
Wirtschaft unterstützt Fachkräfteoffensive
Demografie gefährdet den Wirtschaftsstandort, stellt WK-Direktor Höfferer klar. Es braucht ein Bündel an Maßnahmen, um Arbeitsplätze und somit Wohlstand in Kärnten halten zu können.
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Laut Prognosen wird Kärnten bis zum Jahr 2040 mit einem erheblichen Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung konfrontiert sein. Studien zufolge wird die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter (15 bis 64 Jahre) in den kommenden 15 Jahren um etwa 50.000 sinken. „Dieser demografische Wandel stellt eine bedeutende Herausforderung für den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft Kärntens dar. Um es klar zu sagen: Gelingt es uns heute nicht, entschlossen gegenzusteuern und für genügend Arbeitskraft im Land zu sorgen, ist das Wohlstandsniveau in Kärnten morgen nicht zu halten“, betont WK-Direktor Meinrad Höfferer, der die Wirtschaft im Expertenrat der Fachkräfteoffensive vertritt.
Kärnten gehen Hände und Köpfe aus
Um diesem bedrohlichen Trend entgegenzuwirken, hat das Land Kärnten Maßnahmen ergriffen, darunter die Einrichtung einer Arbeitskräfteagentur zur gezielten Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland. Diese Initiative zielt darauf ab, den drohenden Arbeitskräftemangel abzumildern und die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu erhalten. Bisher sei es gelungen, 16.000 interessierte Personen weltweit anzusprechen, die sich eine berufliche Zukunft in Kärnten vorstellen können. Der dazu nötige Aufwand ist erheblich, die Initiative selbst aber alternativlos, bestätigt Höfferer: „Die Fachkräfte-Agentur ist eine von vielen notwendigen Maßnahmen, um etwas gegen das massiv sinkende Arbeitskräfte-Potenzial in Kärnten zu unternehmen und somit Betriebe und Arbeitsplätze auch in Zukunft in Kärnten halten zu können. Die Resonanz auf den 1. Call ist vielsprechend. Klar ist aber auch, dass sich so eine Agentur nicht von heute auf morgen aufbauen lässt.“ Wichtig sei es nun, den nun mit qualifizierten Personen gut gefüllten Bewerber-Pool mit einem umgehenden 2. Call (erweitert um IT-Fachkräfte) zu nutzen.
Hoher Liberalisierungsbedarf in Österreich
Trotz der aktuellen Wirtschaftskrise und der steigenden Arbeitslosenzahlen auch in Kärnten würde an der Notwendigkeit der langfristigen Fachkräfteakquise aus dem Ausland kein Weg vorbeiführen. Kärnten nehme hier unter den österreichischen Bundesländern eine Vorreiterrolle ein und sammle wertvolle Erfahrungen, die den anderen Regionen noch bevorstünden. Wie hoch und zum Teil widersinnig die bürokratischen Hürden für die Beschäftigung ausländischer Arbeitnehmer in Österreich sei, gehöre zu diesen Lerneffekten, unterstreicht Höfferer: „Hier hat Österreich noch sehr viel Liberalisierungsbedarf und Entbürokratisierungsbedarf auf dem Arbeitsmarkt, um für ausländische Arbeitskräfte attraktiv zu werden. Wir stehen uns hier mit teils völlig unverständlichen Regelungen selbst im Weg.“