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Analyse Unternehmensfinanzierung 2024

Strukturbefragung unter österreichischen Betrieben | Analyse der Abteilung für Finanz- und Steuerpolitik

Lesedauer: 1 Minute

16.10.2024

Die vorliegende FSP-Analyse, basierend auf einer von der Wirtschaftskammer Österreich und der Austria Wirtschaftsservice GmbH in Auftrag gegebenen Umfrage, beleuchtet die aktuelle Finanzierungssituation sowie die Innovations-, Digitalisierungs- und Investitionstätigkeit österreichischer Unternehmen im Jahr 2023. 

Die Auswirkungen der Rezession sind deutlich spürbar. Im Vergleich zu 2022 nahmen im Jahr 2023 größere Investitionsvorhaben, die deutlich über den jährlichen Abschreibungen lagen, ab. Auch mittlere Investitionsvorhaben, die ungefähr der Höhe der jährlichen Abschreibungen entsprechen, verzeichneten einen Rückgang. Für 2024 wird erwartet, dass größere Investitionsvorhaben weiterhin zurückgehen.

Zudem ging die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen im Jahr 2023 zurück, insbesondere in den Branchen Handel und Bauwesen. Im Gegensatz dazu erholte sich der Tourismussektor und verzeichnete im zweiten Jahr in Folge einen Nachfrageanstieg. Unternehmen reagierten auf die wirtschaftliche Lage vor allem mit Preiserhöhungen für ihre Kunden sowie mit der Stornierung oder Verschiebung von Investitionsvorhaben. 

Auch 2023 finanzierten die Unternehmen ihre Investitionen überwiegend durch Cashflows (52,6 %). Der Anteil von Bankkrediten am Finanzierungsmix stieg um 5,7 Prozentpunkte auf 24,3 % an, was den höchsten Wert seit 2015 darstellt. Der Anteil der Unternehmen mit ausreichend gedecktem Kreditbedarf blieb gegenüber 2022 unverändert. Allerdings nahm die Finanzierung durch Kreditinstitute in allen Beschäftigungsgrößenklassen zu, mit Ausnahme der mittleren Unternehmen. Fehlende Sicherheiten wurden weiterhin als Hauptgrund für die Ablehnung oder Kürzung von Kreditanträgen genannt.

Die Mehrheit der KMUs (63,9 %) plante 2023 Investitionen in Nachhaltigkeitsprojekte. Rund 45 % dieser Investitionen waren für Ressourcenschonungsmaßnahmen vorgesehen, während etwa 38 % auf die Optimierung von Prozessen entfielen. Für 2024 wird jedoch erwartet, dass nur noch 56 % der KMUs weiterhin in Nachhaltigkeitsprojekte investieren werden.

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