Gastronomie, Fachverband

Aktuelle Preissteigerungen in der Gastronomie

Stellungnahme des Fachverbandes Gastronomie

Lesedauer: 1 Minute

22.09.2023

Der Fachverband Gastronomie nimmt zur aktuellen Diskussion über Preissteigerungen in der Gastronomie Stellung.

Die aktuellen Preiserhöhungen, sowohl bei Lebensmitteln, als auch bei Energie setzen der Gastronomie in Österreich stark zu. 

Gerade im Bereich Energie gehört das Gastgewerbe zu den am stärksten betroffenen Branchen. Der Anteil der Branchenerlöse, die die Branche direkt für Energie aufwenden muss, hat sich seit 2019 verfünffacht und machte 2022 15 % aus.

Dazu kommen Zweitrundeneffekte: Das Gastgewerbe bezieht rund 36 % seiner Vorleistungen aus energieintensiven Branchen.  

Anhaltend belastend sind auch die Preissteigerungen bei Lebensmitteln: Neben den hohen Energiepreisen wird auch der Wareneinkauf für die Betriebe massiv teurer. Besonders stark spüren die Gastrobetriebe die erhöhten Einkaufspreise bei Öl, Butter, Mehl, Zucker und Fleisch. Im Dezember 2022 lagen die Preise von Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken um 16,2 % über dem Vorjahr, bei Kaffee betrugen die Preissteigerungen im Zeitraum von September 21 bis September 22 sogar 22 %.  

Die Inflationsdynamik bei Lebensmitteln war während der gesamten Pandemie volatil: Zu Beginn der Pandemie im Jahr 2020 führte die Schließung der Gastronomie und der Boom im Lebensmittelhandel bereits zu einem Anstieg der Preise für Lebensmittel. Als die Gastronomie nach monatelangen Lockdowns wieder öffnen durfte, wurden die Preise fürs Auswärtsessen aufgrund der erhöhten Lebensmittelpreise angepasst - heute hat die Inflation der Lebensmittelpreise die Inflation in Restaurants überholt.  

Durch Energiesparmaßnahmen und preisbewussteres Einkaufen versuchen die Betriebe gegenzusteuern – dies kann jedoch nicht alle Teuerungen eindämmen. Wegen der enormen Kostensteigerungen sind daher oft Preisanpassungen notwendig, die jeder Betrieb für sich individuell kalkulieren muss. Aufgrund der Kleinstrukturiertheit der Branche sind aber nicht alle Betriebe in der Lage, die notwendigen Preisanpassungen am Markt auch entsprechend durchzusetzen. 

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