Ein großes Danke an die Wiener Unternehmen
Weil oft übersehen wird, was die Selbstständigen in der Stadt alles leisten, startet die Wirtschaftskammer Wien eine neue Kampagne, um genau darauf hinzuweisen.
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Was wäre Wien ohne Unternehmen? Ohne Wirtschaftstreibende, die mit mutigen neuen Ideen und Zuversicht in die Zukunft gehen? Ohne Selbstständige, die Tag für Tag ihr Bestes geben, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein? Ein solches Szenario - ein Wien ohne Unternehmen - ist nicht vorstellbar, wenn man die aktuellen Zahlen sieht: Derzeit sind in Wien knapp 150.000 Unternehmen angesiedelt, sie beschäftigen rund 600.000 Menschen und bilden 15.500 Lehrlinge aus. Sie engagieren sich in ihren sozialen Umfeldern, unterstützen die lokale Gemeinschaft und verleihen der Stadt ein unverwechselbares Gesicht. Sie sind das Rückgrat unserer Stadt, tragen maßgeblich zu Wohlstand und Lebensqualität bei, ermöglichen eine Stadt der kurzen Wege und erleichtern unseren Alltag. Weil das oft übersehen und in der Öffentlichkeit nur wenig diskutiert wird, hat die Wirtschaftskammer Wien Anfang dieser Woche eine neue Kampagne gestartet, die die Leistungen und die Bedeutung des Unternehmertums in und für Wien in den Mittelpunkt rückt.
Sechs beeindruckende Unternehmer
Die Gesichter der aktuellen Kampagne sind sechs beeindruckende Wiener Wirtschaftstreibende - drei Frauen und drei Männer -, die für die Vielfalt der Wiener Wirtschaft und ihre Leistungen stehen. Eine von ihnen ist die Wiener Buchhändlerin Bettina Wagner, die sich 2015 als eine der ersten Betriebe überhaupt mit ihrer Buchhandlung „Seeseiten” in der damals noch jungen Seestadt Aspern angesiedelt hat. „Das Schönste an meiner Arbeit ist der Moment, wo Kunden wiederkommen und noch mehr persönliche Buchtipps wollen”, erzählt sie. Unternehmerin zu sein bedeutet für sie vor allem, Verantwortung zu tragen und dementsprechend auch zu handeln. Mittlerweile beschäftigt sie sieben Mitarbeiter und bildet einen Lehrling aus. Sie ist damit eine von 2918 Wiener Unternehmen, die sich als Lehrbetriebe für die Fachkräfte der Zukunft engagieren. Ein anderer ist der Wiener Fleischermeister Herbert Klaghofer, der mit dem Unternehmen seiner Eltern - Klaghofer Fleischwaren – in Ottakring aufgewachsen ist und 2005 den Betrieb von seinem Vater übernommen hat.Heute beschäftigt er acht Mitarbeiter und passt sich mit seinen Fleisch- und Wurstkreationen laufend an die wechselnden Trends und Wünsche der Kunden an. „In einer großen Stadt wie Wien sind die Kundenbedürfnisse äußerst vielfältig und dynamisch”, erklärt Klaghofer. Die hohe Bevölkerungsdichte mache es einfacher, als traditionsreicher Fleischerbetrieb maßgeschneiderte Angebote zu entwickeln.
Von Gründern und Familienbetrieben
Auf keine lange Tradition zurückblicken kann Marc Matteck - er hat erst dieses Frühjahr sein Unternehmen 2themoon OG gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Thomas Tolinger gegründet. Die beiden sind auf unkonventionelle Werbung und innovative Marketingstrategien spezialisiert, wollen damit langfristigen Mehrwert für ihre Kunden schaffen und ein führendes Beispiel für kreative Werbung in Wien werden. Laut Matteck biete Wien „eine lebendige Kreativszene, ein starkes Netzwerk und Zugang zu vielseitigen Ressourcen. Unternehmer zu sein bedeutet für mich, meine Visionen in die Wirklichkeit umzusetzen.” Viel umgesetzt hat bereits das Familienunternehmen Uhrmachermeister Hübner in seiner 110-jährigen Geschichte - heute mit drei Standorten in Wien und Oberösterreich am Markt, unter der Führung der Schwestern Astrid Stüger-Hübner und Andrea Daum-Hübner. „Durch den Kontakt mit unseren Kunden ist bei uns kein Tag wie der andere”, berichtet Stüger- Hübner, die selbst jeden Tag im Geschäft am Wiener Graben steht. Den größten Ausdruck der Wertschätzung empfindet die Wiener Modehändlerin Elnara Amirova, wenn ihre Kundinnen nicht nur wegen der Produkte wiederkommen, sondern auch wegen der individuellen Betreuung und dem persönlichen Kontakt, wie sie sagt. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir durch die Unterstützung dieser Kampagne zeigen können, wie wichtig es ist, zusammenzuarbeiten und einander zu fördern”, sagt die in Aserbaidschan geborene Unternehmerin, die sich in zweiten Bezirken mit ihren Boutiquen einen Namen gemacht hat. Gerne seine eigenen Ideen umsetzen, ist auch die Spezialität des Wiener Veranstalters und Gastronomen Peter Jöbstl. Der Mann hinter „Sand in the City” (bis 2020) und anderen Events ist aktuell am Alsergrund mit seiner Bar „leiwand!” erfolgreich. „Aktuell starten wir mit freudewien! auch wieder als Veranstalter durch, in diesen Tagen etwa mit dem Honig und Bienen Festival’ am Schwarzenbergplatz”, berichtet Jöbstl, der in den Sommermonaten in seinem 2007 gegründeten Unternehmen bis zu 60 Mitarbeiter beschäftigt.