Zwei Personen blicken auf ein Tablet im Fokus und eine Person zeigt darauf, am Tisch in einer Bürosituation befinden sich ein Laptop sowie diverse Unterlagen und Notizbücher mit Reportings und Statistiken
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Analyse: Wirtschaftskraft Ein-Personen-Unternehmen

Immer mehr Solo-Power in Österreich

Lesedauer: 1 Minute

20.08.2024

Die heimische Unternehmenslandschaft ist geprägt von kleinen und mittelständischen Betrieben. Dabei spielen Ein-Personen-Unternehmen (EPU) eine immer bedeutendere Rolle. Neueste Daten der Wirtschaftskammer Österreich zeigen, dass die aktuell gut 357.000 Solo-Selbständigen im Land rund 61 % aller österreichischen Unternehmen ausmachen. Solo-Selbständige sind damit eine bedeutende Wirtschaftskraft, denn sie tragen rund 14 Mrd. Euro zur heimischen Wertschöpfung bei und erwirtschaften etwa 4 % der Jahresumsätze aller heimischen Unternehmen.

Links ist eine Statistik mit Balken, rechts ist ein Tortendiagramm. Darüber steht Anzahl EPU 2018-2023 sowie EPU-Anteil 2023
© WKÖ

Key Facts über EPU

  • Solo-Selbständigkeit liegt europaweit im Trend: Mit seinen steigenden EPU-Zahlen bildet Österreich keine Ausnahme. 63,6 % aller Unternehmen in der EU-27 sind EPU.
  • Jedes zweite EPU in Österreich zählt zur Sparte Gewerbe und Handwerk: Etwas mehr als 20 % der EPU gehören zur Sparte Handel, gefolgt von der Sparte Information und Consulting (18 %).
  • EPU bringen Erfahrung mit: Das Durchschnittsalter der Solo-Selbständigen lag 2023 bei 47,3 Jahren, die relative Mehrheit entfällt auf die Altersgruppe zwischen 50 und 59 Jahren.
  • Immer mehr Akademiker:innen: Während im Jahr 2013 ungefähr ein Drittel der Solo-Selbständigen einen akademischen Abschluss hatte, waren es vergangenes Jahr bereits knapp 40 %.
  • Gründer starten solo: 80 % aller Gründungen erfolgen als EPU. Maßgebliche Faktoren für eine Unternehmensgründung sind das Streben nach Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung. 

Fazit

Die Ein-Personen-Unternehmen sind ein wesentlicher Bestandteil der heimischen Wirtschaft. Um das wirtschaftliche Umfeld für EPU zu verbessern, bieten sich mehrere Ansatzpunkte: Eine deutliche Anhebung der Umsatzsteuergrenze bei der Basispauschalierung für Einnahmen-Ausgaben-Rechner sorgt für einen geringeren bürokratischen Aufwand. Die Übernahme des Verlustrücktrags ins Dauerrecht würde Solo-Selbständigen mehr finanziellen Spielraum verschaffen. Zudem sollten EPU gerade zu Beginn ihrer Selbstständigkeit durch geringere Sozialversicherungsbeiträge und einen leichteren Zugang zur Arbeitslosenversicherung entlastet werden.

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