bitte im Bereich „Meine Klimabilanzen“ auf die Aktion „Ausfüllen“.
Tipp: Sie können die Klimabilanz jederzeit zwischenspeichern und zu einem späteren Zeitpunkt ergänzen bzw. weiterbearbeiten. Falls Sie mit ersten Überlegungen lieber außerhalb des Klimaportals beginnen möchten, können Sie diese Excel-Vorlage verwenden.
Änderung einer bestehenden Klimabilanz
Wie kann ich bestehende Klimabilanzen löschen?
Um bestehende Klimabilanzen zu löschen, klicken Sie im Bereich „Meine Klimabilanzen“ auf den „Löschen“-Button der jeweiligen Klimabilanz.
Löschung einer bestehenden Klimabilanz
Wie kann ich zwischen den verschiedenen Eingabe-Schritten navigieren?
Um zwischen den Eingabeseiten zu navigieren, können Sie
- die Schaltflächen „Speichern und zurück“ oder „Speichern und weiter“ am Seitenende verwenden
- eine Seite direkt über die Seitenanzeige oben auswählen
Navigation innerhalb der Klimabilanz
Wie kann ich meine Klimabilanzen auswerten?
Wenn Sie alle Daten einer Klimabilanz eingegeben haben, können Sie
- die Auswertung ansehen „Auswertung ansehen“
- zu einer Bearbeitungsseite zurückspringen „Daten bearbeiten“
- zur Übersichtsseite wechseln „Zurück zur Klimabilanzen-Übersicht“
Um bestehende Klimabilanz(en) auszuwerten, drücken Sie bitte den „Auswertung“-Button im Bereich „Meine Klimabilanzen“.
Auswertung der Klimabilanz
Der Auswertungsbereich des Klimaportals umfasst verschiedene Detailstufen. Je nach Zielsetzung können Sie aus folgenden Optionen wählen:
- Überblick: Liefert einen Überblick über die Klimabilanz
- Bericht: Erstellt einen detaillierten Bericht zu Ihrer Klimabilanz
- Klimaindikator: Visualisiert den Fortschritt am Weg zur Klimaneutralität. So sehen Sie auf einen Blick, ob Ihre Bemühungen zum Klimaschutz auf einem guten Weg sind.
- Vergleich von Klimabilanzen: Es kann ein weiterer Bericht ausgewählt werden, um Entwicklungen zu analysieren.
Auswertungsmethoden im Überblick
Welche Informationen umfasst ein Auswertungsbericht?
Der Bericht umfasst sowohl eine tabellarische als auch eine grafische Darstellung der eingegebenen Daten. Diese können bei Bedarf auch heruntergeladen werden.
Beispielhafte Darstellung des Berichtes
Welche Informationen umfasst der Klimaindikator?
Anhand des Klimaindikators können Sie einschätzen, wie viele Treibhausgasemissionen pro Jahr in Ihrem Betrieb eingespart werden müssten, um bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu sein [1].
Dabei können Sie in Bezug auf den Zeitraum aus zwei Optionen wählen: Sie können entweder ein Jahr betrachten, oder zwei Jahre miteinander vergleichen. Unabhängig davon signalisieren die verwendeten Ampelfarben auf einen Blick, ob Ihre Bemühungen auf einem guten Weg sind:
Grün: Die geplanten Einsparungen sind auf einem guten Weg (nur bei Vergleichen)
Gelb: Beschreibt die jährlich nötigen Einsparungen
Rot: Es hat Verschlechterungen bei den Emissionen gegeben bzw. die Bilanz liegt nicht am Klimapfad (nur bei Vergleichen)
[1] Um die Folgen des Klimawandels auf ein erträgliches Maß einzudämmen, hat der Europäische Rat das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 keine Treibhausgasemissionen mehr freizusetzen bzw. verbleibende Emissionen durch natürliche und technische „Senken“ zu kompensieren.
» Die österreichische Klimaschutzstrategie/Politik
Beispielhafte Darstellung des Klimaindikators
Worauf sollte ich beim Vergleich von Klimabilanzen achten?
Beim Vergleich von Klimabilanzen sollten relative Werte miteinander verglichen werden. Für diesen Vergleich werden die Bezugsgrößen des Unternehmens miteinbezogen. Diese befinden sich in der Eingabemaske „Eckdaten“.
Um zwischen absoluten und relativen Zahlen zu wechseln, nutzen Sie folgende Buttons im Klimaindikator (nur verfügbar, wenn die Eckdaten eingegeben wurden):
- t CO2e: absolute Zahlen
- kg CO2e/Euro Umsatz: relative, auf den Umsatz bezogene Zahlen
Wechsel zwischen absoluten und relativen Zahlen
Wie kann ich mich aus dem Klimaportal abmelden?
Für das Logout nutzen Sie bitte das Hamburger-Menü rechts oben.
Auf welcher Methode basiert das Klimaportal?
Methodisch basiert das Klimaportal auf der EMAS Klimabilanz - entwickelt von akaryon GmbH in Zusammenarbeit mit der Umweltbundesamt GmbH. Die Bilanzierung der Treibhausgasemissionen orientiert sich dabei an den international anerkannten Standards für Treibhausgasbilanzierung – auf Ebene von Organisationen und Unternehmen sind dies die ISO 14064-1 zur Berichterstattung von Treibhausgasemissionen auf Organisationsebene und das Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol).
Die Klimabilanz berücksichtigt dabei alle treibhausgaswirksamen Emissionen, indem deren Treibhauspotenzial in CO2-Äquivalent-Emissionen [SM|W1] (CO2-eq), bezogen auf die Effekte in 100 Jahren (Global Warming Potenzial 100) erfasst werden. Als Bezugsgas für die Erfassung anderer Klimagase dient Kohlenstoffdioxid. Weitere Gase mit Treibhausgas-Potenzial wie Methan und Lachgas werden bei der Bilanzierung der THG-Emissionen entsprechend ihrer Klimawirksamkeit berücksichtigt. Die Umrechnung erfolgt gemäß den Vorgaben des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC).
Die für die Berechnung erforderlichen Emissionsfaktoren kommen aus den folgenden einschlägigen Quellen:
- GEMIS 5.1 & Umweltbundesamt GmbH 2022
- Emissionsfaktoren für Verkehrsträger (2022)
- Die Ökobilanz von Personenkraftwagen (REP-0763, 2021)
- Die Ökobilanz von schweren Nutzfahrzeugen und Bussen (REP-0801, 2022)
- DEFRA: Department for Environment
- Food & Rural Affairs: UK Government GHG Conversion Factors for Company Reporting 2022
Die Treibhausgasemissionen werden getrennt nach Scope 1-3 gemäß GHG Protocol berechnet und ausgewiesen. Demnach kann die Berechnung der CO2-Emissionen unterschiedliche Bereiche des Lebenszyklus einer Aktivität oder eines Produkts umfassen.
Das Klimaportal verwendet dazu die bewährte Berechnungsmethodik des ESG-Cockpit über API-Aufrufe. Damit ist eine synchronisierte Datengrundlage auch in Zukunft gewährleistet.
Im Rahmen der gegenständlichen Klimabilanz liegt der Fokus auf jenen Emissionen, die bei österreichischen Unternehmen üblicherweise anfallen und generell einen wesentlichen Teil derer Klimabilanz ausmachen. Ausgenommen sind also z.B. Emissionen von Standorten außerhalb Österreichs (da hier gerade für Energieeinsätze länderspezifische Emissionsfaktoren herangezogen werden müssten) oder Emissionen aus spezifischen Produktionsprozessen und Vorketten, die nicht im standardisierten Rahmen des Klimaportals abgefragt werden können.
Was ist der CO2-Fußabdruck und wofür kann ich diesen berechnen?
Der CO2-Fußabdruck ist der berechnete Wert, um den Gesamt-Einfluss auf das Klima zu beschreiben. Angabe üblicherweise in t CO2e.
Die Berechnung des CO2-Fußabdrucks kann sich auf unterschiedliche Bereiche bzw. Ebenen beziehen:
- Unternehmen
- Produkte
- Personen
- Länder
- allgemeine Aktivitäten
Wie werden CO2 bzw. CO2-Äquivalente berechnet?
Die Berechnung von CO2-Emissionen basiert auf den eingesetzten bzw. verbrannten/entwichenen Energieträgern- bzw. Stoff-Mengen.
Aber nicht nur CO2, sondern auch andere Treibhausgase müssen betrachtet werden, um den Einfluss auf das Klima zu quantifizieren. Um Vergleichbarkeit zu schaffen, werden die Einflüsse der anderen Stoffe in sogenannte CO2-Äquivalente (auch CO2e) umgerechnet. Dabei werden die einzelnen Beiträge im Verhältnis ihrer Klimawirkung gewichtet – nach Empfehlung des Weltklimarates (Intergovernmental Panel on Climate Change bzw. IPCC).
Berechnungsmethode
Worauf beziehen sich die Scopes 1-3?
Die Berechnung der CO2-Emissionen kann unterschiedliche Bereiche des Lebenszyklus einer Aktivität oder eines Produkts umfassen:
Scope 1 fasst zusammen, was „selbst verursacht“ wird.
Dieser Bereich umfasst demnach alle direkten Emissionen, die durch eine Organisation selbst generiert werden. Dazu zählen beispielsweise:
- Der Einsatz fossiler Brennstoffe für die Erzeugung von Energie, wie z.B. direkte Emissionen aus einem stationären Heizkessel oder direkte Emissionen aus einem eigenen Fuhrpark
- Direkte Emissionen flüchtiger Gase, wie z.B. Kältemittel aus Klimaanlagen oder direkte Emissionen aus Industrieprozessen
Scope 2 inkludiert Konsum von Energie, die von Dritten zur Verfügung gestellt wird.
Dieser Bereich umfasst Emissionen aus der Erzeugung von fremdbezogenem Strom, Dampf, Wärme und Kühlung. Dabei handelt es sich im Detail um jene, die unmittelbar bei der Erzeugung (z.B. im Kraftwerk, im Fernwärmeheizwerk) entstehen.
Scope 3 betrachtet alle indirekten Effekte von Zulieferung, Konsum bzw. Entsorgung.
Dieser Bereich umfasst alle anderen Treibhausgasemissionen aus der Wertschöpfungskette. Das sind alle vor- und nachgelagerten Emissionen, die z.B. bei der Bereitstellung von Brenn-, Treib- und Betriebsstoffen, Flugreisen, Bahnfahrten, im Fremdfuhrpark bzw. bei der Herstellung von Büromaterial wie z.B. Papier oder IT-Infrastruktur indirekt entstehen bzw. auch Emissionen aus gemieteten Fahrzeugen oder solchen, die bei der Nutzung von Mobilitätsdiensten (z.B. Bahn) entstehen.
Wo kann ich mir ein Video-Tutorial zum WKO-Klimaportal ansehen?
Sie können jederzeit auf die Aufzeichnung des Webinars „Das neue WKS-Klimabilanztool“ zugreifen. Das Webinar informiert über rechtliche Rahmenbedingungen und Beratungsangebote im Zusammenhang mit dem Green Deal und bietet eine Einführung in das neue WKO-Klimabilanztool (ab 24:30). Zudem können Sie die Folien zur Nutzung des Klimaportals auch im Bereich „Unterlagen“ herunterladen.
Webinar-Folien zum Download im Klimaportal im Bereich „Unterlagen“
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Stand: 02.07.2024