Präsident Jürgen Mandl im Gespräch
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Mandl-Appell: Zukunftsfähigkeit trotz Sparkurs erhalten!

Angesichts des Budgetdesasters soll das Land nicht bei seinen Leistungen, sondern bei Personal und Strukturen zu sparen beginnen, verlangt WK-Präsident Jürgen Mandl.

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Aktualisiert am 29.07.2024

Dass die Landesregierung spät, aber doch auf die massive Schieflage des Landesbudgets reagiere, sei höchst begrüßenswert, erklärte heute Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl. Er regte neuerlich an, das angekündigte Sparen nach der Rasenmähermethode - alle Abteilungen und dem Land zuzurechnenden Organisationen sollen ihre Budgets um rund zehn Prozent kürzen - zu einem Reformprozess der öffentlichen Verwaltung weiterzuentwickeln. Mandl: „Es muss um jeden Preis vermieden werden, die Zukunftsfähigkeit des Wirtschafts- und Lebensstandortes wegzusparen, weil man sich die dringend überfälligen strukturellen Reformen bei den öffentlichen Aufgaben sowie der dazugehörigen Aufbau- und Ablauforganisation nicht zutraut.“

Bereiche außer Diskussion stellen

Wie der heutige Hilferuf des Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF) eindringlich zeige, müssten wesentliche Entwicklungsfelder auch in Zeiten eines rigiden öffentlichen Sparkurses außer Diskussion gestellt werden. Mandl: „Dazu gehören selbstverständlich die Förderprogramme des KWF, die eine wichtige Rolle bei der Unterstützung unternehmerischer Projekte einnehmen.“ Aber auch in zentralen Bereichen der Zukunftsfähigkeit des Landes wie der professionellen Vorbereitung auf die AREA Süd, dem Ausbau der Breitband-Versorgung sowie der Ertüchtigung und Instandsetzung anderer Infrastrukturen dürfe nicht der Sparstift angesetzt werden. „Im Gegenteil, dafür müssen entsprechende Mittel der öffentlichen Hand eingesetzt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zu erhalten und auszubauen!“, verlangte Mandl. 

Abläufe vereinfachen, nicht Leistungen kürzen

Große Einsparungspotentiale der öffentlichen Hand ortet der Unternehmer und Wirtschaftsvertreter bei der althergebrachten Struktur der öffentlichen Verwaltung mit Gemeinde-, Bezirks- und Bundesebene, starren bürokratischen Abläufen statt des Einsatzes moderner Digitalisierung und den enormen und rasch wachsenden Kosten des zu wenig strukturierten Gesundheitssystems in Kärnten. Mandl: „Man muss sich nur vor Augen führen, welche enormen Veränderungen es in der innerbetrieblichen Organisation in der Privatwirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten gegeben hat. Nur in der Verwaltung scheint vieles beim Alten geblieben zu sein. Da wird man ansetzen müssen, bevor man Leistungen für die Bürger und die Wirtschaft streicht.“

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