Zuverdienstgrenzen beim Kinderbetreuungsgeld
Was dürfen Selbstständige verdienen, wenn sie Kinderbetreuungsgeld beziehen? Und was passiert, wenn man die Grenze überschreitet?
Lesedauer: 2 Minuten
Wie hoch die Zuverdienstgrenzen sind und was du tun kannst, wenn du sie überschreitest, liest du hier.
Wenn du neben dem Kinderbetreuungsgeld noch etwas verdienst, kann das unter Umständen unangenehme Folgen für dich haben. Überschreitet dein Zuverdienst nämlich eine bestimmte Grenze, musst du den Betrag, der über der Zuverdienstgrenze liegt, zurückzahlen.
Wie viel darf ich dazu verdienen?
Bei der pauschalen Variante gilt eine individuelle Zuverdienstgrenze von 60% der Letzteinkünfte aus dem Kalenderjahr vor der Geburt, mindestens aber eine Grenze in Höhe von 18.000 Euro jährlich.
Die Grenze beim einkommensabhängigen Modell beträgt 8.100 Euro jährlich (2024).
Einschränkung nur für ganze Monate
Einkünfte aus Monaten, in denen nicht an allen Tagen Kinderbetreuungsgeld gebührt (Rumpfmonate), bleiben bei der Bemessung der Zuverdienstgrenze unberücksichtigt.
Zwischenbilanz zur Abgrenzung
Wenn du nicht das ganze Kalenderjahr Kinderbetreuungsgeld erhalten hast, ist es ratsam, der SVS so bald wie möglich eine Zwischenbilanz oder Einnahmen-Ausgaben-Rechnung für den Zeitraum des tatsächlichen Bezugs vorzulegen. Du kannst im Antrag auch um eine Erinnerung zur rechtzeitigen Abgrenzung der Einkünfte bitten.
Was zählt als Zuverdienst?
Als Zuverdienst gelten sowohl deine Einkünfte aus selbstständiger als auch aus nichtselbstständiger Arbeit. Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung oder Einkünfte aus Kapitalvermögen sind hingegen irrelevant.
Wie wird der tatsächliche Zuverdienst berechnet?
Wie du deinen Zuverdienst genau berechnest, liest du in diesem Informationsblatt zum Kinderbetreuungsgeld. Mit dem KGB-Zuverdienstrechner kennst du deinen erlaubten Zuverdienst berechnen:
Tipp bei Überschreiten der Zuverdienstgrenze
In zwei Monaten steht ein großer Auftrag an, den du dir nicht entgehen lassen möchtest, der aber die Zuverdienstgrenze sprengen würde? Wenn du weißt, dass du in einem bestimmten Monat viel verdienen wirst, kannst du für dieses Monat auf Kinderbetreuungsgeld verzichten. Dann werden die Einkünfte aus diesem Monat für die Ermittlung des Zuverdienstes außer Acht gelassen. Der Verzicht ist nur im Voraus und für ganze Kalendermonate möglich. Der Bezug von Kinderbetreuungsgeld verkürzt sich um die Verzichtsmonate, sie werden also nicht hinten angehängt und dadurch die Bezugsdauer verlängert. Wenn du nicht verzichtest, wird es zu einer Rückforderung durch die SVS kommen. Die SVS wird den Betrag zurückfordern, um den du die Zuverdienstgrenze überschritten hast.
Infoline Kinderbetreuungsgeld: 0800 240 014
Das Wichtigste in Kürze
- Zuverdienstgrenze pauschales Modell: nicht mehr als 60 % der Einkünfte aus dem Kalenderjahr vor der Geburt mindestens aber 18.000 Euro jährlich (2024).
- Zuverdienstgrenze einkommensabhängiges Modell: 8.100 Euro jährlich (2024)
- Bei Überschreiten der Zuverdienstgrenze ist jener Betrag zurückzuzahlen, um den die Zuverdienstgrenze überschritten wurde
- Mache eine Zwischenbilanz und übermittle sie der SVS, wenn du nicht das ganze Kalenderjahr Kinderbetreuungsgeld erhältst.
- Bei Verzicht für einzelne Monate können Einkünfte außer Acht gelassen werden.
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