Teilnehmer:innen auf Podium bei Veranstaltung
© WKÖ

Rückblick Cybersecurity in der Lieferkette

Bilder und Unterlagen zur Veranstaltung vom 4. November 2024

Lesedauer: 3 Minuten

14.11.2024

Hintergrund 

Mit gut 70 in Präsenz und fast 170 virtuell Teilnehmenden wurde eine bewährte Veranstaltungsreihe fortgesetzt, in der die Abteilung für Rechtspolitik und die Bundessparte Transport und Verkehr schon 2022 das automatisierte Fahren und 2023 die Drohnen gemeinsam im Mittelpunkt gerückt hatten.

Dieses Mal wollte man sich „mit einem Thema beschäftigen, das uns in Zukunft begleiten wird: Wir müssen uns mit der Cybersicherheit in den Lieferketten auseinandersetzen“, wie die Leiterin der Abteilung für Rechtspolitik der WKÖ, Dr. Rosemarie Schön, zur Begrüßung ankündigte. Dies deshalb, da „der Transportsektor nach dem öffentlichen Sektor der am zweitmeisten von Cyberattacken betroffene Sektor ist - noch vor dem Bank- und Finanzwesen“ - so Ing. Mag. Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr der WKÖ einleitend.

Expert:innen gaben Einblick

David Cuckney von der International Chamber of Commerce (ICC) gab einen Überblick über seinen globalen Erfahrungsschatz und die weltweit prominentesten Fälle der letzten Jahre. Zugleich wies er auf Vorkehrungen hin, die jedes Unternehmen treffen sollte - von der Einführung einer Cybersecurity Policy bis hin zu ständigem Monitoring auffälliger Emails.

Ing. Anton Sepper, BA, CISO bei den Wiener Linien, gab einen Einblick, wie er sein Unternehmen cybersicherheitsfit gemacht hat. Der Leiter der strategischen NIS-Behörde im Bundeskanzleramt, Mag. Arno Spiegel, legte dar, wie die NIS 2-Richtlinie auf die Herausforderungen antwortet. WKÖ-Expertin Mag. Verena Becker, BSc, wiederum erklärte die Ziele des Cyber Resilience Acts (CRA) der EU und welche Pflichten sich daraus speziell für den Transportsektor ergeben.

Transport- und Logistik-Sektor besonders betroffen

Die hohe Betroffenheit des Transport- und Logistik-Sektors erklärt sich daraus, dass es gerade dort viele relevante Daten gibt, die für Cyberangriffe interessant sein können. „Es werden etwa Frachtbriefe manipuliert, Daten unlesbar gemacht oder auch Lieferungen so bearbeitet, dass sie ganz woanders ankommen“, nannte Dr. Rosemarie Schön einige Beispiele.

Als häufigste Attacken im Transportsektor wurden mit 27 Prozent sogenannte Ransomware-Angriffe identifiziert. Dabei wird versucht, die Kontrolle über die Vermögenswerte eines Unternehmens zu übernehmen, um anschließend Lösegeld für die Wiederherstellung der Daten zu verlangen. Aber auch Data Threats, also die Manipulation von Daten, um das Verhalten von Systemen zu beeinträchtigen, sind mit 21 Prozent eine häufige Art von Angriffen. „Und auch solche, die die ganze Supply-Chain, also auch Lieferanten und Kunden betreffen, sind bereits weit verbreitet“, warnte Ing. Mag. Alexander Klacska

Dass die Lieferanten ein vulnerabler Punkt sind, wurde auch im Rahmen der Podiumsdiskussion hervorgehoben, in der Mag. Alexander Mitter von der KSV 1870 Nimbusec GmbH, Doris Ingerisch von der Axians ICT Austria GmbH, Dipl.-Ing. Dr. Stefan Craß vom Austrian Blockchain Center und Dipl.-Ing. Martin Ofner von der Gebrüder Weiss GmbH ihre Erfahrungen austauschten und Praxistipps gaben. Um die KMUs zu unterstützen, die als Lieferanten von ihren Großabnehmern mit hohen Ansprüchen zur Cybersicherheit konfrontiert werden, wurde auf bestehende sowie kommende Fördermöglichkeiten hingewiesen. 

Nach Branchen gereiht, ist übrigens die Luftfahrt am öftesten mit Cyberattacken konfrontiert - auf sie entfällt fast ein Drittel aller Cyberangriffe im Transportsektor. An zweiter Stelle folgt der Verkehrsträger Straße (24 Prozent) vor der Schiene auf Rang drei (21 Prozent).

Präsentationen

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