Unternehmer informierten sich über soziale Absicherung
Die Wirtschaftskammer Kärnten klärte im Rahmen einer Roadshow in Spittal, Villach, Wolfsberg und Klagenfurt über Sozialleistungen für Unternehmerinnen und Unternehmer auf. Gerade für Ein-Personen-Unternehmen (EPU) und Kleinbetriebe können Krankheit oder Unfall existenzbedrohend sein.
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Nicht nur Arbeitnehmer sind in Österreich sozial abgesichert. Auch Gewerbetreibende genießen einen umfassenden Versicherungsschutz und sind im Fall der Fälle gut abgesichert. Rund 200 Interessierte haben sich in den vergangenen Tagen bei der Roadshow zum Thema „Soziale Absicherung für Unternehmer:innen“ bei den vier Stationen in Spittal, Villach, Wolfsberg und Klagenfurt umfassend informiert. Hochkarätige Experten standen hier für Auskünfte zur Verfügung. „Viele Sozialleistungen sind den Unternehmerinnen und Unternehmer nicht bekannt. Umso wichtiger ist es, darüber zu informieren und alle einen besseren Überblick zu verschaffen. Gerade EPU sind von unvorhergesehenen Ereignissen wie Krankheit oder Unfall besonders betroffen, weil das Einkommen komplett wegbricht. In Kärnten sind das immerhin rund 23.000 Personen“, sagt Herwig Draxler, Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik in der Wirtschaftskammer Kärnten.
Pflichtversicherung und freiwillige Möglichkeiten für Selbständige
Auch Unternehmer unterliegen der Sozialversicherungspflicht. Das bedeutet: Jeder Selbständige ist kranken-, pensions- und unfallversichert. Es gibt jedoch Unterschiede zu Arbeitnehmern: Selbständig Erwerbstätige müssen für ärztliche Leistungen einen Selbstbehalt zahlen. Dieser kann aber reduziert werden, etwa bei aktiver Gesundheitsvorsorge. Seit 2013 besteht unter bestimmten Voraussetzungen auch ein Anspruch auf Krankengeld bei längerer Krankheit oder Arbeitsunfähigkeit infolge eines Unfalls. Hierfür ist aber ein gesonderter Antrag bei der Sozialversicherung erforderlich. Ebenfalls möglich ist ein freiwilliger Arbeitslosenschutz für Selbständige, der beim Arbeitsmarktservice beantragt werden muss. Schwangere Frauen haben außerdem einen Anspruch auf Wochengeld in der Höhe von 67,19 Euro pro Tag.
Betriebshilfe für arbeitsunfähige Unternehmer
Die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft und die Wirtschaftskammer unterstützen arbeitsunfähige Unternehmer mit der Betriebshilfe. Diese finanziert eine qualifizierte Arbeitskraft, die sich um den Betrieb kümmert, bis der Unternehmer wieder arbeitsfähig ist. Die Betriebshilfe kann bei Krankheit, Unfall, Schwangerschaft und Geburt eines Kindes in Anspruch genommen werden und sichert die Weiterführung des Unternehmens. „In den vergangenen Jahren ist es uns gelungen, viele Verbesserungen wie das Krankengeld oder den Arbeitslosenschutz für Selbständige zu erreichen. Denn nur eine optimale soziale Absicherung macht den Kopf wirklich frei für unternehmerisches Handeln“, zieht Draxler eine positive Bilanz der Roadshow. Nicole Mayer, EPU-Beiratsvorsitzende, betont die Bedeutung der sozialen Absicherung für Unternehmer: „Diese Maßnahmen sind gerade für EPU unglaublich wichtig und eine wertvolle Unterstützung, um in schwierigen Zeiten durchzuhalten. Wir müssen aber weiter daran arbeiten, die soziale Absicherung für Unternehmerinnen und Unternehmer zu verbessern.“