Frau mit roter Jacke
© Roman Huditsch

Legner: Wirtschaft begrüßt Meinungsschwenk der SPÖ zu Kinderbetreuung und Teilzeitbeschäftigung

Seit Jahren weise die Wirtschaftskammer auf Missstände in der Kärntner Kinderbetreuung und ihre Folgen hin, jetzt endlich wache die zuständige SPÖ auf, erklärt WK-Vizepräsidentin Legner: „Aber ohne gesetzliche Änderungen haben Betriebe keine Chance!“

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Aktualisiert am 28.01.2024

Interessanterweise beschränke sich das Interesse der SPÖ aber leider gegenwärtig auf Presseaussendungen, denn die längst seitens der Wirtschaft ausgesprochene Einladung zu Gesprächen über Möglichkeiten der Verbesserung in der betrieblichen Kinderbetreuung sei bis jetzt unbeantwortet geblieben. Legner: „Was die Damen und Herren anlangt, die jetzt verzweifelt versuchen, die Schuld für die fehlenden Betriebseinrichtungen der Wirtschaftskammer zuzuschieben, halte ich mich an einen Lehrsatz aus der Sonderpädagogik: Ich liebe sie dann am meisten, wenn sie es am wenigsten verdienen.“  

Die Wirtschaftskammer und auch sie selbst würden seit Jahren von konstruktiv bis kritisch auf die Missstände in der Kärntner Kinderbetreuung hinweisen, unterstrich Legner: „Leider ist man auf unsere vielfältigen Initiativen auf verschiedensten Ebenen nicht eingegangen. Umso mehr freut es mich, dass dieses wichtige Thema jetzt offenbar bei der dafür vorrangig zuständigen Partei angekommen ist - auch wenn sie sich offenbar nicht eingestehen will, dass sie selbst für die unbefriedigende Situation verantwortlich ist, die sich nicht zuletzt im Trend zu Teilzeit widerspiegelt.“  

So hätten Wirtschaftskammer und Frau in der Wirtschaft bei einer groß angelegten Podiumsdiskussion im September vergangenen Jahres in der WKK im Beisein von SPÖ-Politikerin Gaby Schaunig ganz klar auf die missliche Situation in Kärnten hingewiesen. Legner damals: „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat sich zu einem gesellschaftlichen Schlüsselthema entwickelt, das nicht mehr ignoriert werden kann. Es ist schon einiges passiert, aber wir sind noch lange nicht dort, wo wir hinwollen.“ Aktuelle Zahlen seien zum Teil schockierend, speziell bei der

Kinderbetreuung: „Wenn wir Altersarmut reduzieren und mehr Frauen für Vollzeitjobs begeistern wollen, muss es die entsprechenden ganztägigen und von den Öffnungszeiten her passenden Kinderbetreuungsangebote geben“, fordert Legner. Die Politik müsse noch stärker auf die Anliegen der Unternehmerinnen hören, um den Wirtschaftsstandort Kärnten und damit den Wohlstand im Land langfristig zu sichern.“ 


Linksammlung über weitere Aktivitäten zur Kinderbetreuung und zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Kärnten: 

https://www.kleinezeitung.at/wirtschaft/arbeitsmarkt/6160949/Flexible-Kinderbetreuung_Wirtschaft-fordert-digitales 

https://gailtal-journal.at/wirtschaft/legner-kinderbetreuung-ist-in-gefahr/ 

https://www.wko.at/ktn/news/wkk-vize-legner-begruesst-kinderbetreuungsoffensive 

https://www.wko.at/ktn/news/das-erwarten-unternehmerinnen-von-kaerntens-politik 

https://www.wko.at/ktn/news/kinderbetreuungsgipfel-vom-reden-ins-tun-kommen 

https://ktn.lko.at/arbeit-und-familie-besser-unter-einen-hut-bringen+2400+3421330 

https://www.wko.at/ktn/news/kinderbetreuung-im-sommer--mamas-tragen-die-hauptlast-1

 

Wegen des ungenügenden Angebots der öffentlichen Kinderbetreuung vor allem in den Tagesrand- und Ferienzeiten habe die Wirtschaftskammer/Frau in der Wirtschaft sogar die Initiative „Sommerkinderbetreuung“ ins Leben gerufen, um Eltern bei der Herausforderung, vor allem in den Sommerferien Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, zu unterstützen. Auf dieser Plattform können seit Jahren online geeignete, finanziell leistbare und hochwertige Kinderbetreuungsangebote gefunden werden. Denn vor allem im Sommer lässt sich die Betreuungslücke oft nicht mit Urlaub, Verwandten und Freunden schließen – von der verbleibenden Qualität des familiären Miteinanders ganz abgesehen. 

Legner: „Der unehrliche Versuch der SPÖ, die Wirtschaft für die von der Politik selbstgemachten Schwächen in der Kinderbetreuung an den Pranger zu stellen, richtet sich von selbst. Ohne gesetzliche Änderungen wird es auch weiterhin keine Betreuungsangebote auf betrieblicher Ebene geben können. Aber wir sind natürlich gerne dazu bereit, das überraschend erwachte Interesse der SPÖ an diesem zentralen Thema aufzugreifen und die entstandene Bewegung zu einer Verbesserung zu nutzen.“

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