Pensionskassen-Performance für das Gesamtjahr 2016 bei Plus 4,17 Prozent
Pensionskassen schaffen beeindruckendes Ergebnis trotz Niedrigzinsphase.
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Im Jahr 2016 erwirtschafteten die österreichischen Pensionskassen eine durchschnittliche Performance von plus 4,17 Prozent. Gestiegen ist auch die Anzahl der Österreicher mit einem Anspruch auf eine Firmenpension und liegt bereits bei über 900.000 Personen. Besonders erfreulich: Die langjährigen Bemühungen um Klein- und Mittelbetriebe zeigen Erfolge. Der Anteil der KMU bei den Neuverträgen liegt im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 88 Prozent. Um allen Österreicherinnen und Österreichern eine Zusatzpension zu ermöglichen, unterstützen die Pensionskassen den Vorschlag von Bundeskanzler Kern nach einem Generalkollektivvertrag - inklusive Pensionskassen-Lösung.
Wachstum in allen Bereichen
„Dieses Ergebnis kann in der derzeitigen Niedrigzinsphase und Markt-Volatilität als Sensation bezeichnet werden“, freut sich Mag. Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen. „Wir konnten in allen Bereichen wachsen und gehen optimistisch in das neue Jahr.“ Die Jahres-Performance von plus 4,17 Prozent im Jahr 2016 ist im Vergleich zur Performance von anderen Spar- und Anlageformen beachtlich. Bei Pensionskassen geht es aber besonders um die Langfristigkeit - sprich die bestmögliche Verzinsung über einen langjährigen Beobachtungszeitraum. Auch hier verweisen die Pensionskassen auf einen sehr guten Wert: Der langjährige Durchschnitt der Performance der Pensionskassen über 26 Jahre liegt aktuell bei plus 5,53 Prozent pro Jahr. Insgesamt veranlagen die zehn Pensionskassen aktuell ein Vermögen von 21,4 Mrd. Euro – sie sind der größte private Pensionszahler Österreichs.
KMU setzen auf Betriebliche Altersvorsorge
Seit Jahren bemühen sich die heimischen Pensionskassen, auch Klein- und Mittelbetriebe anzusprechen. Im Jahr 2016 zeigen diese Aktivitäten Erfolge: Der Anteil der Klein- und Mittelbetriebe bei den Neuverträgen liegt im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 88 Prozent.
Das Veranlagungsumfeld der Pensionskassen im Jahr 2016
Die Rahmenbedingungen waren 2016 alles andere als einfach: Die anhaltende extreme Niedrigzinspolitik der EZB und die dadurch äußerst niedrigen bis negativen Zinsen für Anleihen prägten das Jahr. Unternehmensanleihen und high-yield-Anleihen haben sich positiv entwickelt. Emerging-Markets-Anleihen erzielten sogar zweistellige Zuwachsraten. Die Aktienkurse haben sich insgesamt sehr positiv entwickelt, insbesondere in den USA, in Großbritannien und in Emerging Markets sowie auch die Kurse der Rohstoffe. Das hat sich wesentlich auf die Performance ausgewirkt.
Pensionskassen blicken mit Optimismus in das Jahr 2017
Die Pensionskassen erwarten für 2017 nach wie vor herausfordernde Bedingungen: Das WIFO prognostiziert für Österreich 2017 ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent (IHS: 1,4 Prozent). Zwar erwarten die Pensionskassen nur eine langsame Verringerung der Unsicherheiten in den weltweiten politischen und wirtschaftlichen Einflussfaktoren, jedoch scheint das Wirtschaftswachstum in den USA und teilweise auch in Europa nachhaltiger zuzunehmen. Daher gehen die Pensionskassen mit Optimismus in das neue Jahr.
Pensionskassen fordern Generalkollektivvertrag mit Pensionskassen-Lösung
Optimistisch sind die Pensionskassen auch bei den laufenden Gesprächen mit den Kollektivvertragspartnern. „Wir orten Verständnis bei den meisten Gesprächspartnern. Wir müssen uns auf die Kombination der Stärken der staatlichen, betrieblichen und privaten Pensionssysteme konzentrieren“, so Andreas Zakostelsky. „Die Ergänzung der staatlichen Pension durch betriebliche Zusatzpensionen ist für alle Österreicherinnen und Österreicher essentiell, um ein sorgenfreies Leben im Alter führen zu können.“
In diesem Zusammenhang unterstützen die Pensionskassen auch den Vorschlag von Bundeskanzler Kern nach einem Generalkollektivvertrag. „Um die Ungleichbehandlung zwischen den Arbeitnehmern mit Zusatzpension und jenen ohne eine solche Lösung zu beseitigen, fordern wir die Aufnahme einer Pensionskassen-Lösung in den geplanten Generalkollektivvertrag“, erklärt Andreas Zakostelsky.
Gleichzeitig wäre es wichtig, die zweite Säule des Pensionssystems attraktiver zu gestalten – das forderte vor kurzem auch die OECD. Österreich wurde sogar kritisiert, weil es keine steuerlichen Vorteile für private Pensionsvorsorge gibt. In Österreich sind laut OECD Eigenbeiträge nicht steuerlich absetzbar. Zusätzlich werden die Eigenbeiträge mit der Versicherungssteuer in Höhe von vier Prozent belastet.
Steuerliche Absetzbarkeit der Arbeitnehmerbeiträge in der 2. Säule
Kurzfristig geht es insbesondere um die steuerliche Absetzbarkeit der Arbeitnehmerbeiträge. „Bei den Pensionskassen-Lösungen wäre uns die Gleichstellung der Arbeitnehmer-Beiträge mit den Arbeitgeber-Beiträgen hinsichtlich der Ausnutzung der 10-Prozent-Grenze für die steuerliche Absetzbarkeit sowie um die Einbeziehung der Eigenbeiträge der Arbeitgeber wichtig: Es sollte Arbeitgebern ermöglicht werden, auch Eigenbeiträge innerhalb der 10 Prozent-Grenze steuerlich geltend zu machen.“
Im Sinne eines „Gesamtkonzepts für alle drei Säulen der Altersvorsorge“ sollten Arbeitnehmerbeiträge an Pensionskassen zumindest in gleicher Höhe wie bei der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge - das sind aktuell bis zu 2.676,89 Euro - gefördert werden.
Stand: 24.01.2017