Wiener Handel vorsichtig optimistisch für Weihnachtgeschäft 2023
1,5 Millionen Wienerinnen und Wiener kaufen Geschenke - Top 3: Spielwaren, Bekleidung, Kosmetika - Handelsobfrau Gumprecht: „In der Vorweihnachtszeit schlägt die Stunde des lokalen Handels“
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„Wir blicken in Wien vorsichtig optimistisch auf das bevorstehende Weihnachtgeschäft. Natürlich spielen Teuerung und die daraus resultierende Konsumzurückhaltung eine Rolle, gleichzeitig ist und bleibt Weihnachten ein Fest der Familie und des Schenkens. Es wird vielleicht kein Weihnachten wie damals - trotzdem rechnet der Wiener Handel in der Vorweihnachtszeit wieder mit vielen Wiener Christkindl in den festlich beleuchteten Einkaufsgrätzel“, so Margarete Gumprecht, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien.
Die Ergebnisse der Umfrage der KMU Forschung Austria im Auftrag der Wirtschaftskammer Wien zeigen, dass der Wiener Handel trotz der getrübten wirtschaftlichen Situation mit einer gestiegenen Kaufbereitschaft der Wienerinnen und Wiener rechnen darf: 88 Prozent - rund 1,5 Millionen Wienerinnen und Wiener - kaufen laut eigenen Angaben Weihnachtsgeschenke. Die Kaufbereitschaft ist somit etwas höher als im letzten Jahr. „Der Wunsch der Wienerinnen und Wiener, ihren Liebsten etwas zu Weihnachten zu schenken, ist auch heuer ungebrochen. Aus Erfahrung wissen wir, dass Weihnachten eigenen Gesetzen folgt und einen sehr hohen Stellenwert in der Bevölkerung hat.“ Während jeder Vierte angibt, heuer verstärkt aufs Geld zu achten (24 Prozent) und jeder Fünfte (18 Prozent) heuer weniger ausgeben will, hat der Großteil der Wiener (34 Prozent) keine Änderung beim Geschenkeshoppen geplant.
Befragten zeigen noch gewisse Konsumzurückhaltung
Bei den Angaben zu den geplanten Ausgaben zeigen die Befragten noch eine gewisse Konsumzurückhaltung. Die Wiener wollen für ihre Weihnachtsgeschenke heuer durchschnittlich 290 Euro ausgegeben, wobei die Bandbreite hoch und oftmals stark variiert: Der Großteil (25 Prozent) wird zwischen 201 Euro und 400 Euro ausgeben. 21 Prozent wollen nicht mehr als 100 Euro für alle Geschenke ausgeben, während 5 Prozent mit einem Budget von über 800 Euro kalkulieren. „Gerade in Anbetracht der derzeitigen Rahmenbedingungen sind die Angaben zu den geplanten Ausgaben mit einer gewissen Vorsicht zu interpretieren. Aus Erfahrung wissen wir, dass die Menschen mehr bei sich selbst als bei ihren Liebsten und deren Weihnachtsgeschenken sparen“, so Gumprecht.
Spielwaren, Bekleidung und Kosmetika landen unter Weihnachtsbaum
Das Ranking der häufigsten Weihnachtspräsente wird einmal mehr von Spielwaren angeführt – ein Drittel (33 Prozent) beabsichtigt diese für ihre Liebsten unter den Christbaum zu legen. Auf Platz 2 liegen Bekleidung, Textilien und Lederwaren (32 Prozent), auf Platz 3 Kosmetika (30 Prozent). Auf den weiteren Plätzen liegen Bücher (27 Prozent), Wein und sonstige Genussmittel (26 Prozent) und Schmuck (21 Prozent).
Wienerinnen und Wiener zieht es zum Weihnachtsshoppen heuer in Geschäfte
Ein Trend beim Konsumverhalten, der sich aus den vergangenen Jahren fortsetzt: Die Menschen konsumieren und kaufen bewusster. Sie schauen genauer, wo sie ihr Geld ausgeben, sparen beim Einkaufen und recherchieren vor ihrem Einkauf. Von den bewussten Kaufentscheidungen profitiert auch der lokale Handel. Durchschnittlich fünf von den statistisch geplanten sieben Packerln wollen die Wienerinnen und Wiener im lokalen Handel kaufen. Was bedeutet, dass damit auch in diesem Jahr der Großteil des Weihnachtsumsatzes im stationären Handel bleibt, freut sich die Spartenobfrau. „In der Vorweihnachtszeit schlägt die Stunde des stationären Einzelhandels, der mit persönlicher Beratung, einem vielfältigen Sortiment sowie geschmückten Ladengeschäften punkten kann. Das bietet ein unschlagbares vorweihnachtliches Einkaufserlebnis. Die Produkte im stationären Handel anzugreifen, zu sehen, zu tasten oder zu riechen, ist der beste Weg, die schönsten Geschenke für die Liebsten zu finden“, ist Gumprecht überzeugt.
Festlich geschmückte Einkaufsstraßen von großer Bedeutung
Für den Geschenkekauf werden Geschäfte in der näheren Umgebung zum Wohnort als am wichtigsten wahrgenommen, gefolgt von Läden im Stadtzentrum bzw. in Einkaufsstraßen und Shoppingcentern. „Gerade zu Weihnachten schätzen die Wienerinnen und Wiener lebendige Stadtzentren mit hoher Aufenthaltsqualität und persönlichem Einkaufserlebnis“, so die Obfrau. Für die große Mehrheit der Wienerinnen und Wiener (40 Prozent) sind festlich geschmückte Einkaufsstraßen und Geschäfte für ihr weihnachtliches Shoppingerlebnis von großer Bedeutung.
Regionalität auch online
Auch die Online-Komponente wurde abgefragt: 61 Prozent der Wienerinnen und Wiener wollen Weihnachtsgeschenke (auch) online kaufen. Konkret bedeutet das: Zwei Geschenke werden im Online-Handel besorgt. 14 Prozent der Befragten gibt an, heuer verstärkt in österreichischen Online-Shops zu kaufen, während sieben Prozent ausländischen Online-Shops eher den Vorzug gibt. Diese Werte zeigen, dass „Wer Wien liebt, kauft in Wien ein“ auch im Weihnachtseinkauf gelebt wird und E-Commerce und Regionalität keine Gegensätze sein müssen. „Ob stationär oder online, wichtig ist, dass bei Wiener Unternehmen gekauft wird. Nur so bleiben die Wertschöpfung und die Steuerleistung im Land. Darüber hinaus werden heimische Arbeitsplätze und Lehrstellen gesichert. Die Online-Shops von heimischen Unternehmen sind ein zusätzlicher Verkaufskanal, aber stehen ebenso wie der Einkauf im Ladengeschäft für Regionalität.“ Die Wiener Handelsobfrau sieht das Paketboxensystem und die „Click and Collect“-Möglichkeit als wichtige Ergänzung beim Einkaufen im Grätzel: „Ich sehe in dieser Art der Zustellung einen wichtigen Mosaikstein für den regionalen Handel, denn besonders die 24/7-Erreichbarkeit ist ein wichtiger Pluspunkt. Mittlerweile gibt es mehr als 400 Paketboxen in ganz Wien, die den Händlern und Konsumenten zur Verfügung stehen.“