Analyse: Wirtschaftskraft Ein-Personen-Unternehmen
Immer mehr Solo-Power in Österreich
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Die heimische Unternehmenslandschaft ist geprägt von kleinen und mittelständischen Betrieben. Dabei spielen Ein-Personen-Unternehmen (EPU) eine immer bedeutendere Rolle. Neueste Daten der Wirtschaftskammer Österreich zeigen, dass die aktuell gut 357.000 Solo-Selbständigen im Land rund 61 % aller österreichischen Unternehmen ausmachen. Solo-Selbständige sind damit eine bedeutende Wirtschaftskraft, denn sie tragen rund 14 Mrd. Euro zur heimischen Wertschöpfung bei und erwirtschaften etwa 4 % der Jahresumsätze aller heimischen Unternehmen.
Key Facts über EPU
- Solo-Selbständigkeit liegt europaweit im Trend: Mit seinen steigenden EPU-Zahlen bildet Österreich keine Ausnahme. 63,6 % aller Unternehmen in der EU-27 sind EPU.
- Jedes zweite EPU in Österreich zählt zur Sparte Gewerbe und Handwerk: Etwas mehr als 20 % der EPU gehören zur Sparte Handel, gefolgt von der Sparte Information und Consulting (18 %).
- EPU bringen Erfahrung mit: Das Durchschnittsalter der Solo-Selbständigen lag 2023 bei 47,3 Jahren, die relative Mehrheit entfällt auf die Altersgruppe zwischen 50 und 59 Jahren.
- Immer mehr Akademiker:innen: Während im Jahr 2013 ungefähr ein Drittel der Solo-Selbständigen einen akademischen Abschluss hatte, waren es vergangenes Jahr bereits knapp 40 %.
- Gründer starten solo: 80 % aller Gründungen erfolgen als EPU. Maßgebliche Faktoren für eine Unternehmensgründung sind das Streben nach Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung.
Fazit
Die Ein-Personen-Unternehmen sind ein wesentlicher Bestandteil der heimischen Wirtschaft. Um das wirtschaftliche Umfeld für EPU zu verbessern, bieten sich mehrere Ansatzpunkte: Eine deutliche Anhebung der Umsatzsteuergrenze bei der Basispauschalierung für Einnahmen-Ausgaben-Rechner sorgt für einen geringeren bürokratischen Aufwand. Die Übernahme des Verlustrücktrags ins Dauerrecht würde Solo-Selbständigen mehr finanziellen Spielraum verschaffen. Zudem sollten EPU gerade zu Beginn ihrer Selbstständigkeit durch geringere Sozialversicherungsbeiträge und einen leichteren Zugang zur Arbeitslosenversicherung entlastet werden.