Walter Ruck
© Florian Wieser

Müssen nicht Weltmeister bei den Kosten sein

Kommentar von Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 19.06.2024

Unternehmen leisten einen großen Beitrag – auch finanziell. Österreich gehört zu den Ländern, in denen hohe Löhne und Gehälter bezahlt werden. Von den Unternehmen. Österreich zählt auch zu den Ländern, in denen hohe Steuern und Abgaben zu zahlen sind. Auch von Unternehmen. Und Österreich ist eines der Länder mit den höchsten Lohnnebenkosten. Auch diese finanzieren Unternehmen. Ja, wir leben im Wohlstand. Wir haben ein soziales Netz, auf das wir zu Recht stolz sein können. Dennoch belasten die hohen Abgaben und Lohnnebenkosten die Unternehmen. Weil sie deutlich höher sind als in vielen anderen Ländern. Wie übrigens auch die Inflation. Das kostet unter dem Strich Wettbewerbsfähigkeit.

Es muss allerdings auch klar sein, dass wir uns soziale Leistungen auch leisten können müssen, als Gesellschaft und als Wirtschaftsstandort

FLAF hinterfragen

Warum gesamtstaatliche Leistungen wie jene des Familienlastenausgleichsfonds FLAF ausschließlich durch Unternehmen als Teil der Lohnnebenkosten finanziert werden, ist stark zu hinterfragen und muss diskutiert werden. Ja, wir Unternehmerinnen und Unternehmer haben auch eine gesellschaftliche Verantwortung, der wir gerne nachkommen. An der Sozialversicherung per se wollen wir nicht rütteln. Es muss allerdings auch klar sein, dass wir uns soziale Leistungen auch leisten können müssen, als Gesellschaft und als Wirtschaftsstandort. Dafür ist eine prosperierende Wirtschaft notwendig, die Arbeitsplätze und Wertschöpfung generiert und in diesen Bereichen Spitzenplatzierungen erreichen kann. Wir müssen nicht Kostenweltmeister sein.