Konjunkturradar 12/2024: Strukturprobleme bremsen Österreichs Wachstum
Konjunkturelle Trends anhand von Indikatoren
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Regelmäßiges Update: Wie steht es um die österreichische Wirtschaft? Anhand von Indikatoren stellen wir die Entwicklung dar.
Konjunkturradar 12/2024: Strukturprobleme bremsen Österreichs Wachstum
Mit einer erwarteten Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts um 0,9 % im Jahr 2024 zählt Österreich laut der Prognose der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zu den wirtschaftlichen Schlusslichtern innerhalb der EU. Die ungünstige Entwicklung von Produktivität, Lohnstückkosten und Energiepreisen im Vergleich zu internationalen Mitbewerbern belastet weiterhin das Exportgeschäft und die Profitabilität der heimischen Betriebe. Gemeinsam mit strukturellen Umbrüchen in der Automobilindustrie tragen diese Faktoren dazu bei, dass Investitionen entweder auf die lange Bank oder ins Ausland verschoben werden.
Beschäftigungsrückgänge in der Industrie deuten darauf hin, dass sich die Produktionsbetriebe noch nicht am Ende der Schwächephase befinden. Zuwächse in der Beschäftigung verzeichnen derzeit nur wenige Branchen, so etwa die öffentliche Verwaltung. Der konjunkturelle Ausblick bleibt trotz belebender Impulse durch Zinssenkungen verhalten. Das aktuelle Konjunkturradar gibt einen Überblick über die wirtschaftliche Lage in Österreich zum Jahreswechsel.
Bruttowertschöpfung im Bereich Herstellung von Waren
Index Q4 2022 = 100, saison- und kalenderbereinigt
Schwerpunkte im Konjunkturradar 12/2024
- Industrierezession deutlich stärker als in Deutschlan
- Krisenstimmung in Industrie und Einzelhandel
- Asien weitet Produktion aus, in Eurozone schrumpft sie
- Exporte in die USA boomen, EU-Binnenmarkt weiter schwach
- Subjektives Arbeitsplatzverlustrisiko hoch
Fazit
Nach zwei Rezessionsjahren wartet man in Österreich auf eine konjunkturelle Trendwende. Frühindikatoren signalisieren allerdings noch keinen Aufwind. Das neue Jahr beginnt voraussichtlich mit einer unverändert verhaltenen Konjunkturentwicklung. Positive Impulse sind erst im Laufe des Jahres als Folge von Zinssenkungen und einer Belebung der weltweiten Konjunktur zu erhoffen.
Für das Gesamtjahr 2025 erwartet die OeNB ein verhaltenes BIP-Wachstum von 0,8 %. Als gravierende Wachstumsbremsen erweisen sich strukturelle Schwierigkeiten. Der Produktivitätsrat empfiehlt in diesem Zusammenhang eine Mobilisierung des Arbeitskräftepotenzials, Maßnahmen zur Bereitstellung kostengünstiger Energie aus klimaneutralen Energiequellen sowie ein Vorantreiben der Digitalisierung, um Österreichs Produktivität und Wachstumspotenzial anzukurbeln.
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