Bezirksstellenobmann KommR Hannes Kandolf
© WKK/Mandler

Plöckenpass-Sperre: Gailtaler Wirtschaft für Tunnelvariante

Sollte eine Instandsetzung der bei einem Felssturz zerstörten Passstraße nicht möglich sein, tritt die WK Hermagor für die Errichtung eines Tunnels zwischen Italien und dem Gailtal ein. Bis dahin müsse auch die Gailtalbahn als Anbindung an die AREA Süd wieder in Betrieb genommen werden, verlangen die Unternehmen.

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Aktualisiert am 12.12.2023

Erste Untersuchungen des in Bewegung geratenen Berghangs am Kleinen Pal, der Anfang Dezember die Straßenverbindung zwischen dem Gailtal und dem Friaul schwer beschädigt hat, durch die italienischen Behörden stellen die Instandsetzung der nicht nur für den Tourismus wichtigen Passstraße in Frage. Für die Unternehmen im Gailtal ist das eine Hiobsbotschaft: „Wenn die Wiederherstellung der Straße und deren geplanter Ausbau nicht mehr möglich ist, bleibt aus Sicht der Betriebe nur eine Tunnelvariante“, erklärte heute Hannes Kandolf, der Obmann der Wirtschaftskammer Hermagor. Die Verbindung nach Italien sei für die Region unverzichtbar.

Regionale Wirtschaft nicht allein lassen

Auch Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl, der sich in den vergangenen Tagen persönlich vor Ort ein Bild von der Situation gemacht hat, tritt dafür ein, die regionale Wirtschaft in dieser Situation nicht allein zu lassen. „Nicht nur touristisch, sondern auch für andere Branchen ist eine dauerhafte Sperre des Plöckenpasses nicht verkraftbar. Ich werde in den kommenden Tagen das Gespräch mit der Kärntner Landesregierung suchen, um auf die bedrohliche Lage für viele Betriebe im Tal aufmerksam zu machen und die Möglichkeiten zur Errichtung eines Tunnels – sei es ein Scheitel- oder Basistunnel – zu klären“, kündigte Mandl an.

In jedem Fall werde eine Wiederherstellung bzw. ein Ausbau der Passstraße oder die Errichtung einer Tunnelvariante längere Zeit in Anspruch nehmen. Deshalb regte Mandl an, die Gelegenheit zu nutzen und die vor wenigen Jahren stillgelegte Gailtalbahn auch als leistungsfähige Anbindung an die Koralmbahn und die AREA Süd wieder in Betrieb zu nehmen. Dies sei nicht nur aus wirtschaftlichen Erwägungen ein Gebot der Stunde, sondern auch ein wesentlicher Schritt zur Mobilitätswende, die mit der Koralmbahn einen starken Impuls bekommen habe. Mandl: „Wir reden seit Monaten darüber, dass auch Regionen außerhalb der Kernzone der AREA Süd von der künftigen wirtschaftlichen Dynamik profitieren müssen. Die Wiederinbetriebnahme der Gailtalbahn zumindest im Güterbereich, aber vielleicht künftig auch als touristischer Zubringer für das größte Kärntner Schigebiet wäre ein starkes Signal in Richtung eines ökologisch nachhaltigen Wirtschafts- und Tourismusstandortes!“

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