Portrait Angelika Fasching
© FiW/Anita Arneitz

Weil die Welt mehr Kuchen braucht

Nach zwei Berufen die Berufung gefunden: Konditormeisterin Angelika Fasching aus Maria Rojach zaubert einzigartige Hochzeitstorten und Süßes für jeden Tag.

Lesedauer: 2 Minuten

14.09.2024

Als „Gasthauskind“ weiß Angelika Fasching, was es bedeutet, die Zähne zusammen zu beißen und anzupacken. Deshalb war die Lehre als Hotel- und Gastgewerbeassistentin kein Problem für sie. Aus gesundheitlichen Gründen musste sie beruflich umschwenken und arbeitete in einer Zahnarztpraxis. Beruf Nummer Zwei, ein toller Job, aber nicht die Berufung. „Du bäckst doch so gern, mach doch ein Café auf“, die spontane Idee einer Freundin setzte die energiegeladene Unternehmerin gleich um: Drei Wochen später eröffnete sie das Café Markut. Und weil sie auch ihre eigenen Tortenkreationen verkaufen wollte, setzte die Lavanttalerin die Meisterprüfung zur Konditorin drauf.

Berufung als Konditorin

Inzwischen hat sich ihr Unternehmen weiter entwickelt. Das Café ist zwar geschlossen, aber dafür gibt es eine neue Wirkungsstätte für ihre Genuss-Momente: Erst Anfang des Jahres hat sie ihre Backstube professionell erweitert und mehr Platz geschaffen. Täglich wird mit ihren Mitarbeiter:innen frisch gebacken – individuell für Hochzeiten und Feiern, für den Bauernmarkt, regionale Lebensmittelgeschäfte sowie für einige Hofläden wie Wakounig oder den Hofladen Feschnig in Klagenfurt. Ganz nach dem Motto: Mehr Kuchen braucht die Welt!

In der Berufsausbildung fürs Leben lernen

Ihr Können und Wissen gibt Fasching an ihren eigenen Lehrling weiter und engagiert sich in Sachen Lehrabschlussprüfung. „Ich würde mich rückblickend auf jeden Fall wieder für die Lehre entscheiden. Eine Lehre bildet einen Jugendlichen nicht nur in einem Beruf aus, sie stärkt ihn auch im weiteren Leben. Man lernt fürs Leben“, sagt die Unternehmerin. Gerade auch mit der Lehre mit Matura hätten Jugendliche so viele Möglichkeiten und können am Arbeitsmarkt mit ihrer Erfahrung punkten. „Leider hat der Lehrberuf einen zu geringen Stellenwert. Das Handwerk muss wieder mehr geschätzt werden. Wir brauchen Leute, die ihren Job von Grund auf lernen und lieben. Deshalb müssen wir den Stellenwert der Lehrberufe heben und für Jugendliche attraktiver machen“, sagt Fasching.

Süßes Handwerk, große Erfolge

Jugendlichen, die vor der Berufswahl stehen, rät sie, in mehreren Betrieben schnuppern zu gehen oder Praktika zu absolvieren. „Ein Beruf hat meist viele Facetten und kann schlecht in zwei bis drei Tagen erklärt werden“, findet Fasching. Ein Beispiel von einem ihrer Schnupperlehrlinge: Die Jugendliche dachte, ein Konditor dekoriert ausschließlich Torten und modelliert die Deko. „Leider weit gefehlt. Da fehlt noch ein wesentlicher, anderer Teil unserer Arbeit nämlich das Backen“, erklärt Fasching. Der Weg von einfachen Keksen bis hin zu großen Hochzeitstorten ist ein langer. Aber er lohnt sich. Alexandra Fasching hat für ihre Tortenkreationen mit außergewöhnlichen Verzierungen und bestem Geschmack bereits einige Auszeichnungen bekommen – darunter auch den begehrten Wedding-Award. Jede Torte ist ein Unikat, bei der sie zu Höchstform aufläuft. „Ich backe eben gerne und bin kreativ“, lacht Fasching.


Infos zum Betrieb und Bildergalerie

Mehr über die Arbeit von Angelika Fasching gibt es online auf der eigenen Homepage.
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Informationen zum Lehrberuf

Portrait Angelika Fasching Alexandra Kempfer
Bezirk: Wolfsberg 
Absolvierter Lehrberuf: Hotel- und Gastgewerbeassistentin, Konditor
Datum der Lehrabschlussprüfung: 2001, 2014
Datum der Unternehmensgründung: 2014
Anzahl der Mitarbeiter:innen: 3 + 1 Lehrling