WKK-Präsident Jürgen Mandl
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Mandl: Kärnten steht vor entscheidenden Jahren!

Mehr Entschlossenheit und Tempo verlangt WK-Präsident Jürgen Mandl: Regierung und Landtag seien wieder handlungsfähig, heute sei Tag 1 für das Kärntner Aufholprogramm in Sachen Energiewende und Digitalisierung.

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22.05.2023

Mit einer Gratulation zu ihrer Bestellung hieß heute Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl die alten und neuen Mitglieder von Landesregierung und Landtag im Namen der Kärntner Wirtschaft willkommen. Gleichzeitig betonte er aber, dass nach dem Wahlkampf und den Regierungsverhandlungen keine Zeit zu verlieren sei: „Landesregierung und Landtag sind seit gestern wieder politisch voll handlungsfähig. Deshalb ist heute der Tag 1 für ein Kärntner Aufholprogramm sowohl bei der Energiewende als auch in der Digitalisierung. Das aktuelle Regierungsübereinkommen ist nicht zuletzt dank der Sozialpartner ein Reform- und Arbeitsprogramm: Packen wir’s gemeinsam an, über alle weltanschaulichen Differenzen hinweg!“ 

Für Mandl stehen vier Bereiche als zentrale Herausforderungen für Kärnten im Mittelpunkt der Arbeit in den kommenden Jahren.  

  • Die Koralmbahn und damit die Entstehung des Wirtschaftraums Süd — des nach Wien zweitgrößten Ballungsraums in Österreich — muss von allen Akteuren bestmöglich gestaltet werden, um in der Wirtschaft, bei den Fachkräften, im Bildungssystem, im Tourismus und bei der Infrastruktur Synergiepotentiale zu nutzen, das Wachstum zu verstärken und die Lebensqualität von mehr als einer Million Menschen nachhaltig zu verbessern.
  • Dazu braucht es aber eine Beschleunigung des Wirtschafts- und Lebensstandortes Kärnten auf allen Ebenen, auch uns besonders auf jener der Verwaltung. Mandl: „Wir haben mit der Initiative ‚Kärnten unternehmensfreundlich‘ und der Einrichtung der Wirtschaftsombudsstelle zur Verfahrensbeschleunigung in den vergangenen Jahren einiges geschafft. Wenn man sich aber anschaut, an welchen bürokratischen Hürden Unternehmen bei Wind- und Kleinwasserkraftprojekten oder bei der Photovoltaik scheitern, haben wir noch viel zu erledigen.“

Dabei verwies Mandl auf jüngste Medienberichte, wonach die zuständige Abteilung des Landes nicht einmal wisse, wie viele Kleinwasserkraftprojekte in Kärnten behördlich anhängig seien: „Da geht es um Effizienzsteigerungen in diesem Bereich von 20 Prozent. Das ist eine Größenordnung, die bei der Umstellung und Dekarbonisierung unserer Energieversorgung durchaus eine Rolle spielt, und die zuständige Verwaltung kennt nicht einmal den aktuellen Stand? Das macht keinen vertrauenerweckenden Eindruck.“ 

  • Denn das Gelingen der Energiewende ist laut Mandl ein weiterer, entscheidender Erfolgsfaktor für die Zukunft Kärntens: „Dabei geht es nicht nur um Klima- und Umweltschutz, der uns allen sehr am Herzen liegt. Das ist auch eine zentrale wirtschaftliche Frage: Gelingt es uns, die Wertschöpfung für die nötige Energie im Land zu behalten, günstige Energiepreise für Betriebe und Haushalte zu gewährleisten und aus Kärnten ein Vorzeigeland für die Herstellung und Nutzung erneuerbarer Energie zu machen?“ 
  • Damit untrennbar verbunden ist die Herausforderung der umfassenden Digitalisierung von der Verwaltung bis zum Energiemanagement. „Digitalisierung ist eine Zukunftsquerschnittskompetenz, die von den technischen Grundlagen wie einer flächendeckenden Breitbandversorgung über den digitalen Behördenverkehr bis zu betrieblichen Anwendungen der Künstlichen Intelligenz reicht. Wie sehr und wie erfolgreich wir uns auf diese vierte industrielle Revolution einlassen, wie wir unsere Einstellung und unser Bildungssystem an diesen Wandel anpassen, ist entscheidend dafür, wie - und ob - unsere Kinder und Enkel in Kärnten leben werden“, unterstrich Mandl.

Denn wie gut es allen verantwortlichen Akteurinnen und Akteuren in Kärnten gelingen werde, diese vier politischen Aufgabenstellungen zu bewältigen, bestimme die künftige Rolle Kärntens nicht nur im Wirtschaftsraum Südösterreich, sondern auch im gesamten Alpen-Adria-Raum, lege die Rahmenbedingungen für Wirtschaft, Arbeit und Wohlstand im Land fest und präge die Lebensqualität künftiger Generationen von Kärntnerinnen und Kärntnern. „Um nichts weniger geht es in den nächsten fünf Jahren. Was wir in dieser Phase versäumen, werden wir kaum aufholen können; und was wir in diesem Zeitraum schaffen, wird uns niemand mehr nehmen können“, betonte der WK-Präsident und Unternehmer. 

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