Gesundheitsmanagerin des Monats September/Oktober 2024
Christine Haberlander
Lesedauer: 2 Minuten
Berufliche und persönliche Eckdaten
- Vorstandsbüroleitung Oö. Gesundheits- und Spitals AG (Gespag, jetzt OÖG)
- 2017 Ernennung zur Landesrätin in der oö. Landesregierung zuständig für Gesundheit, Bildung und Frauen
- seit 2018 Landeshauptmann-Stellvertreterin
Interview:
Wie wird sich die Gesundheitswirtschaft in den nächsten Jahren entwickeln – was lernen wir aus vergangenen Herausforderungen?
Nicht erst seit Corona wissen wir: Die Gesundheit ist unser höchstes Gut. Sie zu schützen, sie zu fördern und vorzusorgen, an dieser Aufgabe arbeiten wir als Land Oberösterreich gemeinsam mit vielen Partnerinnen und Partnern im Gesundheitswesen. Wir stehen dabei vor großen Herausforderungen, z.B. Nachwuchssicherung beim Gesundheitspersonal, demographische Veränderungen, mehr chronische und Mehrfacherkrankungen, rasanter medizinisch-technischer Fortschritt. Diesen tragen wir Rechnung und daran richten wir unser oberösterreichisches Gesundheitssystem aus.
Was möchten Sie in der Gesundheitswirtschaft Österreichs verändern?
Ziel ist es natürlich, die Versorgung – orientiert an den Bedürfnissen der Menschen – weiter zu verbessern. Wir setzen auf ein vielfältiges Ausbildungsprogramm, wir investieren in moderne Behandlungsmethoden und in moderne Technik. Wir bekennen uns zu digital vor niedergelassen vor ambulant vor stationär als das Leitmotiv in der Versorgung. Dazu braucht es auch eine optimale Patientenlenkung (z.B. durch den Ausbau der Gesundheitshotline 1450) und gezielte Maßnahmen zur Erhöhung der individuellen Gesundheitskompetenz.
Welche Rolle wird dabei Ihre Vision, Strategie bzw. Geschäftsidee spielen?
Die Zukunft der Gesundheitsversorgung ist eine der drängendsten Fragen unserer Zeit. Oberösterreich steht vor großen Herausforderungen: ein immer größer werdender Anteil älterer Menschen, ein immer schnellerer medizinisch-technischer Fortschritt, immer mehr Zuzug in die Städte, sich verändernde Familienstrukturen sowie immer häufiger auftretende chronische Erkrankungen und Mehrfacherkrankungen. Wir stellen uns diesen Fragen und wissen, dass dem Thema Gesundheitsprävention und der Eigenverantwortung eine immer größere Bedeutung zukommt, denn: Mehr als die Hälfte der Patientinnen und Patienten in den Krankenhäusern sind über 65 Jahre alt. Daher fordere ich bereits seit längerem ein Bonussystem im Bereich der Sozialversicherung, die eine Verbindlichkeit von Prävention beinhaltet. Neben der Gesundheitsvorsorge, investieren wir in die Stärkung der Gesundheitsversorgung, in den medizinischen Fortschritt und in die Digitalisierung: in moderne Krankenhäuser für die bestmögliche medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten in allen Regionen des Landes und zur Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir arbeiten Tag für Tag daran, dass die Gesundheitsversorgung in Oberösterreich gut und stark bleibt.