Sozialpartner-Jugendorganisationen: Kärnten braucht einen technologieoffenen und nachhaltigen Energiemix
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Sozialpartner-Jugendorganisationen: Kärnten braucht einen technologieoffenen und nachhaltigen Energiemix

Die Jugendorganisationen der Kärntner Gewerkschaftsjugend, der Jungen Wirtschaft und der Jungen Industrie haben heute in einer gemeinsamen Pressekonferenz einen Generationenvertrag für eine klimafreundliche Energiezukunft präsentiert und an LHStv. Gaby Schaunig und Energielandesrat Sebastian Schuschnig übergeben. Sie appellieren an die Politik, die Energiewende konsequent voranzutreiben. Ein technologieoffener Energiemix aus Wasserkraft, Windenergie, Photovoltaik, Biomasse und Wasserstoff soll Versorgungssicherheit, leistbare Energie und Klimaschutz vereinen.

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Aktualisiert am 07.01.2025

Mit einer Verdoppelung des Strombedarfs bis 2040 steht Kärnten vor einer energiepolitischen Herausforderung. Gleichzeitig fließen jedes Jahr 10 bis 12 Millionen Euro für fossile Energieträger wie Öl, Gas und Kohle ins Ausland. „Dieses Geld müssen wir in Kärnten halten und in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren, um leistbare Energie und eine stabile Versorgung zu garantieren“, unterstrich Mario Pichler, Vorsitzender der Kärntner Gewerkschaftsjugend, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz der jungen Sozialpartnerorganisationen. Neben der Versorgungssicherheit betonen die Jugendorganisationen einmal mehr die wirtschaftlichen Vorteile eines nachhaltigen Energiemixes. Ein zukunftsorientierter Energiemix sichert Arbeitsplätze, reduziert Energieimporte und stärkt Kärnten als Wirtschaftsstandort. Der Generationenvertrag bietet eine klare Orientierung für die Energiewende, die die Lasten gerecht auf alle verteilt und soziale Härten verhindert.

Junge Wirtschaft: Kein Platz für Denk- und Windkraftverbote

 Markus Sylle, stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Kärnten, kritisiert die Forderung scharf nach einem Windkraftverbot: „Ein Windkraftverbot, wie von der FPÖ gefordert, ist ein Angriff auf Kärntens Zukunft. Technologien zu verbieten, die Herausforderungen von morgen lösen, blockiert Innovation und Fortschritt. Kärnten braucht einen Energiemix aus Wasser, Wind, Sonne und Biomasse, um den Klimawandel zu bekämpfen, Energieimporte zu reduzieren und Arbeitsplätze zu sichern. Politische Verbote gefährden unsere Wettbewerbsfähigkeit. Die Junge Wirtschaft Kärnten steht für eine nachhaltige Energiezukunft – ohne Windkraftverbot und ohne Denkverbote.“

Junge Industrie: Ja zur Windkraft und zukunftssicherer Energiepolitik

Mathias Paul Podhajsky, Mitglied des Vorstandes der Jungen Industrie Kärnten, betont die Rolle der Windkraft: „Technologieoffenheit ist der Schlüssel zu einer sicheren, nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Energieversorgung. Windkraft spielt dabei insbesondere im Winter eine zentrale Rolle. Ein Verzicht auf diese erneuerbare Energiequelle wäre wirtschaftlich und ökologisch kurzsichtig. Eine aktuelle Studie der IV Kärnten zeigt, dass der Strombedarf der Industrie bis 2040 auf 2.600 GWh steigen wird. Um diesen Bedarf zu decken, braucht es einen diversifizierten Energiemix aus Wasser, Windkraft, Solarenergie und innovativen Speicherlösungen. Nur so können wir die Versorgungssicherheit gewährleisten und regionale Wertschöpfung stärken. Ein Windkraftverbot gefährdet diese Ziele und hätte massive Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Wettbewerbsfähigkeit. Deshalb Ja zur Windkraft, Ja zu erneuerbaren Energien und Ja zu einer zukunftssicheren Energiepolitik.“

Photovoltaik, Wasserkraft und Windenergie: Stärken Kärntens nutzen

 Mit dem höchsten Anteil an erneuerbarer Energie unter den Bundesländern hat Kärnten eine hervorragende Ausgangslage. Besonders die Wasserkraft bildet eine verlässliche Säule im Energiemix. Gleichzeitig müssen Technologien wie Photovoltaik und Windkraft dringend weiter ausgebaut werden, um den wachsenden Energiebedarf zu decken. Photovoltaik bietet enormes Potenzial, um Energie dezentral und kostengünstig zu erzeugen und so langfristig zu einer stabilen Versorgung beizutragen.
Die Windkraft wird von den Sozialpartner-Jugendorganisationen als unverzichtbarer Bestandteil des Energiemixes betont. Statt Verbote auszusprechen, müsse Kärnten auf einen technologieoffenen Ansatz setzen, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren und gleichzeitig das Klima zu schützen.

Gemeinsam für Generationengerechtigkeit

Die Jugendorganisationen betonen, dass die Energiewende jetzt aktiv gestaltet werden muss, um den jungen Generationen eine sichere, leistbare und umweltfreundliche Energieversorgung zu garantieren. „Unsere Großeltern haben mit dem Ausbau der Wasserkraft den Grundstein für Kärntens Energiesicherheit gelegt. Jetzt ist es an uns, diese Erfolgsgeschichte mit einem erneuerbaren Energiemix weiterzuführen“, so Mario Pichler. 

Übergabe Generationenvertrag an Vertreter:innen der Landesregierung

 Um die Wichtigkeit dieser Initiative zu unterstreichen, wurde der Generationenvertrag an zwei Vertreter:innen der Kärntner Landesregierung übergeben: LH-Stv. Gaby Schaunig und Energielandesrat Sebastian Schuschnig. Sie wurden aufgefordert, die Energiewende aktiv zu unterstützen und die im Generationenvertrag formulierten Ziele konsequent umzusetzen.  LR Schuschnig: „Wir brauchen einen sinnvollen erneuerbaren Energiemix für Kärnten. Dazu gehört auch die Windkraft und zwar dort, wo sie ökonomisch sinnvoll und ökologisch vertretbar ist. Ich empfehle daher allen, am 12. Jänner zur Volksabstimmung zu gehen und mit Nein zu stimmen. Denn es geht hier um die junge Generation. Wir müssen parteipolitische Interessen hintanstellen und zeigen, dass sich die Jugend auf die Politik verlassen kann.“

Mit dem Generationenvertrag verpflichten sich die Jugendorganisationen, die Energiewende aktiv zu begleiten und die Politik an ihre Verantwortung zu erinnern. „Eine klare, zukunftsorientierte Energiepolitik ist im Interesse aller Kärntner:innen. Der Generationenvertrag zeigt den Weg in eine nachhaltige Energiezukunft – für Klimaschutz, soziale Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit“, fasst Mario Pichler zusammen.

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