Inflationsupdate 3-4/2024: Zurück bei 2 %
Überblick über die aktuellen Preisentwicklungen
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Zurück bei 2 %
43 Monate hat es gedauert, bis die jährliche Inflationsrate in Österreich seit dem Überschreiten der 2-Prozent-Marke im Februar 2021 wieder unter den viel beachteten Zielwert der EZB gefallen ist. Im September 2024 lag sie bei 1,8 % und verblieb auch im Oktober auf diesem Niveau.
Warum aber empfinden viele Menschen hierzulande die Teuerung weiterhin als belastend? Die Sprünge des allgemeinen Preisniveaus im internationalen Vergleich geben Aufschluss: Während der Verbraucherpreisindex zwischen September 2020 und 2024 in den USA und der Eurozone um 20,2 % bzw. 20,7 % gestiegen ist, betrug der Preissprung in Österreich 23,5 %.
Dieser starke und anhaltende Preisanstieg erklärt, warum die Lebenshaltungskosten trotz der inzwischen wieder normalisierten Inflationsrate hierzulande weiterhin besonders hoch erscheinen.
Zusammensetzung der österreichischen Inflationsrate
Veränderung zum Vorjahr in %-Punkten, HVPI
Fazit
Die schwache Konjunktur im Euroraum und in Österreich belastet die Wirtschaft schwer. Stabilisierend wirkt sie hingegen auf die Teuerungsrate: Ein makroökonomisch bedenklicher Anstieg der Inflationsrate ist derzeit unwahrscheinlich. Zwar ist ein gewisser Teuerungsauftrieb durch das Auslaufen fiskalischer Maßnahmen und durch Basiseffekte im Energiebereich zu erwarten, dennoch prognostiziert das WIFO für Österreich im Jahr 2025 eine durchschnittliche Inflationsrate von gemäßigten 2,2 %.
Genau den gleichen Wert sieht die EZB für den gesamten Euroraum im kommenden Jahr. Angesichts anhaltender Unsicherheiten ist es jedoch nachvollziehbar, dass die Währungshüter:innen vorsichtig bleiben und selbst bei einer Inflationsrate unter 2 % noch nicht von einer nachhaltigen Zielerreichung sprechen möchten.
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