Portrait Claudia Tscherne
© FiW/Anita Arneitz

Perspektiven am Land schaffen

Als Nahversorgerin ist Claudia Tscherne mit ihrem Team in Lind im Drautal ein wichtiger Teil des Dorfes und gibt auch jungen Menschen vor Ort eine Chance.

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14.09.2024

Von der Feinkost über frisches Gemüse bis hin zu regionalen Produkten oder Dingen des täglichen Lebens: der ADEG in Lind im Drautal ist für die Menschen vor Ort ein bedeutender Nahversorger. Aber auch ein Treffpunkt, bei dem es noch Zeit für ein persönliches Gespräch gibt. Gerade diese offene und familiäre Atmosphäre ist Unternehmerin Claudia Tscherne besonders wichtig. Vom Angestelltensein wagte sie den Schritt in die Selbstständigkeit und führt ein Team mit sechs Mitarbeiterinnen. Ihre erste Auszubildende im Einzelhandel, Lisa Mohl, schließt im August 2023 ihre Ausbildung ab und möchte unbedingt im Betrieb bleiben.

Im Handel eigene Persönlichkeit einbringen

„Es ist sehr wichtig, dass Lehrlinge ausgebildet werden. In jeder Sparte. Sonst wird der Facharbeitermangel noch größer“, sagt Tscherne. Gewisse Aufgaben wird kein Roboter so schnell ersetzen können. Gerade am Land, wo es auch um Kommunikation und persönliche Kundenbeziehungen geht. So ist es selbstverständlich, dass Tscherne und ihr Team auch im Dorf zustellen, wenn jemand nicht selber ins Geschäft kommen kann. Oder sie organisiert mal auf die Schnelle die Verpflegung für die freiwillige Feuerwehr. Selbst mittags gibt es immer etwas Warmes zum Mitnehmen. „Als Einzelhandelskauffrau kümmern wir uns um mehrere Bereiche. Dazu gehören Feinkost, Obst, Regalbetreuung und Kassa, um nur einige zu nennen. Bei mir können Mitarbeiterinnen eigenverantwortlich agieren und auch ihre Ideen einbringen“, erzählt Tschern

Abwechslungsreich und vielseitig

Das familiäre und fröhliche Betriebsklima ist im Geschäft sofort spürbar: „Gerade unser sehr gutes Betriebsklima, macht den Lehrplatz bei mir attraktiv“, sagt Tscherne. Gerne möchte sie mehr jungen Menschen die Chance auf eine hervorragende Ausbildung und eine berufliche Perspektive geben. Daher sind interessierte Lehrlinge jederzeit willkommen. Auch Lisa Mohl bewarb sich aus Eigeninitiative. „Um Lehrlinge erfolgreich auszubilden braucht man Geduld und Zeit. Wenn man das in einen jungen Menschen investiert, entsteht eine gute Basis für die Ausbildung.“ Selbst die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sei dann gemeinsam schaffbar.

Natürlich sei es in kleinen Betrieben oft schwer, Lehrlinge zu beschäftigen. Hier würde sich Tscherne mehr Anreize und Unterstützung wünschen. „Das Image der Lehre in Österreich zu stärken ist sehr wichtig, um jungen Menschen auch hier eine Perspektive zu geben.“ 

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