WKÖ EU-Wirtschaftspanorama 38/2020
Ausgabe 20. November 2020
Lesedauer: 14 Minuten
Inhaltsübersicht
Im Brennpunkt
Unternehmertum & Industriepolitik
- SMEunited-Umfrage zu Solvency Support Instruments zeigt: KMU benötigen Liquidität
- KMU-Woche 2020: Gestärkt aus Coronakrise hervorgehen
- Europäisches Semester: EU-Kommission legt wirtschaftspolitisches Maßnahmenpaket vor
Nachhaltigkeit
Im Brennpunkt
Antigen-Tests, Impfstrategie, Aufhebung der Beschränkungen: EU verstärkt gemeinsamen Kampf gegen die Coronakrise
Die Coronakrise hat gezeigt: Wenn die EU-Staaten an einem Strang ziehen und gemeinsame Entscheidungen treffen, sind sie besser unterwegs. Die letzten Monate haben aber auch gezeigt, dass das nicht immer so einfach ist. Die Videokonferenz der EU-Staats- und Regierungschefs hatte am Donnerstagabend zum Ziel, gemeinsame Reaktionen auf die wiederaufgeflammte COVID-19-Pandemie zu finden. Zum noch immer nicht fertiggeschnürten Corona-Wiederaufbaupaket gab es nur eine kurze Diskussion: dieses steht beim nächsten, persönlichen Gipfeltreffen im Dezember dann ganz oben auf der Agenda. Damit die EU-Mittel für den Wiederaufbau und Zukunftsinvestitionen rasch verfügbar sind, ist eine zügige Einigung über das EU-Finanzpaket nötig.
Die EU-Führungsspitzen betonten in ihrer Videokonferenz, die gemeinsamen Anstrengungen zur Bekämpfung der Pandemie verstärken zu wollen. Im Zentrum stehen dabei die gegenseitige Anerkennung von Tests, die Vorbereitungen für Impfungen und ein harmonisierter Ansatz bei der Aufhebung von Beschränkungen. Die EU-Kommission hat diese Woche eine Empfehlung zu Antigen-Tests vorgelegt, um einen gemeinsamen Ansatz und effizientere Teststrategien in der gesamten EU zu gewährleisten. Ziele sind eine Eindämmung des Coronavirus mittels eines raschen Aufspürens von Infektionsherden sowie die Begrenzung von Quarantänemaßnahmen, wo möglich. Die angepeilte gegenseitige Anerkennung von Tests und ihren Ergebnissen ist für die Wirtschaft von besonderer Wichtigkeit, da dies in Zeiten begrenzter Testkapazitäten zum freien Personenverkehr und zum reibungslosen Funktionieren des Binnenmarktes beitragen kann.
Die eigentlich ebenfalls für diese Woche vorgesehene Empfehlung zu einer einheitlichen Quarantäneregelung wurde aufgrund bestehender politischer Differenzen und Uneinigkeit der Mitgliedsstaaten verschoben. EU-weit harmonisierte Quarantänevorschriften würden die Planbarkeit und Übersicht für Unternehmen sehr erleichtern und wären ein Schritt in Richtung effizienter Binnenmarkt. Die EU will sich aber enger absprechen, wie und wann sie Corona-Maßnahmen koordinierter wieder lockern und aufheben kann. Die Kommission werde dazu Vorschläge vorlegen, kündigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstagabend an.
Europa muss medizinisch und wirtschaftlich wieder gesund werden, damit der Wiederaufbau gelingen kann. Um langfristig wettbewerbsfähig und fit für die Herausforderungen der Zukunft zu sein, muss der Wiederaufbau mit der Modernisierung des Standorts Europa verknüpft werden. Um in der zweiten Pandemiewelle nicht unterzugehen, muss die Einigung über den nächsten Mehrjährigen EU-Finanzrahmen und den Wiederaufbaufonds Next Generation EU rasch von den Mitgliedstaaten abgesegnet werden.
Ansprechpartnerin: Franziska Annerl
Unternehmertum & Industriepolitik
SMEunited-Umfrage zu Solvency Support Instruments zeigt: KMU benötigen Liquidität
Eine neue Umfrage von SMEunited zu Solvency Support Instruments in acht EU-Staaten – darunter Österreich - zeigt, dass diese zunehmend eingesetzt werden, um KMU in der Coronakrise und beim Wiederaufbau zu unterstützen. Viele KMU haben Liquiditätshilfen erhalten, um die Coronakrise zu überstehen. Diese erhöhen jedoch den Verschuldungsgrad. Zahlreiche KMU sind von der Insolvenz bedroht, wenn Liquiditätshilfen in Form von aufgeschobenen Steuerzahlungen, kurzfristigen Darlehen oder gestundeten Zinszahlungen fällig werden. Sie brauchen rasche Unterstützung, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen und nachhaltig wettbewerbs- und widerstandsfähiger zu werden.
In den meisten Ländern wird Solvenzhilfe laut Umfrage in Form von nachrangigen Darlehen, direkten Eigenkapitalzuschüssen oder Steueranreizen angeboten. In Österreich werden zudem auch stille Beteiligungen eingesetzt. Der Bericht von SMEunited empfiehlt europäischen und nationalen politischen Entscheidungsträgern:
- die Unterstützung von Eigenkapitalinstrumenten durch Programme wie InvestEU und den neuen Europäischen Garantiefonds der EIB-Gruppe sicherzustellen,
- Instrumente zur Unterstützung der Solvenz in die Nationalen Wiederaufbau- und Resilienzpläne aufzunehmen,
- die Nutzung der Europäischen Strukturfonds und der REACT-EU-Fazilität,
- steuerliche Anreize für private Investitionen in KMU zu bieten,
- einen Frühwarnmechanismus für von Insolvenz bedrohte KMU einzusetzen.
Ansprechpartner: Sebastian Köberl
KMU-Woche 2020: Gestärkt aus Coronakrise hervorgehen
Die Online-Podiumsdiskussionen und Workshops der EU SME Week 2020 standen im Zeichen der Coronakrise. Die Politik muss KMU die besten Rahmenbedingungen ermöglichen, damit sie die Krise nicht nur überleben, sondern auch wettbewerbsfähig und gestärkt daraus hervorgehen. Dazu gehören geringe regulatorische Hürden, eine verlässliche Finanzierung, leichter Zugang zu internationalen Märkten sowie ein Umfeld, das Entrepreneurship fördert.
Ziel der Europäischen KMU-Woche ist, das Unternehmertum in Europa zu fördern. Vor allem KMU, die das Rückgrat der europäischen Wirtschaft bilden, stehen in der Coronakrise und im grünen und digitalen Übergang vor neuen und alten Herausforderungen. Der deutsche EU-Ratsvorsitz macht es sich zum Ziel, die Belastbarkeit der Lieferketten bzw. globale Innovationen zu unterstützen, den grünen und digitalen Übergang zu fördern und Hürden speziell für KMU aus dem Weg zu räumen: Dies wurde bei der zweitägigen hochrangigen SME Assembly betont.
Bei einer Online-Podiumsdiskussion der WKÖ EU Representation und der IHK Bayern erörterte die stellvertretende Generalsekretärin der WKÖ Mariana Kühnel am 12. November mit hochrangigen Gästen, wie die neue KMU-Strategie und der Recovery Plan Antworten auf die großen Herausforderungen für KMU in der Coronakrise bieten können. All jene, die unserem KMU-Event aus Termingründen leider nicht bewohnen konnten, finden hier eine Aufzeichnung.
Ansprechpartner: Sebastian Köberl
Europäisches Semester: EU-Kommission legt wirtschaftspolitisches Maßnahmenpaket vor
Das Herbstpaket stützt sich auf die Herbstprognose 2020. In der Prognose wird davon ausgegangen, dass die Wirtschaftsleistung im Jahr 2022 infolge des durch die Coronavirus-Pandemie verursachten wirtschaftlichen Schocks sowohl im Euro-Währungsgebiet als auch in der EU unter Vorkrisenniveau liegen wird. Das Paket enthält u.a. Stellungnahmen zur Haushaltsplanung der Euro-Länder für 2021 und politische Empfehlungen für das Euro-Währungsgebiet. Die Euro-Mitgliedstaaten sollen auch im Jahr 2021 für eine konjunkturstützende Haushaltspolitik sorgen. Sie werden aufgefordert, vorrangige Reformen und Investitionen durchzuführen, die das Euro-Währungsgebiet und seine Mitglieder tragfähiger und widerstandsfähiger machen. Der österreichische Budgetentwurf wurde gebilligt und steht mit den Empfehlungen in Einklang.
Der Vorschlag für einen gemeinsamen Beschäftigungsbericht analysiert die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Beschäftigung und die soziale Lage in Europa: Die COVID-19-Krise hat einen seit sechs Jahren anhaltenden positiven Trend auf dem Arbeitsmarkt beendet. Im Warnmechanismus-Bericht (WMB) zur Erkennung potenzieller makroökonomischer Ungleichgewichte wird festgestellt, dass sich diese zwar bis zum Beginn der COVID-19-Krise verringerten, aber jetzt in jenen Mitgliedstaaten, in denen bereits vor der Pandemie Ungleichgewichte bestanden, zunehmen.
Ansprechpartner: Paul Ploberger
Nachhaltigkeit
Europas Industrie im Corona-Wiederaufbau widerstandsfähiger und wettbewerbsfähiger machen
Im Zentrum der Videokonferenz der Ministerinnen und Minister für Binnenmarkt & Industrie stand die Frage, wie die europäische Industrie im Rahmen des Corona-Wiederaufbaus durch Investitionen in die grüne Transformation gestärkt werden kann. Die Antwort auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Krise und den zunehmenden internationalen Wettbewerb muss eine verstärkte und engere europäische Zusammenarbeit und Integration in einem nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Geschäftsumfeld sein. Besonders wichtig sind dabei – auch aus Sicht der WKÖ - ein voll funktionsfähiger, vertiefter Binnenmarkt sowie effiziente Wettbewerbsbedingungen für europäische Unternehmen.
Der Rat der EU betont in Schlussfolgerungen, dass die Erholung von der COVID-19-Krise zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie genutzt werden muss. Eine weltweit führende, sichere Dateninfrastruktur und Kommunikationsnetze, intelligente Spezialisierung, gestärkte europäische Wertschöpfungsketten und die Sicherheit der Rohstoffversorgung sind hier Kernpunkte. Die EU-Kommission soll bis März wesentliche Leistungsindikatoren für die Überwachung der Industriestrategie und der Wettbewerbsfähigkeit festlegen, und die aktualisierte Industriestrategie vorlegen.
Für die Grundstoff- und energieintensiven Industrien gilt es ganz besonders, die ökonomischen Chancen auf dem Weg zur Klimaneutralität durch eine Vorreiterschaft in kohlenstoffarmen Technologien erfolgreich zu nutzen. Wie für die gesamte Industrie sind dabei mehr Innovationen, eine vermehrte pan-europäische Kooperation in Schlüsseltechnologien sowie faire Wettbewerbsbedingungen grundlegende Voraussetzungen.
Ansprechpartner: Sebastian Köberl
Sechs Konsultationen zum Paket „Fit für 55 Prozent“ gestartet – Fokus auf Arbeitsplätze und wirtschaftliche Erholung legen
Die Wirtschaft fordert, die Zielerhöhung über die derzeit bis 2030 geltenden minus 40 Prozent hinaus so gering wie möglich zu halten. Gerade in der derzeitigen Situation gilt es, den Fokus auf Arbeitsplätze und wirtschaftliche Erholung zu legen: Europa muss im Industriebereich die Break-Through-Technologien hervorbringen und Technologieführer werden. Dann ist sowohl dem Standort als auch dem Klimaschutz am besten geholfen. Entscheidend für die Wirtschaft ist auch der Flankenschutz für die Industrie – der Schutz vor Abwanderung (Carbon Leakage) muss bei einem verschärften Reduktionsziel besser und nicht schlechter werden.
Die Konsultation zum Emissionshandelssystem der EU soll Meinungen der Interessenträger zur Überarbeitung der EU-Emissionshandelsrichtlinie, einschließlich zur Rolle des EU-EHS und seines Beitrags zu den allgemeinen Klimazielen bis 2030, einholen. Ziel der Konsultation zur Überarbeitung der Verordnung über Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft (LULUCF-Verordnung) sind Beiträge zu den aufgetretenen Problemen und ihren Ursachen, zu möglichen politischen Ansätzen zur Behebung dieser Probleme und zu den Verknüpfungen zu anderen klimabezogenen Rechtsvorschriften.
Mit der Konsultation zur Lastenteilungs-VO sollen Beiträge der Interessenträger zur Festlegung verbindlicher Jahresziele für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen durch die Mitgliedstaaten im Zeitraum 2021 bis 2030 (Lastenteilungsverordnung) eingeholt werden. Die vierte Konsultation befragt die Interessenträger zur Überarbeitung der Verordnung über CO2-Emissionsnormen für Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge. Zwei weitere Befragungen wurden zur Überarbeitung der Richtlinien über Erneuerbare Energien bzw. Energieeffizienz eingeleitet.
Ansprechpartnerin: Barbara Lehmann
2021 soll Europäisches Jahr der Schiene werden
Gerade während der Corona-Krise wurde die strategische Bedeutung der Bahn für den Transport von essentiellen Gütern und Personen deutlich. Zur Zeit wird noch ca. 75 Prozent der nationalen Güterbeförderung mit dem Lkw durchgeführt. Der Transportsektor ist für 25 Prozent der EU-Treibhausgasemissionen verantwortlich – um das Klimaziel der Emissionsneutralität bis 2050 zu erreichen, müssen diese Emissionen um 90 Prozent reduziert werden. Dies könne laut Kommission durch mehr Fahrten mit der Eisenbahn geschehen, die klimafreundlicher sei als der Transport auf der Straße oder in der Luft. Auch im grenzüberschreitenden Verkehr soll die Bahn eine größere Rolle als bisher spielen.
Die Kommission wird in der vorläufigen Einigung beauftragt, zwei Studien durchzuführen und dem Rat und dem Parlament bis zum März 2021 über deren Ergebnisse zu berichten. Eine dieser Studien wird sich mit der Einführung eines EU-Labels für Güter befassen, die per Eisenbahn transportiert werden. Die zweite Studie wird die Schaffung eines „rail connectivity index“ untersuchen, wie er bereits für die Luftfahrt existiert. Wenn der Text von den beiden EU-Institutionen final abgesegnet wurde, tritt er nach Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in Kraft.
Ansprechpartner: Paul Ploberger
Kurz & bündig
EU-Kommission will ausgewählte Maßnahmen für von Coronavirus schwer getroffenen Luftfahrtsektor verlängern
Die EU-Kommission empfiehlt die Verlängerung einiger Übergangsbestimmungen, die im Mai für Luftfahrtunternehmen und Bodenabfertiger in der Corona-Krise eingeführt wurden. Der Bericht empfiehlt, die Ausnahmeregelungen für Betriebsgenehmigungen bzw. zur Auswahl von Bodenabfertigern, die am 31. Dezember 2020 auslaufen, jeweils um ein Jahr zu verlängern. Begründet wird dies mit der andauernden Pandemie und ihren Auswirkungen auf den Flugverkehr – das derzeitige Flugaufkommen beträgt nur rund 40 Prozent im Vergleich zu 2019. Die Ausnahmeregelungen bei Flugbeschränkungen und die Verlängerung der Bodenabfertigungsverträge werden derzeit nicht ausgeweitet.
Neue Verbraucheragenda will Verbraucherschutz & Resilienz während und nach der Krise verbessern
Die neue Verbraucheragenda der EU-Kommission soll Europas Verbrauchern eine aktive Rolle beim grünen und digitalen Wandel ermöglichen. Sie befasst sich auch mit der Frage, wie Verbraucherschutz und Resilienz während und nach der COVID-19-Pandemie verbessert werden können. Die neue Verbraucheragenda baut auf der Verbraucheragenda 2012 auf. Sie enthält eine Vision für die Verbraucherpolitik der EU für den Zeitraum 2020-2025, die sich auf fünf Schwerpunktbereiche konzentriert: grüner Wandel, digitaler Wandel, wirksame Durchsetzung der Verbraucherrechte, besondere Bedürfnisse bestimmter Verbrauchergruppen sowie internationale Zusammenarbeit. Weiters plant die Kommission eine Consumer Policy Advisory Group einzusetzen, um Vertreter von Konsumentenverbänden, Zivilgesellschaft und der Wirtschaft zusammenzubringen.
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EASO sucht Operations Officer und Quality Assurance Officer
Das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen (EASO) mit Sitz in Valletta (Malta) sucht:
- Operations Officer, Caseworker Coordinator, Caseworker Officer (m/w)
Contract Agent, Grade: FG IV, Ref.: EASO/2020/CA/007, Bewerbung bis 1. Dezember möglich - Quality Assurance Officer, Research Office (m/w)
Contract Agent, Grade: FG IV, Ref.: EASO/2020/CA/008, Bewerbung bis 7. Dezember möglich
Weitere Informationen sind online abrufbar.
GSA sucht Senior Legal Officer
Die Agentur für das europäische GNSS (GSA) sucht für die Niederlassung Prag:
- Senior Legal Officer (m/w)
TemporaryAgent, Grade: AD 8, Ref.: GSA/2020/AD/017
Bewerbungen sind bis zum 3. Dezember möglich, weitere Informationen sind online abrufbar.
LISA sucht Liasion Officer
Die Europäische Agentur für das Betriebsmanagement von IT-Großsystemen im Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts (LISA) mit Sitz in Tallinn (Estland) sucht:
- Liaision Officer (m/w)
ContractAgent, Grade: FG IV, Ref.: eu-LISA/20/CA/FGIV/12.1
Bewerbungen sind bis zum 10. Dezember möglich, weitere Informationen sind online abrufbar.
EU-Agenda: Terminübersicht
Sitzung der Europäischen Kommission
Voraussichtliche Tagesordnungspunkte der Kommissionssitzung am 24. November:
- Aktionsplan zur Integration und Inklusion
Arzneimittelstrategie für die Europäische Union
Plenum des Europäischen Parlaments
23. November
- Auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Binnenmarkt für Unternehmen und Verbraucher
- Produktsicherheit im Binnenmarkt
- Verringerung der Ungleichheiten mit besonderem Augenmerk auf der Erwerbstätigenarmut
- Das Schengen-System und die während der COVID-19-Krise ergriffenen Maßnahmen - Entschließungsantrag
25. November
- Eine neue Strategie EU-Afrika – eine Partnerschaft für nachhaltige und inklusive Entwicklung
26. November
- Eine neue Industriestrategie für Europa
- Aussprache über Fälle von Verletzungen der Menschenrechte, der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit(Artikel 144 GO)
Ausgewählte Fälle des Europäischen Gerichtshofes
Dienstag, 24. November 2020
Urteil des Gerichtshofs in der Rechtssache C-59/19 Wikingerhof gegen Booking.com
Gerichtliche Zuständigkeit für Unterlassungsklage gegen Vertragspartner wegen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung
Ein deutsches Hotelunternehmen hat die niederländische Booking.com BV vor deutschen Gerichten auf Unterlassung verklagt. Booking.com solle es unterlassen, die Preise des Hotels ohne dessen Einwilligung als vergünstigt oder rabattiert zu bezeichnen und die Platzierung des Hotels bei Suchanfragen von einer Provision abhängig zu machen, die 15 Prozent übersteige. Nach Ansicht des Hotelbetreibers hat Booking.com ihm gegenüber einer marktbeherrschenden Stellung, die sie missbräuchlich ausnutze. Der Bundesgerichtshof möchte in diesem Zusammenhang vom EuGH wissen, ob der Gerichtsstand der unerlaubten Handlung nach der sog. Brüssel-I-a-Verordnung Nr. 1215/2012 für eine Unterlassungsklage eröffnet ist, wenn zwar in Betracht kommt, dass das beanstandete Verhalten durch vertragliche Regelungen gedeckt ist, der Kläger (Wikingerhof) aber geltend macht, dass diese Regelungen auf der missbräuchlichen Ausnutzung einer marktbeherrschenden Stellung des Beklagten (Booking.com) beruhen.
Generalanwalt Saugmandsgaard Øe hat in seinen Schlussanträgen die Ansicht vertreten, dass der Gerichtsstand der unerlaubten Handlung auch für eine Unterlassungsklage zwischen Vertragsparteien gegeben sein könne, sofern diese auf eine Zuwiderhandlung gegen das Wettbewerbsrecht gestützt sei.
Ausgewählte laufende Konsultationen
Bankwesen, Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und Kapitalmarktunion
- Finanzdienstleistungen – Überprüfung der EU-Vorschriften für Verwalter alternativer Investmentfonds
22.10.2020 - 29.01.2021 - Langfristige Investmentfonds - Überprüfung der EU-Vorschriften
19.10.2020 - 19.01.2021
Binnenmarkt
- Elektromagnetische Umweltverträglichkeit - Bewertung der EU-Vorschriften
09.10.2020 - 29.01.2021
Justiz und Grundrechte
- Nachhaltige Unternehmensführung
26.10.2020 - 08.02.2021 - Grenzüberschreitende Justiz - Europäische Vollstreckungstitel (Bewertung)
07.08.2020 - 20.11.2020
Klimaschutz/Energie/Umwelt
- EU-Energieeffizienzrichtlinie (EED) - Bewertung und Überprüfung
17.11.2020 - 09.02.2021 - EU-Regeln für erneuerbare Energien - Überprüfung
17.11.2020 - 09.02.2021 - Nationale Emissionsreduktionsziele (Effort Sharing Regulation) - Überprüfung auf der Grundlage des Klimazielplans 2030
13.11.2020 - 05.02.2021 - Klimawandel - Aktualisierung des EU-Emissionshandelssystems (ETS)
13.11.2020 - 05.02.2021 - Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft - Überprüfung der EU-Vorschriften
13.11.2020 - 05.02.2021 - Klimawandel - Aktualisierung des EU-Emissionshandelssystems (ETS)
13.11.2020 - 05.02.2021 - CO2-Emissionen für Pkw und Kleintransporter - Überarbeitung der Leistungsstandards
13.11.2020 - 05.02.2021 - EU-Aktionsplan für eine Null-Verschmutzungs-Ambition für Luft, Wasser und Boden
11.11.2020 - 10.02.2021 - EU-Emissionshandelssystem - aktualisierte Regeln für den Luftverkehr
01.10.2020 - 14.01.2021 - Reduzierung von Verpackungsmüll
30.09.2020 – 06.01.2021 - Fluorierte Treibhausgase - Überprüfung der EU-Vorschriften (2015-20)
15.09.2020 - 29.12.2020 - Umweltleistung von Produkten & Unternehmen – Nachweise
27.08.2020 - 03.12.2020
Landwirtschaft und ländliche Entwicklung
- Ökologische Landwirtschaft - Aktionsplan für die Entwicklung der ökologischen Produktion in der EU
04.09.2020 – 27.11.2020
Migration
- Legale Migration – öffentliche Konsultation
23.09.2020 - 30.12.2020
Verkehr und Transport
- Intelligente Verkehrssysteme (Überprüfung der EU-Vorschriften)
03.11.2020 - 02.02.2021 - Führerscheinbestimmungen - Bewertung
28.10.2020 - 20.01.2021
Wettbewerb
- Beihilfeleitlinien Umwelt- und Energiebeihilfen
12.11.2020 – 07.01.2020 - EU-Automobilsektor - Freistellung von kartellrechtlichen Vorschriften (Überprüfung)
12.10.2020 - 25.01.2021 - Ausbau des Breitbandnetzes - Bewertung der EU-Vorschriften über staatliche Beihilfen
08.09.2020 – 05.01.2021
Wirtschaft und Industrie
- Bauprodukte - Überprüfung der EU-Vorschriften
04.09.2020 – 25.12.2020
Wirtschaft, Finanzen und der Euro
- Einheitliche Rundungsregeln für Barzahlungen in Euro - Bewertung
28.09.2020 - 11.01.2021
REDAKTION:
Franziska Annerl, Franziska.Annerl@eu.austria.be, EU Representation der WKÖ
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