Schauwerkstatt
© Florian Wieser

Ein Fest der Kunst

Die „Schauwerkstatt der Plattform Wiener Kunsthandwerk“, die am 5. Oktober 2024 im ehrwürdigen Bassano-Saal des Kunsthistorischen Museums stattfand, erwies sich als Highlight der „Langen Nacht der Museen“.

Lesedauer: 3 Minuten

Aktualisiert am 10.10.2024

Es war ein Abend voller Inspiration, an dem die Besucher in die Welt des Wiener Kunsthandwerks eintauchen konnten – und das, während sie den Handwerksmeistern quasi über die Schulter schauten. Was könnte inspirierender sein?

Nichts ist inspirierender als die Hingabe und Leidenschaft, die in jedem dieser Kunstwerke steckt.

Maria Neumann, Spartenobfrau des Wiener Gewerbes und Handwerks der Wirtschaftskammer Wien: „Die Schauwerkstatt vereint historische Handwerkskunst mit modernem Esprit und bewies die außergewöhnliche Qualität, die das Wiener Kunsthandwerk weltweit auszeichnet. Die zahlreichen Besucher hatten die außergewöhnliche Möglichkeit, einen unvergleichlichen Einblick in die Vielfalt und Kreativität Wiens zu erhalten – und das in einer Atmosphäre, die von Tradition und Innovation gleichermaßen getragen wird.“

Neue Aussteller mit faszinierenden Facetten

Besondere Aufmerksamkeit wurde in diesem Jahr auf die neuen Aussteller gelenkt, die das Wiener Kunsthandwerk um faszinierende Facetten bereicherten. Jiayi Zhang zum Beispiel begeisterte mit ihrer doppelseitigen Seidenstickerei, einer Technik, die sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite des Stoffes identische, atemberaubend feine Muster zeigt. Ebenfalls neu dabei war Tereza Kittrichová, deren meisterhaft geschnitzte Ornamente und Gravuren auf Leder das Publikum in Staunen versetzten. Ihre Arbeiten spiegelten nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch eine künstlerische Tiefe wider. Und wer hätte gedacht, dass Zahnräder und alte Uhrwerke zu einem Schmuckstück von solch surrealem Charme verschmelzen könnten? Kupferdach Production verzauberte mit ihren Kreationen im Steampunk-Stil und demonstrierte eindrucksvoll, wie kreatives Upcycling auf wundersame Weise zu Kunst wird.

Bleiverglasung, Glaskunst und maßgeschneiderter Düfte

Aber auch die alteingesessenen Meister des Handwerks glänzten in voller Pracht. Das Forum Goldschmiede brillierte mit handgefertigten Schmuckstücken, die mit ihrer Eleganz und Präzision die Blicke magisch anzogen. Es war ein Fest für die Sinne, als Glas Exklusiv – Romana Planer ihre Kunst der Bleiverglasung und Glaskunst vorführte, die durch filigrane Techniken wie Glasdruck und Sandstrahlen zum Leben erweckt wurde. Holzliebhaber kamen bei HolzHandWerk Wien auf ihre Kosten, wo die Gäste die edle Handwerkskunst durch das Hobeln von Zirbenspänen regelrecht „erfühlen“ konnten. Richard Kappeller, der Messermacher, führte das Publikum in die präzise Kunst der Messerherstellung ein – von der Formung der Klingen bis zur Veredelung der Griffe ein Genuss für jeden, der Perfektion zu schätzen weiß. Und dann war da noch die hohe Kunst des Duftes. Yogesh Parfums lud die Besucher auf eine olfaktorische Reise ein und demonstrierte, dass die Kreation maßgeschneiderter Düfte mehr ist als eine Wissenschaft – es ist eine Kunst, die die Sinne verführt und Erinnerungen für die Ewigkeit schafft.

Lange Geschichte und glänzende Zukunft

Am Ende des Abends war klar: Diese Schauwerkstatt war mehr als nur eine Präsentation des Handwerks, sie war ein Fest der Kunst, der Tradition und der Innovation. Denn das Wiener Kunsthandwerk hat an diesem Abend einmal mehr bewiesen, dass es nicht nur eine lange Geschichte, sondern auch eine glänzende Zukunft hat. Die Vielfalt der ausgestellten Arbeiten, die kreative Kraft und das meisterhafte Können der Handwerker sorgte bei den zahlreichen Besuchern für Momente des Staunens. Neumann: „Nichts ist inspirierender als die Hingabe und Leidenschaft, die in jedem dieser Kunstwerke steckt.“