Pressekonferenz zum Sponsoring der Lavanttal-Rallye
© WKK/Arneitz

Lkw bringen die Wirtschaft on the road

Kärntens Transportunternehmen sind ein zuverlässiger Partner der Wirtschaft und eine wesentliche Stütze in der Versorgungssicherheit. Als Kooperationspartner der Lavanttal-Rallye machten sie heute in einer Pressekonferenz auf die Branche und den Berufsstand aufmerksam.

Lesedauer: 5 Minuten

Aktualisiert am 22.03.2023

Ohne die vielen Lkw, die landauf und landab unterwegs sind, würde die Wirtschaft nicht brummen: Rund 80 % des Straßengüterverkehrs in Österreich werden im Umkreis von 80 Kilometern abgewickelt. „Der größte Vorteil auf der Straße sind die hohe Flexibilität und Mobilität. Über gut ausgebaute Transportwege sind fast alle Ziele unkompliziert zu erreichen, der direkte Haus-zu-Haus-Transport ist einfach“, erklärte Bruno Urschitz, Obmann der WK-Fachgruppe Güterbeförderung, anlässlich einer Pressekonferenz, die heute am ÖAMTC-Fahrtechnikzentrum in St.Veit/Glan stattfand. Urschitz warf auch gleich einen Blick zurück – nämlich auf den 16. März 2020, der unser aller Leben veränderte. „An diesem Tag wurde bundesweit mit dem ersten Lockdown das Leben im ganzen Land heruntergefahren. Ohne Lkw hätte die Gesellschaft nicht funktioniert, wir haben für eine flächendeckende Versorgung mit Gütern gesorgt.“

Ungewöhnliche Kooperation

Da die „Brummis“ nicht nur die täglichen Bedarfsgüter, sondern auch Emotionen transportieren, entschloss sich die Fachgruppe der Transporteure zu einer auf den ersten Blick eher ungewöhnlichen Maßnahme. Nämlich jener, die Lavanttal-Rallye am 14. und 15. April in Wolfsberg zu unterstützen. Als Hauptsponsor für dieses Motorsport-Großevent konnte „LKW Friends on the road“, als Testimonial der dreifache Rallye-Staatsmeister Achim Mörtl gewonnen werden. „Wir sehen viele Parallelen zwischen dem Rallyesport und der Güterbeförderung auf der Straße. Rallye- und Lkw-Fahrer bewegen hochtechnologisch ausgereifte Fahrzeuge. Der Lkw-Fahrer arbeitet für einen höchstmöglich ökologisch und wirtschaftlichen Betrieb seines Fahrzeuges und der Rallye-Fahrer arbeitet mit ebenso großer Perfektion an der schnellstmöglichen Sonderprüfungszeit. Beide werden von Themen wie Gewichtsoptimierung, Treibstoffverbrauch und Routenplanung bewegt“, so Christian Spendel, Präsident der Arbeitsgemeinschaft „LKW Friends on the road“. Urschitz über die Vorteile dieser Zusammenarbeit: „Für uns als Fachgruppe hinterlässt diese PS-starke Veranstaltung nicht nur wirtschaftlich eine wichtige Erfolgsspur, sondern ist auch eine perfekte Möglichkeit, um auf die Leistungen der Branche und des Berufes des Lkw-Fahrers aufmerksam zu machen.“  Auch Mörtl, der gerade selbst den Lkw-Führerschein macht, ist begeistert: „Egal ob Rallye-Fahrer oder Lkw-Lenker, in beiden Cockpits sprüht es nur so von Emotion und Leidenschaft. Leider vergessen viele von uns, wie wichtig der Beruf des Lkw-Fahrers ist. Ich ziehe den Hut vor dieser Berufsgruppe, die tagtäglich auf überlasteten Straßen und unter hohem Zeitdruck Hervorragendes leistet.“


Sicherheit ist das Gebot der Stunde 

Dank des technischen Fortschritts in den vergangenen Jahren sind Lkw sehr sichere Fahrzeuge und nur selten Auslöser für schwere Unfälle.  Nicht nur bei Motoren und Getrieben, auch in den Fahrerkabinen haben zeitgemäße Technik und Digitalisierung längst Einzug gehalten. „Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen gehören bei uns zum Pflichtprogramm. Vor allem das Thema Elektronik hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Das erleichtert natürlich den Berufsalltag jedes einzelnen Fahrers, setzt aber andererseits stets neue Kenntnisse voraus“, unterstrich Urschitz. Wie in jeder anderen Branche auch ist das Thema Mitarbeitermangel allgegenwärtig. „Der Beruf des Lkw-Fahrers ist attraktiv, die Verdienstmöglichkeiten sind sehr gut“, so der Fachgruppenobmann. 

Klimafit ja, aber… 

Natürlich ist die Branche bestrebt, die CO2-Bilanz stetig zu verbessern. „Mit dem Inkrafttreten von Euro VII, voraussichtlich im Jahr 2026, werden die Schadstoffemissionen der neuen Lkw-Generation keinen nennenswerten Einfluss mehr auf das Klima haben“, unterstrich Urschitz. Bereits jetzt stellen die Lkw, was die Kohlendioxid-Emission betriff, die Pkw in den Schatten: Sank die Umweltbelastung bei Pkw in den vergangenen Jahren um fünf Prozent, waren es bei Lkw mehr als 30 Prozent. „Viele haben ihre Fuhrparks gegen moderne Technologien ausgetauscht und das zeigt auch Wirkung. Wir setzen freiwillig auf schadstoffarme Technik, ohne gesetzlichen Zwang. Wir sehen uns als echte Friends on the road und liefern so unseren Beitrag zum Klimaschutz“, meinte Spendel. 


Was sich bei den spezifischen Emissionen des Straßenverkehrs zwischen 1995 und 2022 getan hat, skizzierte Spendel so: „Diese sind durch bessere Motoren, Abgastechnik und eine bessere Kraftstoffqualität bei Pkw um knapp 5 % und bei Lkw um mehr als 32 % gesunken.“ Dank technischer Weiterentwicklung ist der Lastkraftwagen sauberer geworden. So verbraucht ein moderner Lkw mit 40 Tonnen Gesamtgewicht an die 27 Liter auf 100 Kilometer, das sind rund 0,7 Liter pro Tonne auf 100 Kilometer. Ein Pkw mit einem Eigengewicht von 1.700 Kilogramm braucht an die sieben Liter auf 100 Kilometer. Das sind über vier Liter pro Tonne, und gleich sechsmal mehr als bei einem Lkw.“

© WKK/KK

Umstellung auf Elektroantrieb verzögert sich

Bis zur Umstellung auf Elektroantriebe werden allerdings noch viele Kilometer mit Diesel gefahren. „Jeder Unternehmer, der seine Flotte auf elektrobetriebene Fahrzeuge umstellt, investiert in die emissionsfreie Zukunft. Das ist nicht nur sehr kostenintensiv, sondern derzeit nur bedingt umsetzbar. Es gibt große Bedenken, was Lademöglichkeiten und Reichweiten betrifft. Passen diese beiden Parameter nicht zusammen, können beispielsweise Liefertermine nicht eingehalten werden und so brechen ungewollt Lieferketten zusammen. Hinzukommt, dass man nicht mehr konkurrenzfähig ist“, klärte Urschitz auf. Von der Politik wünsche er sich mehr Unterstützung und fordert eine finanzielle Unterstützung bei Neuanschaffungen. Nach spätestens fünf Jahren oder umgerechnet nach 800.000 gefahrenen Kilometern wird ein Lkw in den Ruhestand geschickt. 

Einmal Truck, immer Truck

Der Fahrersitz eines Lkw ist ein moderner und sicherer Arbeitsplatz mit guten Verdienstmöglichkeiten und flexiblen Arbeitszeiten. Deshalb begeistern sich auch immer mehr Frauen für den Beruf. So auch Sabrina Petritsch, die seit drei Jahren bei der Firma Urschitz arbeitet. Sie ist mit Leib und Seele Berufskraftfahrerin und liebt die tägliche Herausforderung, ihren 32 Tonnen schweren Vierachser in neue Städte und Länder zu steuern. Davor war die 37-Jährige mehr als 17 Jahre als Zahnarztassistentin tätig. „Ich wollte mich beruflich komplett neu orientieren“, erzählte die Quereinsteigerin, die nach einer Bildungsberatung den Entschluss fasste, den Lkw-Führerschein zu machen. „Das war die beste Entscheidung meines Lebens, ich könnte mir keine bessere Arbeit vorstellen.“ Montag bis Freitag ist „Sabsi“ mit ihrem 510 PS-starken Truck auf Baustellen unterwegs, um Schutt oder Aushubmaterial wie Erde oder Kies zu transportieren. Der Lkw ist wie ihr zweites Wohnzimmer, und da sie mehr Zeit in ihrem Kipper verbringt als zuhause, wird dieser von ihr gehegt und gepflegt. „Ich bin auf den Fahrten mein eigener Chef. Die Arbeit ist sehr interessant, sehr abwechslungsreich und auch verantwortungsvoll“, so Petritsch. Was sie besonders freut, ist, dass die Frauenquote in diesem Beruf steigt. 

Weitere Bilder des Events finden Sie in unserer Flickr-Galerie.

Rückfragen:
Wirtschaftskammer Kärnten
Transport und Verkehr
Fachgruppe Güterbeförderung
Mag. Lisa Pickelsberger
T 05 90 90 4-510
E lisa.pickelsberger@wkk.or.at

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