Unternehmensübernahmen – Eine smarte Alternative zur Neugründung
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Unternehmensübernahmen – Eine smarte Alternative zur Neugründung

7000 Wiener Unternehmen stehen in den nächsten fünf Jahren vor Übergabe – Eine Chance für zukünftige Selbstständige.

Lesedauer: 3 Minuten

Aktualisiert am 05.11.2024

Im Bild:  Margarete Kriz-Zwittkovits, WK Wien Vizepräsidentin und Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft Wien, zu Besuch in der Confiserie zum süßen Eck, einem Vorzeigebeispiel für eine gelungene Unternehmensübernahme: Die beiden Übernehmerinnen Nicole Heinrich (ganz links) und Raphaela Mastella (ganz rechts) haben das traditionsreiche Geschäft im Sommer von Gabriele Kornherr (2. v. rechts) übernommen. „Erfolgreiche Unternehmensnachfolgen können zur Sicherung von Arbeitsplätzen, den Erhalt der regionalen Nahversorgung, Innovationsfähigkeit und Dynamisierung der heimischen Wirtschaft sowie zum Erhalt von Wettbewerbsvorteilen beitragen“, betont Kriz-Zwittkovits

In den kommenden fünf Jahren stehen rund 7.000 Wiener Unternehmen vor einem bedeutenden Wendepunkt: der Übergabe an neue Besitzer. Für viele Gründer in spe eröffnet dies eine ausgezeichnete Möglichkeit, den Schritt in die Selbstständigkeit zu setzen – und das mit einem bestehenden, erfolgreichen Betrieb. „Unternehmensübernahmen sind nicht nur eine attraktive, sondern oft auch eine risikoärmere Alternative zur Neugründung, da bestehende Strukturen, gefestigte Kundenbeziehungen und erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Weg zum Erfolg ebnen“, sagt WK Wien Vizepräsidentin Margarete Kriz-Zwittkovits.

Durch eine gut und sorgfältig geplante Übergabe konnten sie nicht nur den treuen Kundenstamm übernehmen, sondern auch neue Impulse setzen, ohne die bewährten Traditionen des Geschäfts aufzugeben

Übernahmen sichern Arbeitsplätze und treiben die Wirtschaft an

Wie erfolgreich Betriebe nach der Übernahme sind, belegen auch die Zahlen: Nach der Übernahme konnten 61 Prozent der Unternehmen ihren Umsatz steigern, und 36 Prozent der neuen Besitzer stellten sogar zusätzliches Personal ein. Kriz-Zwittkovits: „Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass Übernahmen nicht nur eine Möglichkeit sind, um bestehende Arbeitsplätze zu sichern, sondern auch den Weg für wirtschaftliches Wachstum und neue Chancen ebnen können.“ Mit 1.768 Übernahmen im Vorjahr fanden in Wien die meisten Unternehmensübergaben österreichweit statt. Tendenz steigend – denn durch den demografischen Wandel wird die Zahl der Nachfolgesuchenden weiter zunehmen. Rund 7.000 Betriebe, die zusammen etwa 100.000 Arbeitsplätze sichern, suchen in den nächsten fünf Jahren Nachfolger. Für zukünftige Nachfolger bietet dies große Chancen: Die Übernahme eines bestehenden Betriebs spart nicht nur den langwierigen Aufbau eines neuen Unternehmens, sondern ermöglicht einen direkten Einstieg in ein bereits funktionierendes Geschäftsmodell.

Confiserie „Zum süßen Eck“

Ein Vorzeigebeispiel für eine gelungene Unternehmensübernahme ist die Confiserie zum süßen Eck. Die beiden Übernehmerinnen Nicole Heinrich und Raphaela Mastella haben das traditionsreiche Geschäft im Sommer von Gabriele Kornherr übernommen, die den Betrieb zuvor 28 Jahre lang erfolgreich führte. „Durch eine gut und sorgfältig geplante Übergabe konnten sie nicht nur den treuen Kundenstamm übernehmen, sondern auch neue Impulse setzen, ohne die bewährten Traditionen des Geschäfts aufzugeben“, so Kriz-Zwittkovits.

Umfassende Unterstützung durch die Wirtschaftskammer Wien

Gefunden haben sich die Übernehmerinnen und die Übergeberin dank der Nachfolgebörse der WK Wien, eine Plattform, die Übergeberbetriebe und Nachfolger effizient zusammenbringt und vernetzt. Aktuell sind rund 340 Wiener Unternehmen auf der Plattform zur Übergabe gelistet. Zusätzlich unterstützt die Wirtschaftskammer Wien Übernehmer mit einem Betriebsübernahme-Zuschuss und bietet umfassende Beratungen und Infomaterial z.B. zu Förderungen, Standortanalysen und rechtlichen Angelegenheiten an, um den Übergabeprozess so reibungslos wie möglich zu gestalten.

„Erfolgreiche Unternehmensnachfolgen können zur Sicherung von Arbeitsplätzen, den Erhalt der regionalen Nahversorgung, Innovationsfähigkeit und Dynamisierung der heimischen Wirtschaft sowie zum Erhalt von Wettbewerbsvorteilen beitragen“, betont Kriz-Zwittkovits.  Genau dafür sagt die Wirtschaftskammer Wien mit einer aktuellen Kampagne: DANKE!