Bildung

Statistische Daten und Hintergrundinformationen

Lesedauer: 3 Minuten

10.09.2024

1. Begriffsdefinitionen Bildungswesen und Lernen 

Ziel der Bildungsstatistik ist die Abbildung und Analyse von bildungsrelevanten Informationen. Prinzipiell kann Bildung und Lernen in vier große Kategorien eingeteilt werden:

Die Basis des österreichischen Bildungssystems bildet das formale Bildungswesen, das sich in Primärstufe, Sekundarstufe und Postsekundar- und Tertiarstufe unterteilen lässt. Zur formalen Bildung zählen Ausbildungen im regulären Schul- und Hochschulwesen, die nach dem Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) zu staatlich anerkannten Abschlüssen (w.z.B. Lehrabschluss, Matura, Meisterprüfung, Bachelorabschluss, Masterabschluss,..) führen.


Der Begriff informelles Lernen umschreibt einen Prozess, mit dem bewusst und nicht nur beiläufig das Ziel verfolgt wird, zu lernen. Diese Lernaktivitäten sind nicht institutionalisiert, weniger strukturiert und können fast überall stattfinden. Beispiele: Lernen von Familienangehörigen, Freundeskreis, Kolleginnen und Kollegen, Lesen von Büchern oder Fachzeitschriften, Besuch von Bibliotheken oder Lernzentren etc.. Als letzte Kategorie wird  das zufällige/beiläufige Lernen unterschieden.

Zusammenfassend wird für alle angeführten Lernformen auch der Begriff "Lebenslanges Lernen" verwendet. Entsprechend der Definition vom Europäischen Rat wird unter Lebenslangem Lernen "alles Lernen während des gesamten Lebens, das der Verbesserung von Wissen, Qualifikation und Kompetenzen dient und im Rahmen einer persönlichen, bürgergesellschaftlichen, sozialen bzw. beschäftigungsbezogenen Perspektive erfolgt" subsumiert.

2. Rahmenbedingungen

ISCED (International Standard Classification of Education)

Die Bildungssysteme einzelner Länder sind unterschiedlich aufgebaut und damit schwer zu vergleichen. Die "Internationale Standardklassifikation der Bildung (ISCED)" der UNESCO stellt ein Rahmenwerk zur Einordnung von Bildungsgängen der nationalen Bildungs- und Ausbildungssysteme in eine hierarchische, nach der Komplexität der Ausbildungsinhalte gestufte Systematik der Bildungsebenen zur Verfügung. Sie bildet die Grundlage für die Erfassung von Bildungsdaten. ISCED 1997, die 1997 eingeführte erste Fassung der Klassifikation, ist so aufgebaut, dass die einzelnen Bildungsprogramme nach Bildungsbereichen und -niveaus klassifiziert werden. 2011 kam es zu einer Revidierung, es wurde eine neue Fassung der Standardklassifikation beschlossen - ISCED 2011. Änderungen betreffen die Abbildung der dreigliedrigen Studienarchitektur sowie die Formulierung von Richtlinien zur Erfassung und Codierung der höchsten abgeschlossenen Bildung. ISCED 2011 bringt für Österreich auch eine weitreichende Änderung in der Darstellung der Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS). Laut den vorliegenden neuen Kriterien entsprechen nunmehr der 4. und 5. Jahrgang der BHS der Stufe 5. Damit stehen Kompetenzen, die an einer BHS erworben wurden, in direktem Vergleich mit akademischen Angeboten (Stufe 5 = Short-cycle tertiary education).

Prinzipiell trifft die ISCED bezogen auf das formale Bildungswesen folgende Unterscheidungen: Elementarbereich (ISCED 0), Primärbereich (ISCED 1), Sekundarbereich I (ISCED 2), Sekundarbereich II (ISCED 3), Nichttertiärer Postsekundarbereich (ISCED 4) und Tertiärbereich (ISCED 5 bis 8).

"Das österreichische Bildungssystem" zum Durchklicken

Neben den Klassifikationen enthält die ISCED Standardkonzepte und Definitionen. Eine umfassende Beschreibung der ISCED 1997 und ISCED 2011 ist auf der Website des statistischen Amtes der UNESCO verfügbar bzw. im

Handbuch der Bildungs- und Ausbildungsfelder von Eurostat (ISCED 1997) nachzulesen.

3. Europäischer Qualifikationsrahmen (EQR) und Nationaler Qualifikationsrahmen (NQR)

Der Europäische Qualifikationsrahmen (EQR) ist ein Transparenz-, Vergleichs- und Übersetzungsraster, der die Vielzahl nationaler und sektoraler Qualifikationen europaweit gegenseitig vergleichbar und verstehbar macht. Er umfasst das gesamte Bildungs- und Qualifizierungssystem von der allgemeinen über die berufliche Aus- und Weiterbildung bis hin zur hochschulischen Bildung und der nicht formalen und informellen Bildung. Der EQR und seine Gliederung in acht Referenzstufen sollen den Qualifizierungssystemen der Mitgliedstaaten als Referenzrahmen für die Strukturierung und Zuordnung der nationalen Qualifikationen zu den europäischen Referenzebenen dienen. 

EQR Europäische Kommission

Die Zuordnung von nationalen Bildungsabschlüssen und Qualifikationen in den EQR erfolgt über den Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) mit acht oder mehr Referenzniveaus und betrifft alle Bildungssektoren. Die Zuordnung erfolgt mittels Beschreibung der einzelnen nationalen Qualifikationsstufen mit einem Ansatz, der auf Lernergebnissen aufbaut und auf die Anforderungen des österreichischen Arbeitsmarktes ausgerichtet ist.  

Österreichischer EQR-Zuordnungsbericht BMUKK, BMF

Der aktuelle Zuordnungsstand zum NQR ist hier zu finden: https://www.qualifikationsregister.at

4. Überblicksdaten Bildungswesen (Daten von Statistik Austria)

Bildungsstand der Bevölkerung: Ergebnisse im Überblick

Bildungsabschlüsse: Reife- und Diplomprüfungen,  Studienabschlüsse

Lebenslanges Lernen: Weiterbildungsaktivitäten der Bevölkerung

Bildungsindikatoren

Nähere Informationen und Daten finden Sie unter

Formales Bildungswesen

Erwachsenenbildung und Weiterbildung 

Lebenslanges Lernen

Europäische und Internationale Datenquellen

PIAAC

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