Kärntner Unternehmen erkundeten Chancen in Albanien
Eine Wirtschaftsmission der Wirtschaftskammer führte Unternehmen unlängst nach Albanien. In Tirana erkundeten sie Marktchancen und knüpften Kontakte zu möglichen Geschäftspartnern.
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Für die einen war es ein komplettes Neuland, für die anderen vertrautes Terrain. Auch wenn die Kenntnisse der Teilnehmer über Albanien unterschiedlich waren, so einte sie doch das Ziel: Chancen ausloten, vorhandene Kontakte pflegen oder neue knüpfen. Bei der Wirtschaftsmission der Wirtschaftskammer Kärnten, die vergangene Woche in die albanische Hauptstadt Tirana führte, konnten sie genau das tun.
„Albanien ist ein kleiner Markt, aber ein Land, in das wegen der EU-Beitrittsverhandlungen viele Gelder fließen. Das darf kein weißer Fleck auf unserer Export-Landkarte bleiben“, erklärt Hemma Kircher-Schneider, Leiterin der WK-Außenwirtschaft und EU, den Hintergrund der Reise. „Kärntner Know-how ist gefragt, etwa im Bereich Green Tech, Abfallwirtschaft und Recycling oder Infrastruktur – da können sich gute Chancen ergeben.“
Spürbare Aufbruchstimmung
Während die Kärntner in den Westbalkan reisten, wurde zeitgleich der Cluster 1 im EU-Beitrittsprozess Albaniens eröffnet, was als wichtiger Schritt auf dem weg in die EU gesehen wird. „Das macht Albanien zu einem interessanten Markt, den wir uns anschauen müssen“, betont WK-Präsident Jürgen Mandl. „Die vielen Kräne in Tirana zeugen von der allerorts spürbaren Aufbruchstimmung. Neben dem Bau- und Baunebengewerbe sind viele weitere Branchen besonders interessant, wie etwa der Sektor der erneuerbaren Energien, der Tourismus, aber auch die Softwareentwicklung.“
Organisiert wurde die Wirtschaftsmission in Kooperation mit dem Slowenischen Wirtschaftsverband. Präsident Benjamin Wakounig ist bereits seit Beginn seiner Berufslaufbahn vor rund 30 Jahren am Westbalkan tätig und kennt die Herausforderungen: „Wir sollten mutig auf diesen neuen Markt zugehen, denn hier gibt es viel Potenzial. Wichtig ist hier aber zweifelsohne, sich lokale Partner zu suchen.“
Österreichische Investoren
Der wirtschaftliche Ausblick im 2,8-Millionen-Einwohner-Land ist jedenfalls vielversprechend: Für 2025 wird ein Wachstum von mehr als drei Prozent erwartet. Vor allem der Tourismus habe in den vergangenen Jahren einen Boom erlebt, wie auch Wirtschaftsdelegierter Christoph Sturm bestätigt. Im Vorjahr sei erstmals die Zehn-Millionen-Gäste-Marke geknackt worden, heuer rechne man mit 14 Millionen Gästen. Eine große Herausforderung im Tourismus sei, ihn nachhaltig zu gestalten – viele Hotels an der Küste würden ihre Energie nach wie vor aus Dieselgeneratoren gewinnen. Vor etwa 30 Jahren war der bekannte Kärntner Unternehmer Robert Rogner einer der ersten österreichischen Investoren und baute in Tirana das Hotel Rogner International. Mittlerweile sind weitere namhafte Unternehmen wie Raiffeisen, Verbund, Strabag, Vienna Insurance oder Uniqa vor Ort. „Und weitere österreichische Unternehmen sind auf jeden Fall willkommen“, so Sturm.