Wechsel an der Spitze der Sparte Gewerbe und Handwerk
Sein Erfahrungsschatz ist mindestens so tief wie der Werkzeugkasten eines Handwerkers. Nach 16 Jahren voller Leidenschaft und Engagement nimmt KommR Klaus Kronlechner Kurs auf neue Abenteuer und übergibt den Staffelstab an seinen Nachfolger Peter Storfer.
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Kurze Wege und rasche Entscheidungen. Das sind die Maximen von KommR Klaus Kronlechner. Betriebswirtschaft studieren oder in den elterlichen Betrieb einsteigen? „Ich habe 1982 nicht lange überlegt und mich für Letzteres entschieden“, so Kronlechner über seinen Einstieg ins Unternehmertum. Und er überlegte auch nicht lange, als er im Oktober 2008 die Nachfolge von Stefan Hasse als Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk antrat. 16 Jahre lang prägte er die Sparte nachhaltig und setzte sich tagtäglich für die Mitglieder, aktuell sind es rund 19.500 Gewerbe- und Handwerksbetriebe, ein. „Ich war mit Leidenschaft aktiv. Im Team haben wir große Herausforderungen gemeistert. Dafür möchte ich mich bei allen Kolleg:innen, Ausschussmitgliedern und Geschäftsführer:innen und Mitarbeiter:innen ganz herzlich bedanken“, unterstrich KommR Klaus Kronlechner in seiner Abschiedsrede und übergab im feierlichen Rahmen symbolisch den Schlüssel an Peter Storfer.
Kronlechner blickt mit Zufriedenheit, aber auch mit Wehmut auf die vergangenen Jahre zurück. Die qualifizierte Ausbildung von Fachkräften, die Modernisierung der Lehrinhalte, die Digitalisierung des Handwerks oder die Entbürokratisierung waren einige seiner zentralen Anliegen. Gerne erinnert er sich an die Anfänge: „2008 sah die Struktur ganz anders aus. Die meisten Betriebe waren Arbeitgeberbetriebe mit vielen Beschäftigten und Lehrlingen. 4.488 Betriebe (47 %), waren EPU, heute gibt es in unserer Sparte 12.918 EPU (67,1%)“. Diese Entwicklung, die durch die Liberalisierung der Gewerbeordnung um das Jahr 2000 begünstigt wurde, brachte auch neue Herausforderungen mit sich. Die Zahl der Lehrbetriebe ging zurück und Fachkräfte wurden – auch demographiebedingt - immer knapper.
Erfolgreiche Initiativen für Fachkräftesicherung
Kronlechner erkannte die Tragweite des Rückganges an Fachkräften für Gewerbe und Handwerk und forcierte auf allen Ebenen die Zusammenarbeit mit dem Land bei Programmen wie zum Beispiel „Lehre mit Matura“ oder „Lehre nach der Matura“. Besonders wichtig war ihm die Nachwuchskräfte früh abzuholen und Ihnen den hohen Stellenwert einer Lehre zu vermitteln. „Wir waren in Schulen unterwegs, haben Lehrlingswettbewerbe veranstaltet und auf Messen versucht, das Interesse der Jugendlichen für die verschiedenen Berufsbilder zu wecken“, zieht Kronlechner Bilanz. Und sein Einsatz hat sich mehr als gelohnt. In den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl der Lehrlinge im Gewerbe sehr positiv entwickelt, es gab einen überproportionalen Anstieg, der Anteil der Lehrlinge, die im Gewerbe ausgebildet werden, stieg auf fast 50 Prozent. Besonders stolz ist der scheidende Spartenobmann auf die tollen Erfolge, die die Kärntner Fachkräfte von morgen bei Bundeswettbewerben, Staatsmeisterschaften oder EuroSkills gewonnen haben. Erfolgreiche Projekte wie die Aufwertung der Meisterqualifikation, die nun dem Bachelor-Abschluss gleichgestellt ist, die Abschaffung der Gebühren für die Meisterprüfung oder die Eintragungsfähigkeit des Titels wurden in seinem Schaffenszeitraum durchgesetzt. Auch die Gründung des Meister-Alumni- Clubs (MAC) im trägt seine Handschrift. Dieser Absolventenverband des Handwerks wurde im Herbst 2023 in Velden am Wörthersee aus der Taufe gehoben
Peter Storfer - neuer Spartenobmann
Seinem Nachfolger Peter Storfer, Inhaber der Lavanttaler Großbäckerei Knusperstube, wünscht er alles Gute und viel Erfolg. „Ich bin Unternehmer mit Leib und Seele. Gerade in schwierigen Zeiten ist es mir wichtig, den Blick auf das Positive zu richten und Lösungen zu finden. Für meine Unternehmerkolleg:innen werde ich immer ein offenes Ohr haben und so meinen Teil zu einem erfolgreichen Wirtschaftsstandort beitragen“, so Storfer, der seit 2012 das von seinem Vater Edwin Storfer aufgebaute Unternehmen führt. Tagtäglich werden von den 85 Mitarbeitern bis zu 15 Tonnen Mehl verarbeitet, in Spitzenzeiten wie etwa im Fasching wird im Dreischichtbetrieb gearbeitet und bis zu 100.000 Krapfen produziert. Den von Kronlechner eingeschlagenen Weg möchte er weiter fortführen. „Ich werde mich für Entbürokratisierung einsetzen, denn sie ist eine wichtige Grundbedingung für wirtschaftliches Vorankommen.“
Präsident Jürgen Mandl dankte KommR Klaus Kronlechner für seinen unermüdlichen Einsatz. „Als Brückenbauer hat er stets die Gemeinsamkeiten der 26 Innungen und Fachgruppen innerhalb der Sparte Gewerbe und Handwerk im Vordergrund gesehen und so viele interessenpolitische Erfolge erzielen können. Mit Formaten, wie Branchenevents, Themenabenden und Fachexkursionen ist es ihm gelungen, die Funktionäre aller Innungen zusammenzubringen. Seine Kommunikationsfähigkeit und sein Gespür für die richtigen Worte waren dabei immer von unschätzbarem Wert", so Mandl, der ihm die Goldene Ehrennadel der Wirtschaftskammer Kärnten überreichte. Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig verlieh dem scheidenden Spartenobmann das Ehrenzeichen des Landes Kärnten.
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