Prof.in Daniela Haluza
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Gesundheitsmanagerin des Monats Juli/August 2024

Prof.in Daniela Haluza

Lesedauer: 1 Minute

01.07.2024

Berufliche und persönliche Eckdaten

  • Seit 2021: Assoziierte Professorin für Public Health
  • 3 Studien: Humanmedizin (2005), Angewendete Medizinische Wissenschaften (2017), Umweltmanagement (2024)
  • Seit 2009: Umweltmedizinerin, Leitung der Forschungsgruppe Green Public Health an der Medizinischen Universität Wien 

Klimaschutz ist Gesundheitsschutz und spart dabei auch noch Geld! Mein Ziel ist eine breite Akzeptanz für smarte Maßnahmen, die sowohl dem Klima als auch der Gesundheit nachhaltig zugutekommen. Eine zeitnahe gesamtgesellschaftliche Transformation ist überfällig.


Interview:

Wie wird sich die Gesundheitswirtschaft in den nächsten Jahren entwickeln – was lernen wir aus vergangenen Herausforderungen?

Für mich zeichnet sich ab, dass die Gesundheitswirtschaft in den kommenden Jahren durch fortschreitende Digitalisierung, die Integration personalisierter Medizin, einen Fokus auf Umweltthemen sowie die vermehrte Anwendung von Künstlicher Intelligenz geprägt sein wird. Herausforderungen wie die Pandemie haben uns deutlich gemacht, dass eine proaktive Vorbereitung und eine flexible Reaktionsfähigkeit von entscheidender Bedeutung sind. Diese Erfahrungen unterstreichen die Notwendigkeit einer adaptiven Strategie, um auf unvorhersehbare Ereignisse angemessen reagieren zu können. Resilienz und Nachhaltigkeit sind die Top-Trends der nächsten Zeit.


Was möchten Sie in der Gesundheitswirtschaft Österreichs verändern?

Als Umweltmedizinerin plädiere ich für eine umfassende Integration nachhaltiger Praktiken in die Gesundheitswirtschaft Österreichs. Dies könnte beispielsweise die Reduzierung von umweltbelastenden Abfallprodukten in der Gesundheitsversorgung umfassen. Zusätzlich sollte die Gesundheitswirtschaft vermehrt auf präventive Maßnahmen setzen, die Umweltauswirkungen berücksichtigen. Digitale Lösungen wie Telemedizin können nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch den ökologischen Fußabdruck des Gesundheitssystems verringern. Damit wird eine Win-Win-Situation geschaffen, die den Menschen und der Umwelt zugutekommt.


Welche Rolle wird dabei Ihre Vision spielen? 

Klimaschutzmaßnahmen dienen neben der Emissionsreduktion auch dem Erhalt der Gesundheit. Oft sind es die kleinen Dinge, die insgesamt einen erheblichen Einfluss haben. Der Mensch neigt zur Gewohnheit. Wenn es uns gelingt, in entscheidenden Bereichen wie Ernährung und Mobilität tagtäglich Millionen von Menschen zu umweltfreundlichem Verhalten zu motivieren, wird dies einen Rückgang der Treibhausgasemissionen und der Gesundheitskosten bewirken. Das beste Argument hierfür ist, dass dabei mehr im Geldbörserl bleibt. Die zeitnahe Verwirklichung meiner Vision einer nachhaltigen Gesundheitsbranche und die feste Verankerung der Idee der Co-Benefits von Maßnahmen für Klimaschutz und Gesundheitsförderung in der Bevölkerung wäre für mich äußerst erfreulich.


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