
JW zur neuen Bundesregierung: Jetzt braucht es Taten statt Überschriften
„Reformen sind überfällig – die Regierung muss liefern!“
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Die Junge Wirtschaft (JW) sieht im Regierungsprogramm der neuen Bundesregierung wichtige Schritte zur Stärkung von Unternehmertum, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Insbesondere die Erleichterung von Betriebsübergaben, steuerliche Entlastungen für Leistungsträger:innen und Maßnahmen zur Entbürokratisierung sind positive Signale für die junge Wirtschaftsgeneration. Dennoch bleibt abzuwarten, ob die dringend benötigten tiefgreifenden Reformen tatsächlich umgesetzt werden.
Österreich befindet sich mittlerweile im dritten Jahr einer Industrierezession, und es braucht dringend mutige Entscheidungen, um den Wirtschaftsstandort zu stärken. Besonders bei Betriebsübergaben sind rasche Maßnahmen notwendig: Bis 2029 stehen über 50.000 Unternehmensnachfolgen an – eine reibungslose Übergabe ist essenziell, um Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Wissen im Land zu halten. Die geplante Anhebung des Freibetrags auf Veräußerungsgewinne ist hier ein wichtiger erster Schritt.
Auch die Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und Reduktion der Lohnnebenkosten sind wesentliche Hebel für eine positive wirtschaftliche Entwicklung. Steuerfreie Überstunden, die Erhöhung der Saisonkontingente sowie steuerfreies bzw. steuererleichtertes Arbeiten im Alter sollen dazu beitragen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Trotz dieser positiven Ansätze fehlen zentrale Strukturreformen. Weder eine Pensionsreform noch andere nachhaltige Maßnahmen zur langfristigen wirtschaftlichen Stabilität wurden ins Regierungsprogramm aufgenommen – eine verpasste Chance, um die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs nachhaltig zu stärken.
Die Junge Wirtschaft begrüßt außerdem die geplanten Maßnahmen zur Digitalisierung und Entbürokratisierung. Die Einführung eines One-Stop-Shops sowie das Once-Only-Prinzip für Unternehmen könnten den administrativen Aufwand für Betriebe erheblich reduzieren. Zudem soll der Gründungsprozess digital vereinfacht werden, um jungen Unternehmer:innen einen schnellen und unkomplizierten Einstieg zu ermöglichen.
Besonders erfreulich ist, dass mit Elisabeth Zehetner, der ehemaligen Bundesgeschäftsführerin der Jungen Wirtschaft, eine erfahrene und engagierte Vertreterin der jungen Unternehmer:innen als Staatssekretärin Verantwortung übernimmt. Ihr tiefes Verständnis für die Anliegen der jungen Wirtschaft lässt die Hoffnung auf eine konsequente Umsetzung der dringend notwendigen Reformen zu.
Ein weiterer wichtiger Impuls ist die geplante Schaffung eines Dachfonds für innovative Startups und KMU. Der Zugang zu Wachstumskapital ist entscheidend für die Weiterentwicklung innovativer Unternehmen, und ein solcher Fonds könnte wesentlich dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft Österreichs langfristig zu sichern.
Die geplanten Maßnahmen sind ein Schritt in die richtige Richtung. Jetzt kommt es darauf an, sie rasch und unbürokratisch umzusetzen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts nachhaltig zu sichern.