Zwei lächelnde Personen mit Schutzbrillen halten gemeinsam großes Tablet und blicken darauf, ringsum industrielle Geräte
© Christian Vorhofer
Metalltechnische Industrie, Fachgruppe

Future Skills: Was man heute lernen sollte

Digitalisierung, neue Berufe, technische Veränderungen: Die Arbeitswelt wandelt sich immer schneller. Neben fachlichen Kompetenzen sind auch die sogenannten Future Skills wichtig, um auch in den kommenden 10, 15 Jahren im beruflichen Leben bestehen zu können.

Lesedauer: 3 Minuten

29.04.2024


Die Arbeitswelt befindet sich in einem ständigen Wandel. Im 21. Jahrhundert hat die Geschwindigkeit der Änderungen jedoch massiv zugenommen, das Wachstum von Technologien ist rasant. Bestes Beispiel dafür ist die KI (Künstliche Intelligenz). Die Arbeit wird digitaler und vernetzter. Hinzu kommen noch weitere Faktoren, wie der gesellschaftliche Wandel oder die Notwendigkeit zu mehr Nachhaltigkeit durch den Klimawandel, die direkte Auswirkungen auf die Berufswelt haben. Es entstehen neue Tätigkeiten, es benötigt andere Kenntnisse und Fähigkeiten, einige Berufe können hingegen durch Automatisierung in Zukunft wegbrechen. Laut Weltwirtschaftsforum beträgt die Halbwertszeit der fachlichen Kompetenzen nur mehr wenige Jahre. Welche Fähigkeiten im Lebenslauf braucht man somit, um nicht nur heutige, sondern auch zukünftige Herausforderungen meistern zu können? Welche Skills haben Zukunft, um die komplexer werdenden Anforderungen erfolgreich bewältigen zu können?   

Welche Skills haben Zukunft?

Fachlich wird man sich sein Leben lang weiterbilden müssen. Ohne Weiterbildung wird man in der Arbeitswelt mit der Zeit den Anschluss verlieren. Denn das Kapital der Metalltechnischen Industrie (MIT) sind die Mitarbeitenden, die Fachkräfte in den Unternehmen, die über ganz spezielles Wissen verfügen.  Future Skills sind jedoch grundlegende Kompetenzen, die am Arbeitsmarkt aktuell und zukünftig stärker nachgefragt werden - über Fachwissen hinaus. Mit ihnen ist man in der Lage, auf Veränderungen und den Arbeitswandel einzugehen, die eigenen Fähigkeiten entsprechend anzupassen und damit den Job zu sichern. Von großer Bedeutung sind dabei in allen Bereichen sowohl der Umgang mit neuen Technologien als auch einige Soft Skills, die den eigenen Charakter wesentlich prägen. Unterschiedliche Institutionen (etwa der Stifterverband "Future Skills", der Unternehmensberater McKinsey oder die Job-Plattform LinkedIn) haben Future Skills für die Arbeit entwickelt. Wir stellen hier die wichtigsten vor, um mit dem Wandel nicht nur zurechtzukommen, sondern ihn ein Stück weit selbst zu gestalten:

1. Technologische Kompetenzen

Integration externer Daten, Synchronisation von Liefer- und Produktionsinformationen, optimierte Produktionsprozesse: Industrie 4.0 verändert die Welt der Metalltechnischen Industrie. Aber nicht nur in der MIT, in allen Branchen braucht es Fachkräfte, die versiert mit Technologien sind. Dazu gehört aber nicht nur die reine Software-Entwicklung oder Datenanalyse. Es geht auch darum, ein Verständnis dafür zu haben, die Bereiche KI, Informatik oder Analyse für die eigenen Aufgaben oder die Geschäftsentwicklung effizient zu nutzen.

2. Digitale Schlüsselkompetenzen

Es wird immer wichtiger, sich in einer digitalisierten Umwelt zurechtzufinden. Dabei spielt der Umgang mit digitalen und sozialen Medien eine wichtige Rolle. Konkret geht es – auch im Kontext von Fake News – um das kritische Hinterfragen von Informationen aus dem Internet. Andererseits betreffen diese Schlüsselkompetenzen die kollaborative Zusammenarbeit über digitale Kanäle (Chats, Cloud, Video-Calls), dies hat zuletzt die Covid-19-Pandemie gezeigt (Stichwort Homeoffice).

3. Lernfähigkeit

Man macht zwar die Matura, den Meister oder den Master – ausgelernt hat man damit trotzdem nicht. Das Wissen ist im ständigen Wandel. Entsprechend muss man In der Arbeitswelt bei den neuesten Entwicklungen immer up to date sein. Der Wissendurst und die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen sind zentral, um im Arbeitsleben erfolgreich zu sein. Konkret heißt: Man sollte die Chancen, sich durch Weiterbildung weiterzuentwickeln, auch nutzen.

4. Flexibilität

Das haben wir immer schon so gemacht, also bleiben wir auch dabei. Mit solchen eingefahrenen Denkmustern und Strukturen wird man mit dem Tempo des Wandels nicht mehr mithalten können. Es braucht hingegen ein gewisses Maß an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, um bestehen zu können.

5. Kreativität

Die Kreativität war im Berufsleben schon immer wichtig, sie wird in Zukunft jedoch noch relevanter. Dieses Future Skill besteht vor allem daraus, neue Lösungen und Verbesserungen zu entwickeln, Zusammenhänge zu erkennen und außerhalb bekannter Muster zu denken (out of the box).  

6. Agiles Arbeiten

Vorbei die Zeiten der strengen Hierarchien. Die Zusammenarbeit in sich ändernden Teams und unterschiedlichen Projekten mit mehr Selbstverantwortung, Selbstorganisation und schneller Reaktionsfähigkeit ist zunehmend gefragt. Es braucht agile Arbeitsmethoden, um sich an veränderte Bedingungen möglichst rasch anpassen zu können und sich kontinuierlich zu verbessern. Agil sein heißt auch, Trends und sich bietende Chancen zu erkennen, dabei nicht nur rasch darauf zu reagieren, sondern diese initiativ zu ergreifen. Die Unternehmen der MTI haben sich schon immer dadurch ausgezeichnet, ihr Geschäftsfeld und ihre Organisation ständig an neue Marktanforderungen anzupassen.   

7. Emotionale Intelligenz

Schlau zu sein, viel zu wissen, einen hohen IQ zu haben – diese sogenannten kognitiven Fähigkeiten alleine werden nicht reichen, wenn es um konstruktive Teamarbeit geht. Es braucht auch Empathie, also Einfühlungsvermögen den anderen gegenüber, um Beziehungen zu fördern und Konflikte nicht aufkommen zu lassen oder zu entschärfen. 

8. Kritisches Denken

Dazu gehört nicht nur, bestehende Arbeitsprozesse und Strukturen zu hinterfragen, sondern auch Innovationen und Trends auf den Prüfstand zu stellen. Sind diese wirklich relevant und zielführend? Bei all der neuen Technologie: Der gesunde Menschenverstand sollte nicht verloren gehen.