Person in Vogelperspektive an Schreibtisch sitzend auf dem Computer mit Statistik am Monitor steht, analysiert unterschiedliche Dokumente mit statistischen Diagrammen
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Konjunkturradar 10/2024: Unsicherheit als Wachstumsbremse

Konjunkturelle Trends anhand von Indikatoren

Lesedauer: 2 Minuten

16.10.2024

Regelmäßiges Update: Wie steht es um die österreichische Wirtschaft? Anhand von Indikatoren stellen wir die Entwicklung dar.

10/2024: Unsicherheit als Wachstumsbremse

Angesichts des unerwartet schnellen Rückgangs der Inflation und der eingeleiteten Zinswende stünden die Chancen für eine Erholung der Wirtschaft eigentlich gut.

Die Branchenstimmung in Industrie, Bau und Handel spricht jedoch eine andere Sprache: Die Erwartungsindikatoren zeigen weiter nach unten. Die Nachwehen der Hochzinsphase, die sich verzögernde Wirkung der geldpolitischen Lockerung und ein hohes Maß an Erwartungsunsicherheit wirken dämpfend auf die Investitionstätigkeit. Zudem trüben strukturelle Faktoren die Wachstumsaussichten. 

Economic Sentiment Indicator - Österreich, 9/2024

Index

Balken-Grafik: Economic Sentiment Indicator nach Wirtschaftssektoren
© WKÖ Quelle: Europäische Kommission.

Schwerpunkte im Konjunkturradar 10/2024 

  • Trübe Stimmung in Industrie, Bau und Handel hält an
  • Produktion schrumpft, Dienstleistungen wachsen
  • Exporte rückläufig, vor allem nach Deutschland
  • Globaler Produktionsrückgang im September
  • Verbraucherpreisinflation unter EZB-Zielwert

Fazit

Für das laufende Jahr ist keine konjunkturelle Trendwende in Sicht. Im Gegenteil: Frühindikatoren deuten sogar auf eine globalen Produktionsschwäche im vierten Quartal hin. Während sich die heimische Sachgütererzeugung weiterhin im Abschwung befindet, kann der Dienstleistungssektor zulegen - in Österreich zumindest leicht, auf globaler Ebene sogar deutlich.

Entscheidend für eine zügige Rückkehr auf den Wachstumspfad wird die Belebung der Investitionstätigkeit sein. Auf nationaler Ebene gelänge dies laut WIFO-Expert:innen am besten über befristete Maßnahmen wie beschleunigte Abschreibungsmöglichkeiten, einer Ausweitung des Investitionsfreibetrags oder Investitionsprämien. Denn gerade in der aktuellen Konjunktursituation dürfte die Multiplikatorwirkung bei staatlichen Investitionsförderungen überdurchschnittlich ausfallen.

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