Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl vor dem Gebäude der Wirtschaftskammer Kärnten in Klagenfurt
© WKK | Helge Bauer

WK-Mandl: EU muss Mercosur abschließen!

Europa müsse auf die Neuordnung der globalen Wirtschaft im Zuge des Ukrainekriegs und auf die bizarre Wirtschaftspolitik der USA entschlossen reagieren, verlangt WK-Präsident Mandl und unterstützt die Mercosur-Forderung von Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer.

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Aktualisiert am 07.04.2025

Für eine mutige Neuorientierung der EU in der globalen Wirtschaft sprach sich heute Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl aus. Südamerika sei sowohl beim Import als auch beim Export ein hochattraktiver Wirtschaftspartner für Europa, unterstrich Mandl: „Die ökonomischen Verwerfungen, die in Folge des kriegerischen Überfalls Russlands auf die Ukraine international ausgelöst wurden und die nun durch die wirre Politik Donald Trumps dramatisch verschärft werden, erfordern eine entschlossene Reaktion der EU, um die Rohstoffversorgung Europas zu sichern, neue Exportmärkte zu erschließen und unser Gewicht als globaler Wirtschaftsstandort in einer sich verändernden, multipolaren Welt zu erhalten.“  

Mandl zieht Vergleiche zu dem 2019 in Kraft getretenen Handelsabkommen zwischen der EU und Japan: Infolge dessen hätten sich Kärntens Exporte nach Japan 2021 zum Vorjahr um 133 Prozent und nach Taiwan um mehr als 50 Prozent gesteigert. „Das zeigt, welche konkreten positiven Auswirkungen die formale Erleichterung wirtschaftlicher Beziehungen binnen kurzer Zeit haben können. Das ist eine Chance nicht nur für Wirtschaft und Wohlstand in der EU und Südamerika, sondern auch für den Klimaschutz durch eine klare Verpflichtung zu den ILO-Kernarbeitsnormen, zum Pariser Klimaabkommen, zur Aufforstung des Regenwaldes und zum Vorgehen gegen illegale Brandrodungen.“  

Die immer wieder aufflackernde Skepsis über das Mercosur-Abkommen führt Mandl auf unzureichende Information zurück: „Ich vermute, dass in vielen Köpfen falsche Vorstellungen von Wirtschaft und Gesellschaft in den betreffenden südamerikanischen Ländern herumgeistern. Ich bin selbst als Exporteur seit Jahrzehnten mehrmals jährlich in Südamerika und überzeugt davon, dass ein solches Abkommen für beide Seiten von großem Vorteil ist.“  

Deshalb teilt Mandl auch die Zurückhaltung des ÖVP-Bauernbundes in dieser für Europa wichtigen Frage nicht. Die Forderungen der Landwirtschaft seien im aktuellen Entwurf des Handelsabkommens weitgehend berücksichtigt worden: „Die Kontingente wurden angepasst, die Kriterien verschärft. Ich appelliere an die Land- und Forstwirtschaft, die Pläne von Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer zu unterstützen und nicht auf der Bremse zu stehen, bis uns China oder Indien in Südamerika überholen.“

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