Salon Stubenring von oben mit Teilnehmern
© Florian Wieser

An vielen Schrauben drehen

In den vergangenen Jahren habe sich der Wirtschaftsstandort Wien gut geschlagen, meinten Wiens Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und WK Wien-Präsident Walter Ruck im Salon Stubenring unisono. Auch für die Zukunft sind sie optimistisch.

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Aktualisiert am 17.02.2025

Im Titelbild: Puls 4-Infochefin Corinna Milborn mit Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (re.) und WKW-Präsident Walter Ruck im Salon Stubenring 

Leicht hatten es die Wiener Unternehmen in den vergangenen Jahren nicht gerade - eine Ausnahmesituation folgte auf die andere. Zugleich ist es in Wien wirtschaftlich immer ein bisschen besser gelaufen als im österreichischen Durchschnitt. Das zeigen einerseits die Zahlen der Wirtschaftsforscher und das bestätigte vor kurzem auch der Wiener Wirtschafts- und Finanzstadtrat, Peter Hanke, im Salon Stubenring auf Einladung von Wirtschaftskammer Wien-Präsident Walter Ruck.

Seit mehreren Jahren arbeiten beide gemeinsam daran, die Rahmenbedingungen für Wirtschaftstreibende in Wien zu optimieren.

Wir drehen gemeinsam an kleinen und an großen Schrauben - das ist der Wiener Weg. Wir reden miteinander, nicht übereinander.


Wiens Unternehmen bräuchten dort Unterstützung, wo sie etwas selbst nicht bewältigen können, weil es an den Rahmenbedingungen hapert. Als Positivbeispiele nannte Ruck die Ganzjahresschanigärten, die in Wien nun möglich sind, und die enge Zusammenarbeit zwischen WK Wien und Stadt bei der Wiener Flächenwidmung:

„Wir brauchen ein Angebot für alle Talente in der Stadt, daher brauchen wir auch Platz für Produktionsbetriebe, auch wenn es mit den Anrainern in Wien nicht immer einfach ist.”

Ein gutes Talente-Potenzial erkannten beide auch in jungen Zuwanderern. „Ich sehe Migranten als Chance. Natürlich wollen wir kein Magnet sein, aber die Wirtschaft wird durch diese Menschen schon stark aufgeladen”, erklärte Hanke. Daher setze die Stadt auch wichtige Impulse im Bereich der Lehre. „Wir haben einen Fachkräftemangel und es gibt Berufsbilder, die zu besetzen sind. Qualifizierung ist daher an oberste Stelle zu setzen”, sagte Hanke. Auch Ruck betonte, wie wichtig es ist, diese Menschen in die Wirtschaft zu bringen, denn „wenn sie im Sozialsystem landen, kostet uns das Wertschöpfung und Wohlstand”.

Weltlage beeinflusst auch Wien

Gemeinsam treten Hanke und Ruck regelmäßig auch am internationalen Parkett auf, um die vielen Vorzüge des Wirtschaftsstandortes Wien im Ausland bekannter zu machen. Ziel ist, die Vernetzung der Wiener Unternehmen und Institutionen mit jenen in zukunftsträchtigen Märkten voranzutreiben und ausländische

Investitionen für Wien anzuregen. Dies gelingt auch gut, wie die jährliche Ansiedlungsbilanz und die Exportbilanz der Wiener Betriebe zeigen. Vor dem Hintergrund der neuen Zollpolitik der USA ist die Unsicherheit derzeit allerdings international groß. „China muss ein Interesse daran haben, im Wettstreit mit den USA den Absatzmarkt Europa aufrecht zu erhalten”, befand Ruck. Europa dürfe sich dabei nicht aufspalten lassen. „Für Europa ist ein gemeinschaftlicher Weg erfolgreicher, einzelstaatlichen Verlockungen muss man widerstehen”, sagte Ruck.

Im Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte versuche Wien jedenfalls mit Strahlkraft und Großprojekten zu punkten, etwa im Bereich der Energiewende, wo mit Tiefenbohrungen und Fernkälte völlig neue Wege gegangen werden, erklärte Hanke. „Die Stadt geht voran, gerade in schwierigen Zeiten”, sagte Hanke. „Am Ende brauchen wir aber die Unternehmen, die wirtschaftlich darauf aufbauen.”