Walter Ruck
© Florian Wieser

Großer Unternehmergeist bei den Wiener EPU

Wiener Ergebnisse des EPU Stimmungsbarometers 2024 – Ruck: „Sich anzupassen und innovativ zu sein, darin sind unsere EPU spitze“

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Aktualisiert am 20.02.2025

48 Prozent der Wiener Ein-Personen-Unternehmen (EPU) würden sich auf Basis ihrer derzeitigen Erfahrungen auf jeden Fall wieder selbständig machen. Der Österreich-Trend liegt mit 45 Prozent etwas darunter. Das geht aus der aktuellen EPU-Erhebung der Wirtschaftskammer hervor und veranschaulicht klar den deutlichen Unternehmergeist unter den Wiener EPU. Beim Thema Steuern wünschen sich die Ein-Personen-Unternehmen eine Entlastung. Große Zufriedenheit gibt es mit den Services der WK Wien für EPU und ihre speziellen Herausforderungen als Unternehmer.

 Die Wiener Ein-Personen-Unternehmen zeigen eindrucksvoll, wie stark der Unternehmergeist in unserer Stadt ist. Um erfolgreich wirtschaften zu können, braucht es auch die Fähigkeit, sich ständig anzupassen und innovativ zu sein. Darin sind unsere EPU großartig. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Heterogenität des Wirtschaftsstandorts Wien. Diese Vielfalt, was die Unternehmensgrößen und Branchenverteilung betrifft, ist mit ein Grund, warum sich die Wiener Wirtschaft besser entwickelt als Gesamtösterreich.

Stimmungsbild in Wien

Mehr als die Hälfte der Wiener EPU (55 Prozent) ist davon überzeugt, dass sich die Ertragslage in naher Zukunft verbessern oder zumindest konstant bleiben wird.

Impulse, um wettbewerbsfähig zu bleiben, gibt es für die Wiener EPU einige: Mit 54 Prozent steht an erster Stelle die Senkung der Einkommenssteuer. Mit 40 Prozent an zweiter Stelle die weitere Verbesserung der Kleinunternehmerregelung durch die Erhöhung der Umsatzgrenze auf 85.000 Euro. „Aufgrund ihrer Sonderstellung als Unternehmen ohne Mitarbeiter haben EPU Bedürfnisse und Anforderungen, die sich von Arbeitgeberbetrieben unterscheiden. Darauf muss eingegangen werden, bei den Rahmenbedingungen aber auch in der Betreuung durch ihre Interessenvertretung“, sagt Ruck. Die Kleinunternehmerregelung wurde nach Drängen der Wirtschaftskammer auf 55.000 Euro erhöht. Die EU setzt hier allerdings die Obergrenze bei 85.000 Euro an. Ruck: „Da sollten wir auch in Österreich hinkommen.“

Herausforderungen für Wiener EPU

51 Prozent in Wien sehen die Steuern und Abgabenbelastung als größte unternehmensinterne Herausforderung, gefolgt von Umsatz- oder Ertragseinbußen (43 Prozent). Für 38 Prozent schwebt die Inflation wie ein Damoklesschwert über ihnen. Und 28 Prozent sehen sich von der Bürokratie gefordert bzw. machen 22 Prozent die Energiepreise zu schaffen. Hier sehen die Wiener EPU die Politik am Zug, um diesen Herausforderungen besser gewachsen zu sein. 43 Prozent sehen Handlungsbedarf im Gesundheitssystem und je 41 Prozent im Bereich Bildung und Klimaschutz.

Service der WK Wien

Beinahe drei Viertel (73 Prozent) der EPU in Wien nehmen die Services der Wirtschaftskammer regelmäßig in Anspruch – seien es Webseminare, Beratungen, Veranstaltungen oder anderes. 86 Prozent sind mit den Services sehr zufrieden bzw. zufrieden. Die Wirtschaftskammer Wien habe, wie Ruck betont, die Bedeutung der EPU frühzeitig erkannt: „Zu einer Zeit, als viele noch nicht einmal wussten, wofür die Abkürzung EPU steht.“ Vor mehr als 15 Jahren wurde das EPU Forum der WK Wien in der Operngasse gegründet. Heute ist diese speziell auf EPU ausgerichtete Einheit der WK Wien im Haus der Wiener Wirtschaft am Praterstern angesiedelt.

Aktuell veranstaltet das EPU-Service Wien jeden Monat mehr als 20 Workshops speziell für EPU. Das EPU-Service Wien bietet auch zahlreiche Vernetzungsveranstaltungen an, ermöglicht Weiterbildung durch Vorträge und eben Workshops und stellt EPU kostenlos Räumlichkeiten im Haus der Wiener Wirtschaft für Meetings zur Verfügung. Und die WK Wien hat mit ihrer Vizepräsidentin Kasia Greco eine eigene EPU-Sprecherin eingesetzt. Sie kümmert sich speziell um deren Anliegen und bietet zudem eigene Sprechstunden für EPU an.