Walter Ruck
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Drei Punkte für mehr Fachkräfte

 Kommentar von Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 26.03.2025

Der Blick auf die Fachkräfte-Situation in Wien zeigt ein widersprüchliches Bild. Die Beschäftigung ist mit über 900.000 Menschen anhaltend hoch. Gleichzeit steigt die Arbeitslosigkeit und Wiens Unternehmen benötigen mindestens 33.000 zusätzliche Fachkräfte. Quantitativ müsste die Schere schließbar sein, qualitativ betrachtet bleibt sie offen. Denn viele Wiener Unternehmen können offene Stellen nicht mit geeigneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besetzen. Das zeigt sich auch in der Lehrausbildung.

Junge Menschen sollten das Schulsystem erst verlassen, wenn sie Grundqualifikationen erlernt haben, und nicht, wenn sie ihre Zeit abgesessen haben.

Daher sollte an drei Punkten angesetzt werden. Wir müssen Bildung und Ausbildung forcieren. Dazu gehört die weitere Modernisierung der Lehre. Dazu gehört aber auch die Basisbildung. Junge Menschen sollten das Schulsystem erst verlassen, wenn sie Grundqualifikationen erlernt haben, und nicht, wenn sie ihre Zeit abgesessen haben.

Potenziale nutzen

Ein weiterer Punkt ist bestehende Potenziale zu nutzen. Viele Menschen arbeiten gar nicht oder weniger, weil es sich finanziell nicht rechnet. Arbeit über das Pensionsalter hinaus muss abgabenseitig entlastet werden, Vollzeitarbeit im Vergleich zur Teilzeit attraktiver werden – und der Faktor Arbeit generell entlastet werden.

Zum Dritten gilt es, Schranken zu beseitigen. Beispielsweise im Zugang zum Arbeitsmarkt. Eine weitere, vereinfachende Reform der Rot-Weiss-Rot-Karte ist notwendig. Die sollte auch eine Regelung für potenzielle Lehrlinge beinhalten.