Labels, Zertifizierungen und Managementsysteme zu Nachhaltigkeit
Unabhängige Dritte prüfen Produkte und Prozesse
Lesedauer: 5 Minuten
Österreichisches Umweltzeichen
Das Österreichische Umweltzeichen wurde 1990 vom Umweltministerium eingeführt und ist das einzige umfassend staatlich geprüfte Umweltsiegel in Österreich. Zu den wesentlichen Zielen zählen bewusster Konsum, umsichtiger Umgang mit Ressourcen, nachhaltiges Wirtschaften und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung.
Die Zertifizierung steht für die hohe Umweltqualität von Produkten und Dienstleistungen, nachhaltige Betriebsführung und soziale Verantwortung. Ausgezeichnet werden jene Produkte und Dienstleistungen, die geringere Umweltauswirkungen aufweisen als vergleichbare Alternativen.
Das österreichische Umweltzeichen umfasst folgende Kategorien:
- Produkte und Dienstleistungen
- Tourismus & Gastronomie
- Schulen und Bildungseinrichtungen
- Green Meetings & Events
- Kunst & Kultur
Workshopreihe oder Individualberatung
Das Österreichische Umweltzeichen wurde 1990 vom Umweltministerium eingeführt und ist das einzige umfassend staatlich geprüfte Umweltsiegel in Österreich. Mit Stand Juni 2020 gibt es 1.117 Unternehmen als Lizenznehmer, und rund 4.500 ausgezeichnete Produkte und Dienstleistungen auf der Basis von mehr als 60 Richtlinien. Bewusster Konsum, umsichtiger Umgang mit Ressourcen, nachhaltiges Wirtschaften und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung sind wesentliche Ziele des Österreichischen Umweltzeichens.
Den Konsument:innen und Beschaffer:innen zeigt das Hundertwasser-Siegel umweltfreundliche Alternativen auf, die einen hohen Umweltstandard mit Qualität, Produktsicherheit und Gesundheitsförderung verbinden.
Europäisches Umweltzeichen
Das Europäische Umweltzeichen (EU Ecolabel) dient als EU-weit einheitliche Kennzeichnung für umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen. In vielen Produktgruppen sind die Anforderungskriterien des Europäischen und Österreichischen Umweltzeichen harmonisiert.
Zum Europäischen UmweltzeichenVSE-Verified Social Enterprise
Seit 1. Dezember 2022 können sich Unternehmen, Genossenschaften und Vereine erstmals als „Verified Social Enterprise“ registrieren lassen. Es ist ein Meilenstein für die österreichische Social Entrepneurship Community und schafft mehr Sichtbarkeit gegenüber Kund:innen, Geldgeber:innen und anderen Unterstützer:innen. Initiiert wurde das Label von SENA-Social Enterprise Network Austria und der Wirtschaftskammer Österreich, unter der Schirmherrschaft des Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft.
Die Beantragung des Labels erfolgt über das Einreichportal der aws − Austria Wirtschaftsservice. Geprüft wird das Vorliegen des gesellschaftlichen Beitrags von einem unabhängigen Impact Board. Bei positiver Beurteilung wird das Unternehmen zudem im WKO-Firmen A-Z als Verified Social Enterprise ausgewiesen.
Weiterführende InformationenGreenpeace Gütezeichen Guide
Die Seite von Greenpeace gibt einen sehr guten Überblick. Denn augenscheinlich nachhaltige Labels entsprechen nicht immer ihrem vorgegebenen Profil.
Der Greenpeace Gütezeichen Guide hilft hier weiter:
FAIRTRADE-Siegel für fair angebaute und gehandelte Produkte
FAIRTRADE kennzeichnet Waren, die aus fairem Handel stammen und bei deren Herstellung bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten wurden. Im Zentrum der Bemühungen steht, die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen im Globalen Süden zu verbessern.
Es gibt zahlreiche Gütesiegel und Auszeichnungen im Bereich Nachhaltigkeit. Damit Sie den Überblick behalten, können Sie auf Analysen von Expert:innen zurückgreifen. Zwei mögliche Informationsquellen stellen wir Ihnen an dieser Stelle vor:
Der Greenpeace Gütezeichen Guide analysiert gängige Gütesiegel für Lebensmittel, Drogerieprodukte und Kleidung in Bezug auf deren Vertrauenswürdigkeit.
» Zum Greenpeace Gütezeichen-Guide
Der CSR-Guide der VBV gibt einen Überblick zu den 48 „Auszeichnungen, auf die es ankommt“ (Preise, Gütesiegel, Normen, Selbstverpflichtungen).
» Zum CSR-Guide der VBV
CSR-Guide der VBV
Von sich aus sind Unternehmen natürlich ebenfalls daran interessiert, ihre vorbildliche Produktion sichtbar zu machen und ihre Produkte und Leistungen zu zertifizieren. Hier gibt es einige gute Anlaufstellen für Zertifizierungen:
Im CSR Guide der VBV wird ein sehr guter Überblick zu den 48 „Auszeichnungen, auf die es ankommt“ (Preise, Gütesiegel, Normen, Selbstverpflichtungen) gegeben.
Umweltmanagementsysteme
EMAS
EMAS heißt Eco-Management and Audit Scheme und unterstützt Betriebe, ökologische und damit wirtschaftliche Schwachstellen aufzudecken und zu beseitigen. Durch den Aufbau eines Umweltmanagements erfahren Unternehmen und Organisationen, wo Material oder Energie verschwendet wird. Auf dieser Basis werden Kostensenkungspotenziale aufgespürt.
Als Ergebnis erhalten die Betriebe ein maßgeschneidertes Umweltprogramm sowie einen Maßnahmenplan für die Umsetzung.
ISO 14001
Im Rahmen von ISO 14001 besteht die Möglichkeit, das Umweltmanagementsystem eines Betriebes nach der internationalen Norm ISO 14001 zertifizieren zu lassen. Als Ergebnis erhalten die Betriebe ein unternehmensspezifisches Umweltprogramm (entsprechend den Vorgaben von ISO 14001) sowie in Form eines Maßnahmenplans für die Umsetzung.
Download: Unterschiede zwischen ISO 14001 und EMAS
Nachhaltigkeitsmanagementsysteme
ISO 26000
ISO 26000 ist eine internationale CSR-Norm zur gesellschaftlichen Verantwortung von Organisationen und bietet einen Leitfaden, an dem sich Organisationen, Unternehmen und öffentliche Institutionen weltweit orientieren können, wie sie gesellschaftliche Verantwortung in ihr Handeln integrieren.
ISO 26000 ist ein freiwilligen Standard, nach dem sich Organisationen zertifizieren lassen können.
Die Grundlage für die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung bilden gemäß der ISO 26000 die sieben Grundsätze:
- Rechenschaftspflicht
- Transparenz
- Ethisches Verhalten
- Achtung der Interessen von Anspruchsgruppen
- Achtung der Rechtsstaatlichkeit
- Achtung internationaler Verhaltensstandards
- Achtung der Menschenrechte
Auf diesen basierend wurden folgende sieben Kernthemen formuliert:
- Organisation und Organisationsführung
- Menschenrechte
- Arbeitspraktiken
- Umwelt
- Faire Betriebs- und Geschäftspraktiken
- Konsumentinnen- und Konsumentenanliegen
- Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft (ISO 2010: ISO 26000)
Integrierte Managementsysteme (IMS)
Durch den Einsatz unterschiedlicher Managementsysteme entstehen in Unternehmen und Organisationen häufig Schnittstellenprobleme, die aus Sicht des Gesamtunternehmens ineffizient sind. Durch die Entwicklung von Integrierten Managementsystemen sollen diese suboptimalen Lösungen in Unternehmen beseitigt werden.
- Handbuch: Integriertes Management „Kosten-/Nutzen-Check“
- Plattform eval.at: Arbeitsplatzevaluierung – Integriertes Managementsystem
Folgende Regelwerke werden beim Integrierten Management berücksichtigt:
- ASchG (ArbeitnehmerInnenschutzgesetz),
- Ö-SGMS (Österreichischer Leitfaden zu SGM-Systemen),
- AUVA-SGM (Sicherheits- und Gesundheitsmanagementsystem der AUVA),
- OHSAS 18001 (Occupational Health and Saftey Assessment System),
- SCC (Sicherheits-Certifkat-Contraktoren Checkliste),
- EMAS-VO (Eco-Management and Audit Scheme),
- ISO 14001 (International Standardisation Organisation),
- ISO 9001:2000 (Quality Managements Systems – Requirements)
- ISO 9004:2000 (Quality Managements Systems – Guidelines for performance improvements)
ÖKOPROFIT
ÖKOPROFIT ist ein praxisorientiertes Umweltmanagementsystem für Unternehmen. Die Umsetzung erfolgt im Zusammenschluss mehrerer Betriebe. Weltweit wurden bereits mehr als 5.000 Unternehmen nach diesem Modell zertifiziert.
Beratungsprojekte in diesem Bereich können in einzelnen Bundesländer ebenfalls gefördert werden.
Die Stärken von ÖKOPROFIT liegen
- im Aufbau eines umsetzungsorientierten Umweltmanagementsystems (UMS),
- im Sichtbarmachen von ökologischen und ökonomischen Potenzialen und Nutzen,
- in der stärkeren regionalen Verankerung der Betriebe,
- im Voneinander-Lernen,
- im Netzwerk.
Die drei wesentlichen Eckpunkte des Programms sind:
- die Workshopreihe,
- die begleitende Analyse- und Umsetzungsberatung,
- die Zertifizierung nach ÖKOPROFIT.
Links :
„Green Events“: Nachhaltige Veranstaltungen
Als „Green Events“ werden nachhaltige Veranstaltungen bezeichnet, die ökologische, soziale, ökonomische und kulturelle Aspekte berücksichtigen.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten zur Auszeichnung bzw. Zertifizierung von nachhaltigen Veranstaltungen:
- Zertifizierung im Rahmen des Österreichischen Umweltzeichens
- Verwendung der bundesländerspezifischen Green-Event-Initiativen-Logos
Green Events organisieren
Stand: 03.10.2024